16 Bridges To Burn OBSCURA Cosmogenesis Relapse/Rough Trade @@@
In Japan waren die Sludge-Metaller "16" recht erfolgreich. Nun melden sie sich nach fast 6jÀhriger Pause
mit dem neuen Album "Bridges To Burn" zurĂŒck. Ein alles niederdrĂŒckender Dampfwalzensound fĂŒr Fans von Bands wie Melvins, Unsane, Eyehategod, Crowbar u.a. - Technisch versiert
prĂ€sentiert sich der Vierer OBSCURA auf âCosmogenesisâ. Die Band, die sich aus Mitgliedern von Gruppen wie Necrophagist und Pestilence rekrutiert hat, fusioniert modernen Metal mit progressiven
EinflĂŒssen. Bernd Oppau
2ND DISTRICT Poverty Makes Angry People Like You/SPV @@@@
Manchmal hat es ja auch was Gutes, wenn sich eine oder zwei Bands auflösen und daraus dann eine neue
Formation entsteht. Wie etwa im Fall von 2nd District, einer Punk&Rock-Truppe aus dem Ruhrgebiet, die nach der 7ââ Single jetzt endlich einen Longplayer nachschiebt. Ihr Sound ist straight,
tough und unverwÀssert und hÀmmert dir von Anfang an die Fontanelle auf. Locker finden sich Anleihen der Sex Pistols, Dead Boys oder Slaughter & The Dogs in ihren Power-Songs, die die Fahne des
Rock-Punk hochhalten. So jagt man die Skalen rauf und runter, lĂ€sst die VerstĂ€rker Ăberstunden machen und gibt sich auch keine Sekunde mit dem Erreichten zufrieden! Echt geiler Kampfstoff!
Jörg Eifel
A DAY To REMEMBER Homesick Victory/Soulfood @@@@
Mit einer neuen CD melden sich die 5 Jungs von A Day To Remember zurĂŒck. Im MĂ€rz wird die Band auch
hierzulande unterwegs sein. Auf âHomesickâ gibtâs vorher noch die ganze Wagenladung an ohrgĂ€ngigem Pop-Hardcore, den man von der Gruppe gewohnt ist. Als Anspieltipps empfehlen sich gleich der
Opener âThe Downfall Of Us Allâ und der etwas langsamere Smasher âMy Life For Hireâ. Yasmin Schmidt
ANGELIKA EXPRESS Goldener Trash Peng Musik/Cargo @@@@@
Mit dem aufrĂŒttelnden Opener "Was wollt Ihr alle" und ihrer neuen Scheibe "Goldener Trash"
meldet sich das Kölner Power-Pop-Punk-Wave-Trio Angelika Express eindrucksvoll in der Szene zurĂŒck. So intelligent, kompromisslos kraftvoll und nach vorne treibend kann deutschsprachige Musik
klingen. Unbedingt antesten mĂŒsst ihr auch Nummern wie "Dich gibt's nicht" und "Du trinkst zuviel". Gelungene und absolut empfehlenswerte Rille! Duklas Frisch
THE ANSWER Everyday Demons Steamhammer/SPV @@@@@
âEveryday Demonsâ haben die irischen Hardrocker The Answer ihr zweites Album genannt und stehen musikalisch in
der besten Tradition von Bands wie Led Zeppelin, Free oder Black Crowes. Unverkennbare Trademarks im The Answer-Sound
sind die tolle Gesangsar beit von SĂ€nger Cormac Neeson und die griffigen Gitarrenlines von Paul Mahon, aber auch die Rhythmusfraktion mit Micky Waters (bass) und James Heatley (drums) sorgt fĂŒr pushenden Druck. Als Anspieltipp empfehle ich das in bester Led Zep-Tradition rockende âToo Far Goneâ, welches sich im regelrechten Gitarrengewitter entlĂ€dt.
David Comtesse
ARISE AND RUIN Night Storms The Hailfire Victory/Soulfood @
KnĂŒppelattacke von Arise And Ruin in ziemlich ĂŒbler SoundqualitĂ€t. Wer sich allerdings regelmĂ€Ăig mit wĂŒstem
Hardcore-Thrash die Birne wegfrĂ€st, fĂŒr den ist die Scheibe wahrscheinlich wie ein befreiender Kopfschuss. Ich findâs nur degeneriert und grottig. Minky Stein
AVIAN Ashes And Madness Silverwolf Productions/SPV @@@@
Metal-Freaks dĂŒrfte der Name Yan Leviathan aus diversen Metal-Projekten kein Unbekannter sein. Hier ist er mit seiner 2002
gegrĂŒndeten Formation Avian am Start und zieht sein zweites Melodic-Power-Album aus dem Hut. Als SĂ€nger fungiert dabei Ex-Pyramaze Lanze King und den Bass ĂŒbernahm das ehemalige Megadeath-Mitglied
David Ellefson. Eine Scheibe, die nicht nur durch Geschwindigkeitsbolzerei auffÀllt, sondern viel Wert auf stimmliche Ausgewogenheit und wohldosierte Stop- and Go-Parts legt. Frank Zöllner
BIBLE OF THE DEVIL Freedom Metal Cruz del Sur/Alive @@@@@
Die aus Chicago stammenden Bible Of The Devil kommen auf dieser Scheibe ganz schön in Fahrt. Auf dem Spielplan steht
schweiĂtreibender Rockânâ Roll mit energetischen Gitarrenriffs und den bestens aufgelegten Vocals von Frontmann Mark Hoffman. Schon der Opener âHijack The Nightâ schlĂ€gt voll auf die 12 und
gibt die Marschrichtung des Vierers vor. Der Old School Rock von Bible Of The Devil erinnert mitunter an Bands wie Thin Lizzy und Motörhead, weshalb Fans dieser Bands sich diese CD unbedingt einmal
zu GemĂŒte fĂŒhren sollten. Im MĂ€rz kommen die Jungs ĂŒbrigens auf Europa-Tour. Tim Beldow
THE BLUESTATION Over The Top Shotgun/Bellaphon @@@@@
Ungeschminkt, rough und authentisch klingt der Sound von âThe Bluestationâ, dem Trio aus Helsinki. Die dreiköpfige Band
schluckt nicht nur viel Bier, sondern lĂ€sst auf der BĂŒhne eine Menge ungezĂŒgelter Energie zwischen Bluesrock, Stonerrock und RockânâRoll auf ihre Fangemeinde los. Klar, dass ihre Aufnahme ohne
schnöde Overdubs auskommt. Tracks wie âBigger Than Jesusâ oder âLove Strangerâ marschieren mit ungezĂŒgelter Gitarrenenergie nach vorne und Fronter Jack F. Knight frĂ€st sein Credo mit
ganzer Inbrunst ins Mikro. Ein starkes Album von einer glaubwĂŒrdigen Band, die wie der Teufel rockt. Rainer GuĂ©rich
