inHard: Was kannst du mir ĂĽber Steve
Anderson, den neuen Bassisten in eurer Band, erzählen?
Karl: Nick (guitar) und ich kennen Steve schon eine ganze Weile. Wir haben frĂĽher mit ihm sogar schon mal kurzzeitig
zusammen in einer Band gespielt. Eigentlich kommt Steve eher aus der Fusion- und Jazz-Szene. Er mag aber das technische Element in unserer Musik und ist fĂĽr Threshold eine echte Bereicherung.
inHard: Welchen Einfluss hatte Steve auf die neuen Aufnahmen?
Karl: Nachdem das Songmaterial geschrieben und arrangiert war, hatte Steve
ebensoviel Einfluss wie die anderen Mitglieder in der Band. Er brachte eine Menge eigener Ideen in die Aufnahme-Sessions ein und eröffnete uns mit seiner 5saitigen
Bassgitarre (der alte Basser John Jeary spielte die konventionelle 4saitige) eine neue Dimension. Sein Style unterscheidet sich doch schon sehr von dem seines Vorgängers...
inHard: Wie lange habt ihr an der neuen Platte „Subsurface“ gearbeitet?
Karl: Rich (keyboards) und ich verbrachten circa 3-4 Monate mit dem Songschreiben
und dem Arrangieren der Demos, bevor es zu den eigentlichen Studioaufnahmen ging. Dann waren wir insgesamt noch 3 Monate mit den Aufnahmen und dem Mixen von „Subsurface“ beschäftigt.
inHard: Bitte erzähl’ mir doch etwas über die eigentliche Arbeit im Studio!
Karl: Zuerst importierten wir die Audiospuren von den Demos und machten uns einen
Plan ĂĽber die Struktur der Songs und wie wir beginnen sollten. Dann kam Johanne James, um das Schlagzeug einzuspielen. Bei einigen Drumparts haben wir auch
versucht, einen rougheren Sound hinzubekommen. Als die Schlagzeugspur soweit stand, waren die Rhythmus-Gitarren an der Reihe. Nick und ich nahmen die Gitarren
jeweils separat auf. Dann kam der Bass hinzu, um den Sound fetter zu machen, und danach die weitgespannten Keyboards. Unser Sänger Andrew „Mac“ Dermott war dann
nochmal 2 Wochen damit beschäftigt, die Vocals einzusingen.
inHard: Um was geht es in den Texten eurer neuen Songs? „Subsurface“ ist kein Konzeptalbum!
Karl: Das einzige Konzeptalbum, das Threshold einspielten, war „Clone“. Wir versuchen
in unseren Texten möglichst viele Leute anzusprechen. Einige Tracks sind von politischer Natur; wir wollen den Hörer in erster Linie aber dazu anregen, über Dinge
nachzudenken und Fragen zu stellen. Das fängt das Cover-Artwork der CD mit dem Fernsehschirm und dem Wort „Reflect“ über der spiegelnden Wasseroberfläche,
glaube ich, sehr gut ein. Hier bei uns in England ist es so, dass die Medien oftmals wichtige Nachrichten und Facts zurĂĽckhalten, um so die Wahrheit zu verschleiern. Oder
Details werden auf eine bestimmte Art und Weise präsentiert, um Meinungen zu beeinflussen. „The Art Of Reason“, das fünfte Stück auf der CD, bringt das sehr gut zum Ausdruck.
inHard: Wie wĂĽrdest du euren aktuellen Sound beschreiben?
Karl: Threshold sind wahrscheinlich eine der wenigen englischen Bands, die Progressiv
Metal spielen. Vor vielen Jahren haben wir uns bandintern darauf geeinigt, eine Mixtur von genau der Musik zu spielen, die wir mögen. Und einige bei uns in der Gruppe lieben
nun mal Testament und Metallica, andere mögen eher Bands wie Rush und Genesis. Das Wichtigste an unserer Musik aber sind die Melodien. Du kannst mit aller möglichen
Technik zwar ein Arrangement verbessern, aber nicht den Drive eines Songs...
David Comtesse CD: Subsurface (Insideout/SPV)
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