inHard: Könnt ihr
unseren Lesern bitte zu Anfang etwas ĂŒber die Bandgeschichte von Itchy Poopzkid erzĂ€hlen?
Sibbi: Uns gibtâs in dieser Besetzung und unter diesem grandiosen Namen seit Mitte 2001. Davor haben wir noch ein Jahr mit
ânem zusĂ€tzlichen Gitarristen als Coverband angefangen, so wie das eben fast jede Band macht. Ăber die Jahre sind wir mittlerweile auf so knapp
400 Shows gekommen. Gott sei Dank muss man sagen, sonst hĂ€tten wir echt âne ganze Weile zu Hause rumsitzen mĂŒssen, und wer will das schon? WER WILL DAS SCHON ?!?!
inHard: Habt ihr musikalische Vorbilder bzw. wie ist euer energetischer und ohrgÀngiger Punkrock entstanden?
Sibbi: Wir haben sicher tausende Vorbilder auf musikalischer Ebene. Jeder von uns hat
natĂŒrlich auch seine eigenen. Ich glaube, dass die Musik, die man gerne hört und die einem gefĂ€llt, automatisch auch auf einen selbst abfĂ€rbt. Wenn man eigene Songs
schreibt, kommt das dann alles mit den jeweiligen individuellen Ideen zusammen. Deshalb ist es schwer zu sagen, wie unsere Musik entstanden ist. Es ist einfach eine
Metamorphose aus allen EindrĂŒcken, die so auf uns einprasseln.
Panzer: Hast du gerade wirklich das Wort âMetamorphoseâ benutzt?
Sibbi: Manchmal muss man einfach machen, was man machen muss, Freund.
inHard: Ihr habt im vergangenen Jahr ĂŒber 110 Shows live gespielt. Das war
sicherlich auch ein groĂer Vorteil bei der Einspielung eures zweiten Albums âTime To Igniteâ, gut eingespielt zu sein und sich als Band blind zu verstehen?
Panzer: Also, wir machen ja jetzt schon seit 6 Jahren zusammen Krach. Befreundet sind
wir teilweise schon seit 19 Jahren, was echt âne lange Zeit ist, wenn ich so darĂŒber nachdenke. Das bringt schon was, weil man weiĂ, wie der andere tickt, oder weil man
weiĂ, an welcher Stelle man lauter singen muss, um die falschen Töne des anderen zu ĂŒbertönen. - 2006 war aber wirklich krass, weil wir das ganze Jahr eigentlich komplett
entweder im Tourbus oder im Studio verbracht haben. Wir machen aber eh viel lieber zusammen was Sinnvolles, was uns Spass macht, als lange durchzuhÀngen. Von daher
war das die beste Zeit, die wir bisher hatten...
inHard: Was gibtâs denn ĂŒber die eigentliche Arbeit an âTime To Igniteâ zu berichten?
Panzer: Zu allererst fÀllt mir ein, dass wir monatelang zu viert in einem 17
Quadratmeter-Zimmer auf schrĂ€gen Sofas gepennt haben und uns gröĂtenteils von mieser Billigpizza ernĂ€hrt haben. Sonst warâs aber recht geil. Viele Bands machen das
ja so, dass der Drummer zum Beispiel nur fĂŒr die Schlagzeugaufnahmen im Studio ist, dann der Bassist fĂŒr die Bassaufnahmen usw... Bei uns war das aber so, dass wir alle
die ganze Zeit ĂŒber da waren, und jeder auch immer seinen Senf dazugeben konnte. So kann jeder einzelne jetzt mit gutem Gewissen "Das ist UNSERE Platte" sagen.
Ansonsten haben wir im Studio noch extrem viel "Fifa 2002" auf der Playstation gespielt und uns mit unserem Produzenten und Freund Achim Lindermeir geprĂŒgelt. Einmal auch mit Eisenstangen...
inHard: Könnt ihr mir bitte mal etwas ĂŒber den Songwriting-Prozess erzĂ€hlen, wie entsteht ein Itchy Poopzkid-Song?