THE BURNING Rewakening Massacre Records @@@@
Zweites Langeisen der dÀnischen Thrash/Death Metaler The Burning, die auf der letztjÀhrigen Danish Dynamite Tour mit
Illdisposed die Fangemeinde begeistern konnten. Ein Dutzend Songs hĂ€lt der Diskus bereit. Der Vierer um Fronter Johnny Haven setzt auf markterschĂŒtternde Bass- und Gitarrentunes, deepe Growls und
volle AggressivitĂ€t. Hier gibt es keine faulen Kompromisse, straiight in die Fresse lautet das Motto auf âRewakeningâ. Jörg Eifel
CANTATA SANGUI On Rituals And Correspondence In Constructed Realities Season Of Mist @@@@@
Cantata Sangui legen mit ihrer Scheibe "On Rituals And Correspondence In Constructed Realities" eine ebenso
progressives wie darkes Meisterwerk vor, das im Spannungsfeld zwischen Doom, Gothic und Black Metal agert. Der Auftakt "In Half-light" sorgt fĂŒr die richtige Einstimmung, dann offenbart
die fĂŒnfköpfige Band um Frontfrau Anna PienimĂ€ki ihre wahre Klasse. Lyrisch, gitarresk, pulsierend, treibend, dark und packend strömt der Bandsound aus den Boxen. Tolle Scheibe, der man sich als
Hörer voll und ganz hingeben muss. Olaf Rominski
CHAIN REACTION Vicious Circle Kolony Records/Rough Trade @@@@
Die polnischen Thrash Metaller Chain Reaction veröffentlichen ĂŒber das italienische Label Kolony Records ihre neue Scheibe
âVicious Circleâ. Verdammt fettes Teil, denn der drĂŒckende Sound, den der FĂŒnfer um Frontmann Barton auf den 11 Tracks in Szene setzt, blĂ€st ganz schön gegen den Nacken. Dennoch versteht es
die Band in ihren von Gruppen wie Pantera oder Machine Head beeinflussten Soundkomos auch harmoniegetrÀnkte Riffs und Vocals zu platzieren. Als Anspieltipps sind deswegen das tempovariierende
âWorlds Of Warâ und das hymnisch nach vorne preschende âValuesâ ganz gut geeignet. Conny A. Rettler
CHEAP TRICK Budokan! Sony Music @@@@
Mit ihrem melodischen Poprock spielten sich Cheap Trick in den 70er Jahren in die Herzen der Fans. Am erfolgreichsten war
allerdings ihre LP âLive At Budokanâ aus dem Jahre 1978 inklusive des Klassikers âI Want You To Want Meâ. Ăber Sony Music erscheint nun eine aufwĂ€ndige und edel aufgemachte â30th
Anniversary Deluxe Collectionâ, die gleich 3 CDs plus DVD beinhaltet. CD 1 beinhaltet das komplette, digital ĂŒberarbeitete Konzert von 1978, CD 2+ CD3 servieren dem Fan Konzerte, die Cheap
Trick 1998 in Budokan gaben. Auf der DVD kann man sich das 78er Konzert inklusive 2 Livetakes von 2008 aus Budokan auch noch anschauen. Die volle Packung Cheap Trick! David Comtesse
CHAOSWAVE Dead Eye Dreaming @@@ ANDROMEDA The Immunity Zone Silverwolf Productions/SPV @@@@
Seit 2003 ist die italienische Metal-Combo CHAOSWAVE um den dĂ€nischen BandgrĂŒnder Henrik âGufâ Rangstrup jetzt bereits
in Sachen knallhartem Thrash unterwegs. Auch bei ihrem brandneuen Dreher setzt die hierzulande noch recht unbekannte Band auf einen immer wieder zu beobachtenden Trend, cleane Vocals von adretten,
jungen Damen ĂŒbernehmen zu lassen. Hier wird eine gute Stunde lang geschrubbt, was das Zeug hĂ€lt. Auf Dauer schon etwas eintönig... - Eine neue Scheibe legen auch die deutschen
Schwermetaller ANDROMEDA vor. Das Material auf âThe Immunity Zoneâ gefĂ€llt durch seine ausgeklĂŒgelte Melange aus Progressiv-Anleihen und beinhartem Metalsound. Frank Zöllner
THE COLD EXISTENCE Sombre Gates Kolony Records/Rough Trade @@@
Zweites Album der schwedischen Black/Death-Metaller The Cold Existence. Zu CD-Beginn gibtâs mit âOracleâ noch ein
atmosphĂ€risches Intro, dann werden die Höllenhunde von der Leine gelassen. Fronter Jan Sallander gurrt und growlt, die Gitarrensalven werden im Hochgeschwindigkeitstempo losgeschrubbt. FĂŒr Fans
von Bands wie Behemoth und Nile sicherlich eine Offenbarung. Jörg Eifel
COPPELIUS Tumult F.A.M.E./edel @@@
Zweite Veröffentlichung von Coppelius, dem abgefahrenen Kammercore-Ensemble, das mit Instrumenten wie Klarinette, Cello und
Kontrabass mÀchtige Klangwucht erzeugt. In Verbindung mit den deutschsprachigen Texten erzeugt die Band so eine ganz eigene Dark-Romantik mit Wiedererkennungswert. Als Anspieltipps empfehlen sich
Songs wie "Habgier" und "Komposition". Die beiden Coppelius-Coverversionen "Rightful King" (von den Inchtabokatables featuring Eric Fish von Subway to Sally) und
"Charlotte the Harlot" (von Iron Maiden) wurden auf der CD auch noch zu neuem Leben erweckt. Yasmin Schmidt
CORPUS CHRISTI The Darker Shades Of White Victory/Soulfood @
Dieser Bandname wĂŒrde Papst Benedikt vollkommen zu Recht nicht gefallen. Das ist einfach geschmacklos, speziell in Verbindung
mit dem KnĂŒppel-Inferno an (Melodic, wo?) Metal-Core. Das Hören der Songs grenzt an SelbstgeiĂelung und bereitet einfach nur Schmerzen im Mittelohr. Eigentlich will ich fĂŒr diese elende Leistung
gar keinen Punkt vergeben. Minky Stein
CRIMINAL White Hell Massacre Records @@@@
Criminal kommen aus Chile und hauen uns auf ihrem sechsten Album âWhite Hellâ die volle Wagenladung hasserfĂŒllten Thrash
Metal um die Ohren. Fronter Anton Reisenegger grunzt sich die Seele aus dem Leib und Rodrigo Contreras steuert hiebige und teils verfrickelte Gitarrenparts zu dem eruptiven Soundcocktail bei.
