inHard: Gehen deine
Growls, die man auf eurem Album hört, nicht sehr auf die Stimmbänder?
Daniel (lacht): Damit hab’ ich keine Probleme. Das ist auch eher Trainingssache. Ganz zu Anfang hatte ich schon mal ein Kratzen im
Hals gespürt, aber das hat sich dann auch ziemlich schnell wieder gelegt.
inHard: Erstaunlich ist bei deiner tiefen Stimme, dass sie im unteren Level sehr melodisch und sonor klingt, ganz anders als bei
den typischen Death Metal-Bands!
Daniel: Vielen Dank, das hört man gerne. Ich versuche bei unserer Musik durch die
tiefen und hohen Parts schon ein bisschen Abwechslung reinzubringen.
inHard: Singst du denn auch cleane Vocalparts oder macht das ausschließlich euer zweiter Sänger Christian?
Daniel: Ich singe maximal zwei bis drei cleane Parts auf dem Album, den Rest macht
dann schon Christian. (lacht) Er hat einfach eine bessere Singstimme als ich, das geb’ ich offen zu...
inHard: Wie seid ihr eigentlich auf das konträre Wechselspiel eurer beiden Stimmen gekommen? Habt ihr aus einer Not eine Tugend gemacht?
Daniel: Nö, das hat sich einfach zwangsläufig daraus ergeben, dass wir 6 Leute in der
Band sind. Das heißt, jeder von uns hat seine ganz persönlichen Einflüsse in den Crash My Deville-Sound eingebracht. Ob nun Metal, Punk oder Hardcore - wir haben uns beim
Sound von unserer Platte irgendwo in der Mitte getroffen...
inHard: Seit wann gibt es euch als Band denn überhaupt?
Daniel: In dieser Besetzung erst seit 2004. Ursprünglich sind wir zu fünft gestartet, wobei
ich anfangs auch noch Gitarre gespielt habe. Das hat sich dann aber durch die Hinzunahme unseres zweiten Gitarristen mittlerweile erübrigt.
inHard: Ist „The Consequence Of Setting Yourself On Fire“ euer Debütalbum?
Daniel: Richtig!
inHard: Erstaunlich, wenn man die 10 Tracks hört, klingt alles sehr rund und
homogen, was man einer Newcomer-Band nicht unbedingt zutrauen würde...
Daniel: ... das hat wohl teilweise auch unser Produzent „mitverschuldet“ (lacht). Martin
Buchwalter hat in seinem Gernhart Studio wirklich tolle Arbeit geleistet. Er ist in dem Genre auch kein Unbekannter und war unser Wunschproduzent. Außerdem hat er uns
auch eine Menge Tipps gegeben, was für eine Band, die zum ersten Mal in einem Studio ist, natürlich von großem Wert ist.
inHard: Wie lange haben die Studioaufnahmen denn gedauert?
Daniel: Insgesamt etwa 4 Wochen, das war ‘ne echt tolle Zeit. Martin war sehr geduldig
und hat sein dickes Nervenkostüm unter Beweis gestellt. Es ist für einen Produzenten natürlich nicht ganz einfach, wenn 6 Leute mit allen möglichen Ideen auf einen
zukommen. Aber er hat uns alle Freiheiten gelassen, so dass wir alle möglichen Sachen ausprobieren konnten, um schließlich zum optimalen Sound zu kommen.
inHard: Die einzelnen Tracks hattet ihr von der Grundtendenz her wahrscheinlich schon vorher im Proberaum soweit ausgearbeitet?
Daniel: Ja, das ist richtig. Wir hatten vorher auch schon ein Demo herausgebracht, wo
wir alles in Eigenregie aufgenommen hatten. So ein richtiger Studioaufenthalt ist schon eine tolle Sache, aber in erster Linie geht es uns als Band darum, Spaß zu haben. Ob
wir von der Platte nun so und soviel Stück verkaufen, ist uns eigentlich relativ schnuppe. Wichtig ist uns vor allem, dass wir die Stücke live spielen und gemeinsam auf Tour
gehen können. Das ist unser primäres Ziel, das wir auch nie aus den Augen verlieren!
inHard: Es ist bestimmt auch ein tolles Gefühl, wenn du dann auf der Bühne mit
deiner Stimme eine Menge Gefühl und Emotionen transportieren kannst!?
Daniel: Ja, das ist für mich ein richtiges Ventil und ein wahnsinnig guter Ausgleich zu allem anderen.
inHard: Wie würdest du euren Musikstil selbst beschreiben?
Daniel: Eine gute Mischung aus Metal, Hardcore und EMO mit ‘ner ganz großen Schippe Pop.
inHard: Das melodiöse Element in eurer Musik ist wirklich unverkennbar!
Daniel: Ja, das war auch unsere Absicht. Wir wollen mit Crash My Deville nicht nur ganz
harte Musik machen, sondern auch genügend Freiraum für den Pop-Aspekt lassen.
inHard: Abwechslung ist das Leben, musikalisch für eine Band on stage immer ein Vorteil!
Daniel: Ganz genau! Außerdem macht unsere stilistisch abwechslungsreiche
Performance mit sechs rotierenden Leuten auf der Bühne auch was fürs Auge daher. Das kommt beim Publikum immer gut an. Live sind wir am besten und live geht’s bei
uns richtig rund! Besucht uns ruhig mal auf unseren Konzerten...
Rainer Guérich CD: The Consequence Of Setting Yourself On Fire (Redfield/Cargo) www.crashmydeville.de
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