Panzer: Das GrundgerĂŒst oder in manchen FĂ€llen auch ein schon ganz fertiger Song
werden eigentlich von Sibbi oder mir alleine geschrieben. Manchmal ist es âne Melodie, die einem in den Kopf schieĂt, oft stöĂt man aber auch beim Gitarrespielen auf ein Riff,
von dem man denkt, da könnte man jetzt mal ein Lied drumherum basteln. Das Ganze wird dann den anderen vorgespielt und entweder fĂŒr "Super!!!" oder fĂŒr "Was ist denn
das fĂŒr eine ScheiĂe?" befunden. Dann werkeln alle daran herum, bis es schlieĂlich ein fertiger Song ist.
inHard: Wer ist bei euch bandintern fĂŒr die Texte zustĂ€ndig?
Sibbi: Das lÀuft ungefÀhr so wie bei den Songs ab. Meistens verfasst der, der die
Musik schreibt, auch gleich den Text dazu. Aber manchmal schreiben wir auch was zusammen. Bei âFlavor Of The Nightâ haben wir es z.B. so gemacht, dass jeder alleine
fĂŒr sich âne Strophe geschrieben hat. AnschlieĂend haben wir dann geschaut, obâs zusammenpasst. Und es hat perfekt funktioniert. Vielleicht machen wir es bei der
nĂ€chsten Platte auch bei der Musik so. Jeder schreibt immer eine Note. Am Ende bauen wirâs zusammen und schauen, was rauskommt...
inHard: Habt ihr spezielle Favoriten auf der Platte?
Panzer: Ja klar. Das Gute ist aber, dass die zur Zeit stÀndig wechseln. Wenn wir uns
also gerade nicht selbst derbstens in die Tasche lĂŒgen, haben wir ein echt abwechslungsreiches Album gemacht. Wir können es jedenfalls kaum abwarten, damit auf Tour zu gehn...
inHard: Ich könnte mir vorstellen, dass ihr live on stage noch hÀrter seid. Liege ich richtig?
Panzer: Hm... also es ist generell immer sehr schwierig, die Energie und die
AggressivitĂ€t auf einer Platte richtig rĂŒberzubringen. Wir glauben aber, dass uns das diesmal echt gut gelungen ist, weil wir uns gerade dafĂŒr viel Zeit genommen haben.
Unser Produzent Achim hat uns vor den ruhigeren Nummern auch immer Kerzen aufgestellt und uns bei den aggressiven Songs stÀndig beschimpft (haha) - das hat
gewirkt! Aber kann schon sein, dass es live noch einen Tick hÀrter ist. Das ist bei jeder Band so, denke ich, und Konzerte sollen sich unserer Meinung nach auch etwas von der
Platte unterscheiden, sonst könnte man ja auch zuhause vor der Anlage Stagediven...
inHard: Welche AktivitÀten stehen mit Itchy Poopzkid demnÀchst an ?
Sibbi: Ich glaube, am wichtigsten wĂ€re es jetzt zu proben... AuĂerdem kommen ja die
Single und das Album Ende MĂ€rz raus. Dazu werden wir âne Woche die Radiostationen dieser Republik abgrasen und danach ein paar Wochen lang die Clubs anfahren und
unsere Tour spielen. Das wird wundervoll. FĂŒr uns und fĂŒr die Leute, die vorbeischauen. Voller Gesang und Sport sozusagen. Im Sommer natĂŒrlich ohne Ende Festivals spielen.
So in etwa sehen die AktivitĂ€ten aus. Achja, Tourdaten gibtâs aktuell immer auf www.scheisscombo.de
inHard: Wollt ihr abschlieĂend noch eine Botschaft bzgl. eurer neuen CD los werden?
Sibbi: Wie jetzt?! Soll ich die Botschaft der CD erzĂ€hlen? Wenn ja, dann wĂŒrde ich
sagen ist die Botschaft: â VölkerverstĂ€ndigung durch Tanz und Klangâ.
Rainer Guérich CD: Time To Ignite (Where Are My Records) www.scheisscombo.de
|