Bei Granaten wie âIt Came From The Northâ und âCloven Hoofâ bleibt kaum Zeit zum Luft holen. Thrash Metal-Freunde erhalten beim Kauf der CD im Package auch noch eine Bonus-DVD mit sage und
schreibe 3 Liveshows (2 x Live in Chile plus âUp Ground The Ground Festivalâ). Conny A. Rettler
DEEP TRIP Deep Trip Deaf Sheperd/Indigo @@@@
Wie klingt es, wenn die aggressive Wucht von Rockmusik auf ein klassisches Instrumentarium aus Geige, Cello und Kontrabass
trifft? Die Antwort hierzu gibt die Schweizer Formation Deep Trip um SĂ€nger und Gitarrist Claudio Moser. Entstanden ist ein variantenreiches, emotionales, aber auch kraftstrotzendes musikalisches
Opus, bei dem das klassische Instrumentarium in einen völlig neuen Soundkontext gebracht wird. Bernd Oppau
DEFEATER Travels Bridge 9/Soufood @@@@
Defeater aus Boston, Massachusetts sind eine Combo, die in ihrer grundlegenden musikalischen Herangehensweise an typische 90er
Jahre Hardore-Formationen erinnert. Entstanden ist im Fall von "Travels", ihrer DebĂŒtrille, ein reinrassiges Hardcore-Album mit zahlreichen Ecken und Kanten. Etwas erschlagend wirken dabei
die pumpenden UpTempo-Passagen, wĂ€hrend derer man an so mancher Stelle fast schon meinen könnte, Defeater wĂŒrden vollends die Kontrolle verlieren. Selten bedĂ€chtig agierend, kann man bereits in
diesem frĂŒhen Stadium sagen, es hier mit einer exzellent aufspielenden Formation zu tun zu haben. Mit "Travels" lĂ€sst die Band aus Boston jedenfalls nichts anbrennen und macht gespannt
auf das, was da in Zukunft noch alles passieren wird. Enzo Bach
DOMAIN The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow Limb Music/SPV @@@@@
Ein anspruchsvolles und durchdachtes Konzeptalbum, das die Mannen um Axel Ritt hier vorlegen. âThe Chronicles...â basiert
auf der Literaturvorlage âDie Leiden des jungen Wertherâ von Johann Wolfgang von Goethe und wurde zu einem packenden Metal-Opus transformiert. Im Hochgeschwindigkeitstempo startet der Opener
âPicture The Beautyâ, der den musikalischen NĂ€hrboden fĂŒr die hymnische Stimme von SĂ€nger Nicolaj Ruhnow bereitet. Klasse sind auch die Kompositionen, bei denen die Temposchraube etwas
herunter gedreht wird. Man höre hierzu âAngel Aboveâ. David Comtesse
DREAMING DEAD Within One Ibex Moon @@@
Eine der wenigen Thrash&Death-Metal Bands mit einer Frontfrau am Micro ist Dreaming Dead, die aus dem fernen Los Angeles
ihren krachenden Power-Kraftstoff unters Volk bringen. Schon seit einigen Jahren in der hartumkĂ€mpften Szene recht erfolgreich, hat sich die Truppe um BandgrĂŒnderin Elizabeth Schall zu einer festen
Institution in der amerikanischen Metal-Szene entwickelt. Mit âWithin Oneâ steht ihr neuester Dreher am Start und hat wieder die obligate Mixtur aus brutalen Stakkato-Riffs, aggressivem Drumming
und ultrabösen Doompassagen im GepĂ€ck. Hier wird mit Leib und Seele gerockt, dass die Bude wackelt und in Songs wie âShadows In The Darkâ oder âManslaughterâ allen dĂŒsteren Seelen aus dem
Herzen gesprochen. Frank Zöllner
EAT THE GUN Super Pursuit Mode Aggressive Thrash Distortion Limited Access/Intergroove @@@@
Auf Trio-GröĂe zurecht geschrumpft, prĂ€sentieren die MĂŒnsteraner EAT THE GUN ihre neue Kraftpille. Die Konzentration auf
die klassische Rockânâ Roll Besetzung mit Gitarre, Bass und Drums hat dem Gruppensound hörbar gut getan. Die 11 Songs, die von Claus Grabke (u.a. Thumb, Alternative Allstars) co-produziert
wurden, rocken wie die Hölle und verlangen den StimmbĂ€ndern von Mikromann Hendrik âDeuceâ ĂcĂŒncĂŒ so ziemlich alles ab. Monster Heavy-Rock, der mit hymnischen Chorlines straight marschiert
und mit den Gastauftritten von Henning Wehland (H-Blockx) und Ingo Knollmann (Donots) auf dem StĂŒck âWiserâ auch noch einen ganz besonderen Moment hat. David Comtesse
ELECTRIC 69 Electric 69 Go Down Records/Radar Music @@@@
FĂŒnf Jungs aus dem Norden Italiens mit ihrer packenden zweiten Scheibe, auf der sie sich natĂŒrlich ganz und gar dem
Rock'n'Roll verschrieben haben. The Who meets Hellacopters und Grand Funk Railroad, abgeschmeckt mit einer Rhodes-Orgel. Auf der letztjÀhrigen Popkomm beeindruckten sie mit ihrer energetischen Show
jedenfalls das Publikum. Jörg Eifel
EMERGENCY GATE ReWake Silverwolf/SPV @@@@
Wer auf hiebigen Modern Metal steht, sollte sich die neue Scheibe von den deutschen Emergency Gate einmal zu GemĂŒte fĂŒhren.
