inHard: Schon ungewöhnlich, dass es innerhalb der Familie solche Einigkeit ĂŒber die musikalische Ausrichtung gibt. Vielleicht könnt ihr mir mal zu Anfang etwas darĂŒber erzĂ€hlen, wie
"Sons Of Soundsâ entstanden sind?
S.O.S: Unsere Eltern sind selbst Musiker. Unsere Mum ist diplomierte Konzertpianistin und PĂ€dagogin sowie Chorleiterin. Unser Dad
spielte Keyboards und Ziehharmonika. Roman (bass, vocals) und Wayne (guitar) genossen eine klassische Ausbildung in Klavier, Violine, etwas Musiktheorie sowie langjÀhrige Erfahrung vom Kinder- bis zum
Symphonieorchester. Das gab uns ein super Fundament und ein gutes VerstĂ€ndnis fĂŒr Harmonien und Songstrukturen. H (drums) fand keinen Zugang zu Saiten oder
Tasteninstrumenten, was uns aber letztendlich allen zu Gute kam! Denn so entdeckte er, wie viel SpaĂ es macht, eine Snare Drum zu verprĂŒgeln. Irgendwann kam dann die
Zeit, sich von Mozart und seinen Freunden zu verabschieden und hÀrtere Töne anzuschlagen. Ende 2006 starteten die ersten Jamsessions im heimischen
Wohnzimmer. Wir drei waren damals zwischen 13 bis 25 Jahre alt. Mit Coverversionen wollten wir keine Zeit verschwenden, also probierten wir gleich eigene Songs aus. Das
Wohnungszimmer war dafĂŒr allerdings ungeeignet, also bezogen wir unseren ersten eigenen Proberaum: ein etwa 9 Quadratmeter groĂes Loch ohne Fenster mit nur einer
GlĂŒhbirne. Aus diesem Loch krochen wir erst wieder im April 2007 heraus, als die erste Show anstand und die Geschichte so ihren Lauf nahm...
inHard: Welche KĂŒnstler haben euren Sound beeinflusst?
S.O.S: GrundsĂ€tzlich sind wir sehr offen fĂŒr verschiedene Stile, solange die QualitĂ€t
stimmt. Das reicht von altem 60er Jahre Beatrock (Beatles, The Kinks) ĂŒber Punk (Ramones, Misfits), Psychedelic/ Stoner Rock ( Monster Magnet, Kyuss) bis hin zu
guten, alten Rock (Doors, Led Zeppelin, Hendrix). Hier und da etwas Psychobilly (Meteors, The Monsters), eine Brise verspulter Musik (Radiohead) oder Progressive
Rock (Dream Theater, Kingâs X). MaĂgeblichen Einfluss auf unsere musikalische Entwicklung hatten aber zweifelsfrei Bands wie Iron Maiden, Black Sabbath, Dio,
Mötorhead, Mötley CrĂŒe und GunsânâRoses.
inHard: âS.O.Sâ ist bereits euer drittes Album. Wie seht ihr eure musikalische
Entwicklung gegenĂŒber den beiden VorgĂ€ngern?
S.O.S: Wir haben uns musikalisch und technisch natĂŒrlich weiterentwickelt,
insbesondere hat das Songwriting an QualitÀt gewonnen. Wir sind nun fokussierter und weniger experimentell, einfach heavier! Die einzelnen Tracks kommen mehr auf den
Punkt, klingen reifer, runder und rollen mehr...
inHard: Was könnt ihr mir ĂŒber die Studioarbeit erzĂ€hlen?
S.O.S: Wir hatten gerade mal 4 Tage Aufnahmezeit, mussten abgesehen von den
Vocals und einigen Soli also alles live einspielen. 2 Tage Instrumentals, 1 Tag Gitarrensolos, 1 Tag Vocals, das meiste wurde vom ersten oder zweiten Take
verwendet, klingt deshalb sehr natĂŒrlich und roh, aber so wollten wir es haben. Producer Andreas Schorpp hat einen super Job gemacht: Sein Studio hat eine sehr relaxte
AtmosphÀre, so dass trotz allem Zeitdruck keine Hektik aufkam. Er hat uns einfach machen lassen und nur gelegentlich VorschlÀge eingebracht, damit wir uns nicht zu
sehr in Details verzetteln konnten.
inHard: Eine Ausnahmestellung auf der CD nimmt das balladeske
SchlussstĂŒck âNo Way Backâ ein, auf dem auch SĂ€ngerin Sandra Starke als zweite Stimme zu hören ist. Was könnt ihr mir ĂŒber diese Nummer erzĂ€hlen?
S.O.S: Als wir die Songs fĂŒr das Album auswĂ€hlten, fehlte uns noch eine Ballade. Also
haben wir Casey (Sandra Starke), gefragt, ob sie Lust hĂ€tte, aus der Akustik Jam eine amtliche Rockballade zu schweiĂen und sie war sofort dabei. Roman kannte Casey
schon etwas lĂ€nger. Die Beiden jammten hin und wieder ganz gerne zusammen, nur mit Akustikgitarre als Gesangs-Duett. So entstand die Rohfassung von âNo Way Backâ.
Beide hatten eine gescheiterte Beziehung hinter sich, was sich auch in den Lyrics niederschlug. Es geht darum, mit etwas abzuschlieĂen und nach vorne zu schauen.
Auch wenn man vielleicht trotzdem weiterhin mit dieser Person verbunden bleibt...
Rainer Guérich CD: S.O.S. (7Hard/New Music Distribution)
www.sonsofsounds.com
|