inHard: Was hat euch dazu bewogen,
Die Skeptiker im Herbst letzten Jahres mit einer Reunion-Tour zu reaktivieren? Schließlich erschien euer letztes Album „Wehr dich!“ im Jahre 1998. Vielleicht kannst du mir über eure
Beweggründe etwas erzählen?
E.B.: Wir waren echt heiß darauf, das imaginäre 20 jährige Jubiläum zu feiern, trotz der 6jährigen Pause, denn sehr viele
Musikgruppen schaffen es ja nicht, so lange durchzuhalten. Und nachdem Rudi, unser Gitarrist und "Rozbomb" Labelgründer, alles im Vorfeld organisiert und abgeklärt
hatte, brauchte auch ich nur noch ja zu sagen, zu dieser sehr erfolgreichen Tour anno 2006, die wir noch in sehr angenehmer Erinnerung haben.
inHard: Euer neues Album „Dada in Berlin“, das über Rozbomb Records
veröffentlicht wird, enthält u.a. 13 Neueinspielungen eurer beliebtesten Bandklassiker. War die Auswahl der Stücke nicht schwer?
E.B.: Das war sie in der Tat, denn ursprünglich war es geplant, von jedem Studioalbum
die besten Stücke zu nehmen. Wir merkten jedoch schon bald, dass die Menge den Rahmen eines Longplayers sprengen würde und beschränkten uns dann auf die nach
unserer Meinung beliebtesten Titel der Skeptiker. Die Auswahl mag für den einen oder anderen vielleicht streitbar sein, aber wir haben uns von den Eindrücken unserer Live
Konzerte inspirieren lassen.
inHard: Wie seid ihr im Studio an die Neubearbeitungen herangegangen? Habt
ihr euch weitestgehend an den Geist der Originale gehalten oder was war euch bei der musikalischen Neuumsetzung wichtig?
E.B.: Den Geist der Originale wollten wir auf jeden Fall erhalten, auch die
Arrangements. Es sollte nur druckvoller klingen als auf den früheren Aufnahmen, was uns denke ich auch gelungen ist.
inHard: Welche Erinnerungen hast du an den Studioaufenthalt und die Arbeit
am Endmix, für den Harris Johns (u.a. Mad Sin, Sodom, Kreator) verantwortlich war?
E.B.: Studioproduktionen sind immer ein Highlight im Musikerdasein, da sie a) nicht
alltäglich sind und b) immer das Ringen einsetzt, sein Bestes geben zu wollen, gepaart mit der Erkenntnis, wo die Grenzen des eigenen Könnens liegen. Harris Johns war für
uns sehr wichtig bei dem aktuellen Album, da wir ihn ja schon von der Produktion der "Wehr dich" kannten und deshalb wussten, dass er ein sehr fähiger und guter Mann ist,
der sein Handwerk absolut perfekt beherrscht.
inHard: Auf „Dada in Berlin“ gibt es auch zwei nagelneue Stücke. Vielleicht
kannst du mir speziell über die Entstehung dieser Nummern etwas erzählen?
E.B.: Bei "Verraten und verkauft" war es so, dass unser Gitarrist Rudi ein sehr
knackiges und treibendes Stück angebracht hat. Es war eines jener Art, wie ich es sehr mag, so dass es mir nicht schwer fiel, darauf einen aktuellen Text zu formulieren. Bei
"Kein Weg" war es genau anders herum. Ich habe Tom, unseren anderen Gitarristen einen fertigen Text gegeben, und er hat ihn dann sehr schön musikalisch umgesetzt. Ich
denke, dass die Skeptiker-Fans beide Stücke in Kürze mögen werden, wenn sie diese dann kennen.
inHard: Ist es richtig, dass ein aufwändiges DVD-Projekt und ein Album mit komplett neuen Stücken in der Planung steckt?
E.B.: Das ist absolut richtig! Für nächstes Jahr ist geplant, ein neues Studioalbum
herauszubringen und auch eine DVD, die so vollgepackt sein soll, dass sie kaum noch Wünsche offenlässt, also von Konzerten über Videoclips, Interviews,
Hintergrundinformationen, Bandhistorie u.s.w. Was als erstes davon fertig sein wird, ist noch nicht entschieden, aber wir gehen die Dinge parallel an und lassen uns dann
selber überraschen, welches Projekt am schnellsten gedeiht.
inHard: Warum sollte ich unbedingt eure Website www.theschaeden.de und www.dieskeptiker.com besuchen?
E.B.: Fans und alle, die es werden wollen, kriegen einen kompletten Überblick über
Neuigkeiten, Konzerte, veröffentlichte Tonträger, geplante Projekte und weiteres Wissenswertes. Videosequenzen sind auch einsehbar und somit kann auch der
unentschlossene Konzertbesucher oder jemand, der uns bis dato noch nicht kennt, sich einen Appetithappen holen.
inHard: Hast du noch eine Botschaft an unsere Leser?
E.B.: Das Leben ist, wie wir wissen, kein Wunschkonzert, deshalb also - nur nicht
unterkriegen lassen. Wenn jemand ein Ziel für sein Leben vor Augen hat, sollte er auf jeden Fall nach dessen Erreichung streben, egal wie stark die Widerstände auch sein
mögen, denn lieber handelnd scheitern, als nichts wagen und verzagen.
Rainer Guérich CD: Dada In Berlin (Rozbomb /Cargo)
www.theschaeden.de
www.dieskeptiker.com
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