Insbesondere der Neuzugang am Mikro (Ex-Suidakra-Fronter Matthias Kupka) bringt das Emergency Gate-Flagschiff mit seinen Growls ins richtig tiefe Fahrwasser. Auf dem Spielplan stehen packende Nummern
wie âDouble Suicideâ und âSlaveâ, die sich durch intelligenten Songaufbau und druckvoller Gitarrenkomponente auszeichnen. Klasse ist auch das mit einem mystischen Intro beginnende â...Of
Stars And The Driftingâ. âReWakeâ ist ein echter WachrĂŒttler. Olaf Rominski
ENSOPH Rex Mundi X-Ile Cruz del Sur/Alive @@@@
Die italienischen Ensoph sind bereits bei ihrem vierten Longplayer angekommen. Auf dem Programm steht ihr gewohnt hiebiger und
dennoch sehr versiert gespielter Dark Heavy Metal, der auch FreirĂ€ume fĂŒr Melodien und AtmosphĂ€re zulĂ€sst. Unbedingt reinhören in Nummern wie âEvil Has Found A Servantâ und âShame On
You!â. Bernd Oppau
THE ETERNAL Kartika Firebox Records/SPV @@@@
Gleich mit einer Doppel-CD knĂŒpfen die Australier THE ETERNAL an ihr VorgĂ€ngeralbum "Sleep Of Reason" an.
"Kartika" heiĂt es und wird von den Fans in ihrem Heimatland schon sehnsĂŒchtig erwartet. In Europa hingegen sind die Jungs noch relativ unbekannt. Dieser Umstand dĂŒrfte sich nun Ă€ndern,
seit das finnische Label Firefox die Jungs unter seine Fittiche genommen hat. Nach wie vor bleibt die Band der DĂŒstermucke treu, gemixt mit anspruchsvollem Gothicmetal und einer soliden Handarbeit.
Die neue Rille rockt gewaltig und zeigt die Jungs auch auf ihrer Bonus-CD mit gewöhnungsbedĂŒrftigen Remixen von ihrer âSchokoladenseiteâ! Frank Zöllner
DAVE EVANS Judgement Day STF Records/CMS @@@@@
Dave Evans war GrĂŒndungsmitglied bei AC/DC und spĂ€ter bei den australischen Hardrockern Rabbit involviert. 2006 erschien
"Sinner", ein vielbeachtetes Album unter eigenem Namen, dem nun mit "Judgement Day" eine kraftvolle Rock-Pille in bestem AC/DC-Style folgt. Unwiderstehlich und mit bĂ€rbeiĂiger
Reibeisenstimme wird die CD mit dem Rock-Shuffle "We Don't Dance To Your Song" eröffnet, bei "Little Headbanger" tritt Dave Evans und Gefolgschaft ordentlich aufs Gaspedal.
Besondererr Reinhörtipp ist die mit Inbrunst vorgetragene Version des Burdon/Animal-Klassikers "House Of The Rising Sun". David Comtesse
FACE DOWN HERO Of Storytellers And Gunfellas Yonah Records/Alive @@@@
Jedes Jahr ein neues Album heiĂt das Credo der deutschen Thrash-Metaller Face Down Hero, die uns mit âOf Storytellers
And Gunfellasâ ihren dritten Streich servieren. Die Band setzt sich kritisch mit Themengebieten wie Missbrauch von Waffen, Sinnlosigkeit des Kriegs u.a. auseinander. Musikalisch verpackt in einen
beklemmenden, aber auch melodischen Sound voller Emotionen, Gitarrengewitter und klanglicher Wendungen. Zweifellos das reifste und bis dato anspruchsvollste Werk der noch jungen Bandgeschichte von
Face Down Hero. Anspieltipp: âModern Prophets And Saintsâ. Tim Beldow
F5 The Reckoning Silverwolf/SPV @@@
Obwohl F5 eigentlich das Àltere Projekt des ehemaligen Megadeth-Bassers Dave Ellefson darstellt und die Scheibe in den
Staaten bereits seit 2007 auf dem Markt ist, ging in Europa zunĂ€chst das Temple Of Brutality-DebĂŒt "Lethal Agenda" vor. GlĂŒcklicherweise hat sich nun mit Silverwolf Productions endlich
ein Label gefunden, das "The Reckoning" hierzulande veröffentlicht. Dave ist bei beiden Bands der federfĂŒhrende Songwriter und zeigt dabei sehr unterschiedliche Facetten seines Könnens.
Mit dem derben Thrash von Temple Of Brutality hat F5 nichts am Hut. Hier liegt das Augenmerk deutlich auf den Melodien und die gibt es zuhauf. Man mag insgesamt vielleicht den groĂen Aha-Effekt
vermissen, denn bis auf den Titeltrack gibt es kaum einen Song mit Hit-Potential. Trotzdem bieten die Jungs solide Metal-Kost der gehobenen Klasse. David Comtesse
HERMAN FRANK Loyal To None Metal Heaven/Soulfood @@@@
Herman Frank, Gitarrist und GrĂŒndungsmitglied von Accept, legt mit âLoyal To Noneâ sein erstes Soloalbum vor. Schon
gleich der Opener âMoon IIâ rockt pfeilschnell nach vorne und bildet den idealen NĂ€hrboden fĂŒr die groovig-kernigen Shouts von Frontmann Jiotis Parachidis (Human Fortress, Victory).
