inHard: Was kannst du
mir denn so alles über eure bisherige Bandgeschichte erzählen?
Julien: 7 Weeks existiert als Band seit April 2006. Es begann damit, dass ich mich mit einigen Freunden zu einer Jam-Session traf.
Wir spielten an jenem Abend Songs, die ich zuvor geschrieben hatte und die ich gerne mal austesten wollte. Und da das Ganze so verdammt gut klang, gingen wir danach die Sache etwas
ernsthafter an. Wir verließen die Bands, in denen wir bis zu diesem Zeitpunkt noch gespielt hatten und gründeten 7 Weeks. Erstes Ergebnis war ein 4 Track-Demo, das in
diversen Zeitschriften sehr gute Kritiken erhielt. Das ermutigte uns natürlich sehr und gab uns die Kraft, unseren Weg weiterzugehen. Wir spielten zahlreiche Live-Gigs,
insbesondere in Frankreich, Belgien und der Tschechischen Republik.
inHard: Hat euer Bandname "7Weeks" eigentlich eine besondere Bedeutung?
Julien: Ganz zu Anfang nannten wir uns noch "Stone Train". Doch dann nahmen wir
unser erstes Demo "7 Weeks" auf. Wir wählten den Titel deshalb, weil wir das Stück genau "7 Wochen" nach unserem ersten gemeinsamen Proben eingespielt hatten. Uns
war sofort klar, dass "7 Weeks" fortan auch unser Bandname sein sollte. Er ist einprägsam und transportiert das Gefühl unserer Musik und von den Geschichten, die
wir in unseren Songs erzählen...
inHard: Welche Künstler haben euren musikalischen Sound beeinflusst?
Julien: Das ist bei uns innerhalb der Band sehr verschieden. Ich bin sehr beeinflusst
vom englischen Bluesrock und Heavy Rock der 70er Jahre (Led Zeppelin, Motörhead…), aber auch vom fettem US-Metal und Alternative Rock (Metallica,
Soundgarden, Foo Fighters…). Daneben mag' ich auch Künstler wie David Bowie und King Crimson. Unser Schlagzeuger Jeremy steht mehr auf Fusion-Rock, Soulkünstler
der 70er Jahre und Rockbands wie Tool, QOTSA und Helmet. Florian, unser Gitarrist, favorisiert dagegen Punk, Noise und Hardcore Bands (Rollins Band, Life of Agony,
NYHC…). Bei 7 Weeks haben wir einen gemeinsamen musikalischen Nenner gefunden, mit dem wir uns alle drei identifizieren können. Unser Sound ist ein
schwelender Mix aus Stonerrock, Heavyrock und Post-Alternative Grunge!
inHard: Wie lange habt ihr an den Aufnahmen zur CD gearbeitet?
Julien: Ende 2008 haben wir mit der eigentlichen Studioarbeit begonnen und bis
Januar 2009 dann 11 Songs aufgenommen, von denen schließlich 10 den Weg auf die Platte fanden. Das Abmischen und das Mastern geschah dann in den darauffolgenden
2 Monaten. Insgesamt gesehen war es also ein sehr kurzer Prozess: 30 Stunden für die Aufnahmen und dann nochmal 30 Stunden für den Mix (5 Tage à 6 Std.). Das ist
natürlich immer auch eine Kostenfrage. Wir haben unsere Scheibe selbst produziert und keine große Company wie beispielsweise "Universal" im Rücken. Solch eine
straffe Arbeitsweise kann aber sehr von Vorteil sein, da du gut vorbereitet ins Studio gehst und dir keine Fehler leisten kannst. Es gibt keine zweite Chance! Großer Dank
geht auch an Shanka und Bastien Burger, die uns bei der Produktion unterstützt haben und zahlreiche hilfreiche Ideen für uns hatten!
inHard: Vielleicht kannst du mir dazu ein Beispiel geben?
Julien: Nun, wir wollten auf "All Channels Off" wie auf unserem Erstlingswerk "B(l)ack
Days" den Sound richtig schön "laut" haben und mit dicken Amps usw. arbeiten. Doch dann kam Shanka (ein echter Studiocrack und hervorragender Gitarrist!) und zeigte uns
alte und gebrauchte Gitarren und Amps, die wir einsetzen sollten. Vom Ergebnis waren wir vollkommen überrascht: Es klang tierisch gut und kraftvoller als alles, was wir bisher
eingespielt hatten. Seit wir Shanka kennen, denken wir anders darüber wie eine Band zu klingen hat… Bastien hat uns bei den Arrangements unschätzbare Dienste geleistet.
Das hört man insbesondere bei "Submarine" und "The Wait", die ohne ihn nicht annähernd so gut geworden wären.
inHard: Bist du eigentlich immer noch wie zu euren Anfängen der alleinige Songwriter innerhalb der Band?
Julien: Das hat sich mittlerweile geändert. Die anderen Beiden sind mittlerweile auch in
den Songwriting-Prozess integriert und steuern ihre Ideen bei. Seit einigen Wochen schreiben wir nun sogar als Trio (also Jeremy, Florian und ich) an neuen Stücken für
unser nächstes Album, und es funktioniert bestens. Wir sind eine Band, mehr denn je!
inHard: Um was geht es in euren Texten?
Julien: Die sind wie unsere Musik sehr düster, melancholisch und depressiv. Wir
spielen keine langsamen oder dreckigen Riffs, sondern lieben einen energetischen Sound. Unsere Stücke handeln davon, was es bedeutet Mensch zu sein und wie man
gegen seine Schwächen kämpft oder auch nicht. Auf einigen unserer Stücke gibt es den "Contemplative Zombie", den nachdenklichen Toten, der ohnmächtig durchs Leben
wandelt, ohne auf die Situationen und Menschen, mit denen er konfrontiert wird, eingehen zu können.
inHard: Herausragend finde ich auf der CD das Titelstück "All Channels Off"
und "Dust And Rust". Hast du auch bestimmte Lieblingsstücke auf der CD?
Julien: "The Wait" und "Deadloss" gefallen mir besonders gut, weil ich persönliche
Assoziationen mit ihnen verbinde. Jeder von uns in der Band liebt alle Stücke, da gibt es nicht den geringsten Zweifel. "All Channels Off" ist ein "Schnappschuss" unserer
aktuellen Band-Periode, die besten Songs, die wir aktuell bieten können.
inHard: Was sind eure Pläne für die nahe Zukunft?
Julien: Wir sind gebucht für eine Tour, die uns nach England, Schottland, Niederlande
und Belgien führen wird. Im Februar/März 2011 werden wir dann auch in Deutschland unterwegs sein. Ansonsten sind wir wie gesagt schon am Schreiben von neuen Songs
und werden demnächst auch einen Filmsoundtrack live performen.
Rainer Guérich CD: All Channels Off (F2M Planet/7Us)
www.7weeks.fr
www.myspace.com/7weeksmusic
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