Komplettiert wird die Crew um Herman Frank von Basser Peter Pichl (Running Wild) und Stefan Schwarzmann (Helloween, Krokus), den Mann hinter der SchieĂbude. Straight Ahead-Heavy Rock, der sich durch
mitreiĂendes Tempo, ins Ohr gehende Vocallinien und exzellente Gitarrenriffs auszeichnet. David Comtesse
FUTILE Argonaut STF Records/CMS @@@@
Futile sind eine hörenswerte Progrock-Band aus Deutschland, in deren Sound neben atmosphÀrisch progressiven Parts auch
Metallriffs Einzug halten. SÀnger und Gitarrist Oliver Reinecke steuert zum spannungsgeladenen Sound vorwiegend cleanen Gesang bei. Reinhörtipps sind das Art-Rockige "Sirens" und das
durch gekonnte Tempiwechsel brillierende "A Liar's Confession". Tim Beldow
GAZPACHO Tick Tock HWT Records/Sony Music @@@@
Die norwegischen Gazpacho veröffentlichen mit âTick Tockâ ihr viertes Album, auf dem sie dem geneigten Hörer ein ganz
besonderes Erlebnis verschaffen. Das Sextett, dessen musikalischer Stil von der Kritik bereits nicht untreffend als âatmosphĂ€rischer Neo-Progressive Folk World Rockâ bezeichnet wurde, lĂ€sst in
seinen facttenreichen Progrock auch arabische Sounds und WĂŒsten-Feeling einflieĂen. Dazu gibt es den ausdrucksstarken und variablen Gesang von Frontmann Jan-Henrik Ohme. Unbedingt reinhören in den
mĂ€chtigen Opener âDesert Flightâ und âWinter Is Neverâ. David Comtesse
GENESIS Trespass Nursery Cryme Foxtrot Selling England By The Pound Virgin/EMI @@@@@
Die GENESIS-Fangemeinde kann aufatmen. Nachdem die âgrĂŒneâ Re-Release-Box mit den Peter Gabriel Jahren 1970 bis 1975 nach
kĂŒrzester Zeit ausverkauft war, sind die ersten 4 Genesis-Werke mit Hybrid-SACD plus DVD nun auch als separate Editionen im Handel (ĂŒber Virgin/EMI) erhĂ€ltlich. Das klangliche Ergebnis des
remasterten Stereo- sowie 5.1.-Sounds ist wirklich erstaunlich, wenn man sich hierzu die ursprĂŒnglich veröffentlichten CD-Ausgaben anhört. Eine gute Idee war es auch, den einzelnen CDs noch
eine Bonus-DVD mit zusĂ€tzlichem visuellen Part und Interviewmaterial beizufĂŒgen. - Den Auftakt des Veröffentlichungsreigens macht âTrespassâ aus dem Jahre 1970. Es ist das erste Progrock-Album
von Genesis und ĂŒberzeugt mit epischen und GĂ€nsehauterzeugenden Kompositionen. Besonders interessant sind hier Tracks wie das abwechslungsreiche âLooking For Someoneâ und das mit Orgel und
Flöten verzierte âStagnationâ. - Bereits ein Jahr spĂ€ter veröffentlichten Genesis mit âNursery Crymeâ ihre nĂ€chste LP, die ganz auf dĂŒstere Grundstimmung und komplexe Arrangements
setzte. Herausragend auf der Scheibe ist natĂŒrlich das superlange âThe Musical Boxâ, ein Klassiker. - Weiter gehtâs mit dem Album âFoxtrotâ, welches 1972 erstmals veröffentlicht wurde.
SchlĂŒsselstĂŒck ist hier natĂŒrlich die fast 23minĂŒtige Version des Bombast-Proggers âSupperâs Readyâ. Die DVD fĂ€hrt auf der Neuedition noch zusĂ€tzliches Material aus dem Piper Club in Rom
und aus BrĂŒssel (Rock Of The 70âs) auf, welches von 1972 stammt. - Last but not least erscheint auch noch âSelling England By The Poundâ (1973) in der rundumerneuerten Fassung. Herausragend
auf dieser LP sind StĂŒcke wie âFirth Of Fifthâ und âThe Cinema Showâ. David Comtesse
ITCHY POOPZKID Dead Serious Where Are My Records/Universal @@@@
Jetzt steht bereits das 3. Album der deutschen Punkhoffnung in den Regalen und liefert uns eine erstaunliche Bandbreite aus
flotten BasslĂ€ufen, Highspeed-Wahnsinn und einer selten gehörten Liebe fĂŒr Melodien, lĂ€ssige Grooves und gefĂ€llige PianolĂ€ufe. Die Jungs haben unĂŒberhörbar einen Reifeprozess hinter sich, der
nicht nur das Songwriting umfasst. Die Buben von Itchy Poopzkid, die trotz allem immer noch die deutsche Gruppe mit dem bescheuertsten Bandnamen bleiben, denken aber auch an die feinen Details.
Jörg Eifel
JOHNNIE ROOK Rabatz RĂŒgencore/Rough Trade @@@@@
Bei der Berliner Band um SĂ€ngerin Franziska schlĂ€gt das Herz am richtigen Fleck. Das fĂŒnfköpfige Quintett Johnnie Rook
legt mit âRabatzâ eine verdammt kickende und amtliche PunkânâRoll-Scheibe vor, die es so rchtig krachen lĂ€sst. Die meisten Songs sind in englischer Sprache, wobei es auch einige
deutschsprachige Titel gibt. Als ReinhörvorschlĂ€ge empfehlen sich Nummern wie âHerz statt Faustâ und âBack To The Shadowsâ. Jörg Eifel
KOMMANDO KAP HOORN Die Zukunft der Tiefe Impact Records/Broken Silence @@@@@
Kommando Kap Hoorn kommen aus Bremen und sind aus der VorgÀngerband "Free Range Timebomb" hervorgegangen.
Musikalisch bietet die Band absolut packenden Deutschpunk mit politischer Message, ins Ohr gehenden Melodien und rasantem Tempo. Highlights der Scheibe sind StĂŒcke wie "Sturm",
"Zahltag" und "Raubtier Mensch". Jörg Eifel
THE LAST VEGAS The Last Vegas Last Vegas/Cargo Records @@@@
SpĂ€testens nach dem 3. Song âLoose Lipsâ ihrer DebĂŒtrille wird klar, warum sich die Jungs von Mötley CrĂŒe die Dienste
von The Last Vegas fĂŒr ihre bevorstehende US-Tour gesichert haben. Der FĂŒnfer aus Chicago hat den US-Talent-Wettbewerb Make Rock History sozusagen im Handschlag gewonnen, und als Hauptgewinn
gabâs einen Auftritt im Vorprogramm von Mötley CrĂŒe. Der Rest ist bekannt. Jetzt liegt mit dem selbstbetitelten Dreher ein knackiger Longplayer vor, der mit handgemachtem und blueslastigem Rock
aufwartet. Hier wird nichts glattgebĂŒgelt oder unter den Tisch gekehrt. 13mal servieren uns The Last Vegas die ultimative Rock-Dröhnung mit einem gehörigen SpaĂfaktor, der unter die Haut geht.
Jörg Eifel
THE LEECHES Eat The Leeches Tre Accordi Records/Radar-Music @@
Zumindest in ihrer norditalienischen Heimat genieĂen The Leeches im Underground so etwas wie einen Kultstatus. Mit ihrem 4.
Release wollen die PunkjĂŒnger auch in deutschen Landen so richtig loslegen. Allerdings wirkt ihr knĂŒppelharter und Gitarrenlastiger Krachstoff auf die Dauer doch etwas eintönig und vermisst
jegliche Innovation. Hier wird eine PrĂŒgelpackung aufgemacht, nervös-rockig, roh und spröde und viel zu vorhersehbar. Also nix Neues vom italienischen Nachbarn und selbst fĂŒr eingefleischte
Punkfans bĂ€rig ĂŒbersteuert und ohne spitze Soundsplitter oder Sogwirkung. Frank Zöllner
LAYLA MILOU The Pink Parade 7Hard/HâArt @@@@
Mit âThe Pink Paradeâ stellt die aus Nordrhein-Westfalen stammende Layla Milou ihr ebenso freches wie unbeschwert
melodisches DebĂŒtalbum vor. Musikalisch verzaubert das auch noch verdammt hĂŒbsch aussehende Girl den Hörer mit packenden Pop-Punk-Melodien und ihrem keck-fordernden Gesang. âSmooth Operatorâ
ist eine verdammt hymnische Mitgehnummer, die auf der BĂŒhne sicherlich jeden zum Mitsingen animiert. âHappyâ wird von einem beherzten Gitarrenbrett angetrieben und zeigt, zu welcher emotionalen
Gesangsleistung Layla fĂ€hig ist, wenn sie ihren GefĂŒhlen freien Lauf lĂ€sst. Eine der hĂ€rtesten Nummern des Albums ist sicherlich âWe Rock The Houseâ, ein fettes und mĂ€chtiges Rockbrett, das
ordentlich Druck nach vorne macht. Doch Laylas Stimme funktioniert auch in langsameren Nummern wie in dem Midtempo-Stomper âLAâ, einer ganz persönlichen LiebeserklĂ€rung an die USA.
Rainer Guérich
LETZTE INSTANZ Schuldig Drakkar/Sony BMG @@@@@
Nach dem Akustikalbum âDas weiĂe Liedâ legen Letzte Instanz nun ein neues Album vor. Das Ergebnis sollte die Fans
zufrieden stellen, denn es gibt einige gute Nummern auf der Scheibe zu hören, etwa âFlucht ins GlĂŒckâ, âEisherzâ und âFinsternisâ. Die Ausgestaltung der musikalischen Arrangements
lĂ€sst keine WĂŒnsche offen. Jörg Eifel
NAPALM DEATH Tiem Waits For No Slave Century Media/EMI @@@@
Seit 27 Jahren sind Napalm Death eine feste Institution im Reich des Grindcore und zeigen auch auf ihrem 13-ten Studioalbum
keinerlei ErmĂŒdungserscheinungen. Das volle Brett: aggressiv, mĂ€chtig und ungezĂŒgelt nach vorne preschend. Schon "Strong-Arm" und "Diktat", die beiden ersten StĂŒcke des
Longplayers, zeigen mit ihrer Vehemenz und HĂ€rte die Marschrichtung an. Definitiv keine Scheibe fĂŒr Weicheier! Olaf Rominski
NASHVILLE PUSSY From Hell To Texas Steamhammer/SPV @@@@@
Seit mehr als 10 Jahren steht Blaine Cartwright (vocals, guitar) und seine Band fĂŒr einen nach vorne marschierenden
RockânâRoll mit Reibeisenstimme, der keine Fragen/WĂŒnsche offen lĂ€sst und es so richtig knacken lĂ€sst. Klar, dass auch die neue Pussy-Pille âFrom Hell To Texasâ ordentlich Kraft aus
den Rillen schwitzt und mit gehörigem Texas-Feeling daherkommt. Da galoppiert schon mal eine Horde Pferde durch die Lautsprecherlandschaft, bevor in âDrunk Driving Manâ beherzt abgerockt wird.
Cartwright nennt die Scheibe deshalb auch âdas Southern-Album, das Alice Cooper nie gemacht hat.â Rainer GuĂ©rich
PENDRAGON Pure Insideout/SPV @@@@
Seit mehr als 30 Jahren sind Pendragon eine feste GröĂe innerhalb der Progressive-Rock-Szene. Auch ihr neues Album
âPureâ, das in der Special Edition mit Bonus-DVD erscheint, kann ĂŒber weite Strecken ĂŒberzeugen. Mittleweile hat sich die Band auch moderneren Sounds und Alternative Rock-Anleihen geöffnet,
was dem positiven Gesamteindruck der CD in keinster Weise geschadet hat. Anspieltipp ist das dreigeteilte âComatoseâ. Bernd Oppau
PLACES OF POWER Now Is The Hour Frontiers/Soulfood @@@@@
Wow! Bei PLACES OF POWER hat man den Eindruck, Foreigner wĂ€ren mit ihrer QualitĂ€t der Achtziger Jahre zurĂŒckgekehrt.
TatsĂ€chlich ist SĂ€nger Philip Bardowell der Klasse von Lou Gramm aus jener Zeit ebenbĂŒrtig, wobei die Ăhnlichkeit der Stimme schon frappierend ist. Mir ist das jedenfalls egal, denn die 12
StĂŒcke auf âNow Is The Hourâ sind allererste Sahne. Mit seinem kongenialen musikalischen Partner Bruce Turgon schrieb Bardowell Melodicrock-Hymnen fĂŒr die Ewigkeit. Unbedingt reinhören
in Smasher wie âI Live For Youâ und in die knackige Up-Tempo-Nummer âDesires Of Our Heartsâ. Rainer GuĂ©rich
POLAR BEAR CLUB Sometimes Things Just Disappear Bridge 9/Soulfood @@@
Polar Bear Club kommen aus dem amerikanischen Syracuse und sind das neueste Signing bei Bridge 9 Records. Musikalisch zwischen
Bands wie Hot Water Music und Rise Against anzusiedeln, bietet die Band kraftvollen und emotionalen Indierock und Melodiccore. Jörg Eifel
PURE REASON REVOLUTION Armor Vincitomnia Superball Music/SPV @@@@
Das englische Quintett Pure Reason Revolution verbindet auf âArmor Vincitomniaâ mehrstimmigen Gesang mit kraftvollen
Gitarrenlinien, wummernder Elektronikkomponente sowie Space- und Progrock-Flair. Abwechslung lautet das Motto, und so spannt der FĂŒnfer seinen musikalischen Bogen vom elektronisch bleependen Opener
âLes Malheursâ ĂŒber das rockige âVictorious Cupidâ bis hin zum dreigeteilten, gesanglich fein abgestuften Prog-Oeuvre âKeep Me Sane..., Apogee, Requiem For The Loversâ. Eine CD fĂŒr den
reifen Prog-Hörer, der ĂŒber den stilistischen Tellerrand blicken kann. Bernd Oppau
QUENTIN LAGONZA Quentin Lagonza FinestNoise/Radar Music @@@@
Quentin Lagonza ist ein Vierer aus Luxemburg, der den Geist der 60er/70er Jahre mit dicken GartenschlÀuchen aufgesogen zu
haben scheint. Dazu gibt es eine ordentliche Packung an allerlei noisigen Riffs, Stonerrock, WahWah Riffs und breiten GitarrenwÀnden. Als Reinhörtipp empfiehlt sich das hochverdichtete "Time's
Running Fast". Der elegische, aber BandprĂ€gende Gesang von Frontmann Joe Ries ist etwas gewöhnungsbedĂŒrftig, ich finde ihn fĂŒr die brodelnde Lagonza-Klangsuppe aber sehr passend.
Rainer Guérich
MARC REECE Let It Burn INAK/in-akustik @@@@
Gitarrist und SĂ€nger Marc Reece hat mit GröĂen wie Alvin Lee, Pat Travers und Wishbone Ash auf der BĂŒhne gestanden.
Zusammen mit seinem klassisch besetzten Rocktrio favorisiert er auf seinem neuen Album âLet It Burnâ knackigen und tempovariierenden Rock mit unverkennbarem Hendrix- und Stevie Ray
Vaughan-Einschlag. Das TitelstĂŒck, gleichzeitig Opener, rockt straight nach vorne und bringt ordentlich Dampf in die Bude. âLong Wayâ und âCanât Handle Itâ bieten astreinen
Bluesrock. Und das fast 9minĂŒtige Instrumental âCrossing The Zeppelinâ zeigt, welche Klasse Reece & Co. haben. David Comtesse
THE RIFLES Great Escape ADA Global/Rough Trade @@@@
Ihr DebĂŒtalbum liegt gerade mal zwei Jahre zurĂŒck, trotzdem haben sich The Rifles nicht nur in der englischen Arbeiterklasse
bereits so etwas wie einen Kultstatus erarbeitet. Was vielleicht mit daran liegt, dass den Jungs keine Kaschemme und kein Hinterzimmer zu abgelegen ist, um ihre Songs zum Besten zu geben. Mit
âGreat Escapeâ liegt nun ihr zweiter Dreher vor und zeigt die Underdogs mit reichlich Fetzgitarren, wilden und lautstarken Shoutervocals und ohne glatte GefĂ€lligkeit und Konfektionskost. Da wird
kein Akkord glattgebĂŒgelt und keine Massenware geboten, hier heiĂt es elfmal das pralle Leben, voll die Schmerzgrenze und bis zum Ende durchhalten. Typisch The Rifles halt! Jörg Eifel
RUSTED CHAINS In Nights Of Nemesis 7hard/HâArt @@@@
Rusted Chains sind der deutschen Underground-Szene entsprungen und legen mit "In Nights Of Nemesis" eine gelungene
Scheiblette vor. Trotz aller BrachialitĂ€t agiert ihr Sound sehr abwechslungsreich und mixt Deathmetal mit Thrash- und Hardcore-EinflĂŒssen. Als Reinhörempfehlung ihres ebenso leidenschaftlichen wie
kompromisslosen Sounds empfiehlt sich das StrĂŒck "Devil In God's Hospital". Der weitere Werdegang der Band darf mit Spannung verfolgt werden. Conny A. Rettler
SAD BUT TRUE Face It FinestNoise/Radar Music @@@@
Wie Quentin Lagonza kommen auch Sad But True aus Luxemburg. Allerdings favorisiert die fĂŒnfköpfige Band einen nach vorne
preschenden Punkrock-Style, in den sich auch schon mal Ska-Fragmente wie beim Opener "Leaf" verirren. Was Sad But True aber von anderen Punkbands abhebt, ist ihre MultilingualitÀt.
Die Songs werden mal in Englisch, Französisch, Spanisch, Luxemburgisch und in Deutsch intoniert. Das hat man auch nicht alle Tage, daher ein Pflichtkauf fĂŒr alle Punkrock-Freunde! Rainer GuĂ©rich
SILVERLANE My Inner Demon Drakkar/Sony BMG @@@@
DebĂŒt-Scheiblette der Band von Subway To Sally Drummer Simon Michael. Musikalisch wird kraftvoller, teils bombastischer
Melodic Power Metal geboten, bei der natĂŒrlich auch die DĂŒster-AtmosphĂ€re nicht zu kurz kommt. Silverlane SĂ€nger Ecki Singer, der gerade mal 23 Lenze zĂ€hlt, macht seine Sache am Mikro auch sehr
ordentlich. Eine respektable Leistung! Tim Beldow
STOMPER 98 Tage deiner Jugend DSS/Cargo @@@@
Stomper 98 sind zweifellos einer der multikulturellsten Oi!-Punkbands, die es in Deutschland gibt. Mit âTage deiner
Jugendâ servieren sie uns hier ein opulent aufgemotztes Doppel-Digipack-Album, auf dem es eine Vielzahl von neuen StĂŒcken und Coverversionen, aber auch ein Medley von 10 StĂŒcken der ersten
Stomper 98-Scheiben gibt. Jörg Eifel
STRAIGHT FRANK And We Walked By With... Bodog Music/Soulfood @@@@@@
Feines DebĂŒt-Scheibchen der schwedischen Band Straight Frank um ihren genialen LeadsĂ€nger Tobias Gustavsson, der in seiner
Jugend die Musik von Bands wie Whitesnake und Queens Of The Stone Age in sich aufgesogen hat. Zusammen mit seiner Band, zu der noch Gitarrist Jonny Wemmenstedt, Bassist Henrik Edenhed und Drummer
Kasper Lindgren zĂ€hlen, hat er nun diese fabelhafte CD eingespielt. Es gibt wogenden Hardrock mit Sahnevocals und groovige Gitarrenlicks (Opener), tempovariierende Balladen fĂŒr die Ewigkeit (âWe
All Die Youngâ), treibende Rocker (âSomeone Like Youâ) u.v.m. Anhören! Tim Beldow
TALL STORIES Skyscraper Frontiers/Soulfood @@@@
Der ehemalige Journey- und Tyketto-SĂ€nger Steve Augeri hat seine eigene Band Tall Stories wieder reaktiviert, nachdem bereits
1991 ein DebĂŒtalbum veröffentlicht wurde. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Vom klassischen Hardrock ĂŒber Blues bis hin zu akustischen Phasen reicht das stilistische Spektrum. Unbedingt
reinhören solltet ihr in Songs wie âAll Of The Worldâ und den ohrgĂ€ngigen Opener âTomorrowâ. David Comtesse
TEMPLETON PEK No Association Long Beach Records/Rough Trade @@@@
Die aus Birmingham stammende Band legt mit der vorliegenden Scheibe ihre neueste Arbeit vor und begeistert in den zwölf Songs
auf breiter Front. Dabei versteht sich der britische Dreier selbstverstÀndlich auf gesteigertes Tempo, die wahren StÀrken offenbaren Templeton Pek jedoch immer dann, wenn es auch ruhig und
melodischer zugehen darf. Da wird auch mal die Geige ausgepackt, was aber der grundlegenden AtmosphĂ€re von âNo Associationâ nur zutrĂ€glich ist. In der Folge beweist das Trio dann jedoch, dass
man auch mit drei Akkorden auskommen und das Gaspedal auch ruhig mal krÀftig durchtreten kann. Ob im Hochgeschwindigkeits-Bereich oder auf balladesken Pfaden, mit "No Association" stellt
sich eine Band vor, die hoffentlich auch in hiesigen Breiten bald Fuà wird fassen können. David Comtesse
THIN LIZZY Still Dangerous Thin Lizzy Prod./Rough Trade @@@@@
FĂŒr Thin Lizzy-Fans mit Sicherheit unverzichtbar ist dieser zehngĂ€ngige Livemitschnitt, der 1977 im Tower Theatre in
Philadelphia mitgeschnitten wurde und bis dato unveröffentlicht blieb. Dies hat sich nun zum GlĂŒck geĂ€ndert, denn die damals mitgeschnittenen Aufnahmen sind wirklich hörenswert. Thin Lizzy
spielten dort anlĂ€sslich der âStill Dangerousâ-Tour in der klassischen Besetzung mit Lynott, Downey, Gorham und Robertson. Zu den Höhepunkten des Konzerts zĂ€hlen Liveversionen von Songs wie
âSoldier Of Fortuneâ und âBaby Drives Me Crazyâ. Bernd Oppau
THORN.ELEVEN Circles Muscon/Intergroove @@@@
Mit einem neuen Album und einem neuen Drummer melden sich Thorn.Eleven in der Rockszene zurĂŒck. Ergebnis sind ein Dutzend
Songs mit jeder Menge eingÀngiger Melodien und einprÀgsamen Gitarrenriffs, aber auch der gewohnten EigenstÀndigkeit im Dunstkreis des Alternative-Rocks mit Nu Metal-Einschlag. Man muss die
CD allerdings schon ein paarmal richtig durchhören, um die gesamte GenialitÀt des Songwritings erfassen zu können. Tim Beldow
VISION DIVINE 9 Degrees West Of The Moon Frontiers/Soulfood @@@@@
Mit neuem SĂ€nger Fabio Lione (GrĂŒndungsmitglied bei Labyrinth) geht die Progressiv Metal-Band von Olaf Thorsen in eine neue
Runde. â9 Degrees West Of The Moonâ besticht nicht nur durch das tolle Coverartwork, sondern vor allem durch die durchdachten Arrangements und die catchy Riffs, von denen es eine Vielzahl zu
bestaunen gibt. Einfach die CD einlegen, mal das trippelige Synthie-Intro ĂŒber sich ergehen lassen und das knapp neunminĂŒtige Opus âLetter To My Child Never Bornâ auf sich wirken lassen. Ein
ebenso majestĂ€tisches wie hymnisches HörvergnĂŒgen. Rainer GuĂ©rich
STEVEN WILSON Insurgentes Kscope/SPV @@@@
Erster Alleingang des Porcupine Tree und No-Man Masterminds Steven Wilson, der hier erneut seinen Genius unter Beweis stellt.
Auf âInsurgentesâ zeigt Wilson ein exzellentes GepĂŒr fĂŒr epische Meisterwerke und groĂe balladeske Momente. Als Anspieltipps empfehlen sich Tracks wie âVeneno Para Las Hadasâ und
âTwilight Codaâ. David Comtesse
WISHBONE ASH Argus âThen Againâ Live Talking Elephant/Fenn Music @@@@
AnlÀsslich ihres 40jÀhrigen BandjubilÀums haben sich die legendÀren Wishbone Ash dazu entschlossen, die Songs ihres 72er
Albums âArgusâ komplett live neu einzuspielen. Das Ergebnis kann sich hören lassen und beinhaltet tolle Versionen von âTime Wasâ, âThe King Will Comeâ und âWarriorâ.
David Comtesse
THE ZERO POINT Shameless Selfpromotion Impact Records/Broken Silence @@@@
Auf eine 30jÀhrige Bandgeschichte mit gelegentlichen Unterbrechungen können die dÀnischen Punkrocker The Zero Point
verweisen. Ihre Mischung aus Streetpunk, Oi! und melodiösen Punkriffs hat auch anno 2009 nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren, was ihre neue CD "Shameless Selfpromotion" beweist.
Eine ĂŒberzeugende Visitenkarte in Sachen amtlichem Punkstoff! Jörg Eifel
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