206 Republik der Heiserkeit ZickZack/Indigo @@@@
Mitunter radikale TextentwĂŒrfe destillieren die Leipziger auf ihrem DebĂŒt âRepublik der Heiserkeitâ und berĂŒhren damit genau den
Zeitgeist einer ganzen Generation. Die Drei um SÀnger, Texter und Gitarrist Timm Völker haben einiges zu erzÀhlen und treffen in den 14 Tracks genau ins Schwarze. Die Mischung aus Alternative, Garage,
College-Rock und Popanleihen passt genau und macht Lust auf mehr. Dazu gibt es jede Menge harte Gitarrenlicks, rhythmische Basslicks und vitale Drumarbeit mit Erdverbundenheit. Ein DebĂŒt wie aus einem Guss.
Frank Zöllner
AARONâS AGONY Lost Inside Myself Antstreet Records/New Music @@@@
Der italienische FĂŒnfer Aaronâs Agony hat sich im Jahre 2008 aus den Resten der Band âThe Choiceâ gegrĂŒndet. Im
âWestlink Studioâ in Cascina/Pisa ging es dann unter Aufsicht von Producer Alessandro Paolucci (u.a. Vanilla Sky, Shandon, Raw Power) an die Einspielung der 12 Songs des vorliegenden Erstlingswerks. Ergebnis ist
eine vielschichtige EMO/Sreamo-Scheibe, bei der die Band ihr innerstes Seelenleben in musikalische Bahnen lenkt. Erfreulich, dass neben allem beinhartem Riffing auch auf ohrgĂ€ngige MelodiefĂŒhrung geachtet wurde.
Hört euch hierzu mal den Titel âActa Est Fabulaâ an. Rainer GuĂ©rich
BENIGHTED Asylum Cave Season Of Mist @@@@
Seit mehr als 10 Jahren sind Benightes in der franzöischen Death Metal-Szene aktiv. Nun steht ihr bereits sechster Longplayer âAsylum
Caveâ ins Haus, der eine Menge an geballter Durchschlagskraft, Deathgrind und knĂŒppeligen Thrash-Passagen zu bieten hat. Death & Grind-Fans bekommen auf Songs wie âAsylum Caveâ (mit interessantem Intro
ĂŒbrigens) und âLet The Blood Spill Between My Broken Teethâ genau die blutrĂŒnstige Kost, die sie wollen. Jörg Eifel
BERNARD ALLISON GROUP Live At The Jazzhaus Jazzhaus Records/in-akustik @@@@@@
Ein echtes Leckerli fĂŒr alle Bluesrock-Freunde kommt hier in Form eines Live-Doppeldeckers. Bernard Allison, der die Bluesszene schon seit
mehr als 2 Jahrzehneten mit seinen genialen Gitarrenriffs beglĂŒckt und schon Mitte der 1990iger Jahre zu Recht als Erneuerer des Blues gefeiert wurde, absolvierte im November 2010 im Freiburger Jazzhaus ein famoses
Konzert, das nun auf 2 CDs (bzw. auch als DVD) veröffentlicht wird. Und Bernard Allison war zusammen mit seiner Band um George Moye (bass), Erick Ballard (drums), Jose Ned James (sax, perc.) und Toby Lee Marshall
(keys) in wirklich bestechender Form. Wogende Hammonds, beherzte BlĂ€serriffs, funky Grooves und die genialen Bluesgitarren-Riffs vom Meister persönlich gabâ es wĂ€hrend des Konzerts zuhauf. Dazu noch die
unverkennbare Blues-Röhre, die nicht nur Songs wie âI Wouldnât Treat A Dogâ oder das wunderbar deepe âSo Devineâ zu etwas ganz Besonderem macht. Das hat Klasse, der Sohn von Luther Allison ist in der Form
seines Lebens! Rainer Guérich
ROBIN BECK The Great Escape Fastball/Sony Music @@@@
Robin Beck legt mit "The Great Escape" ein ebenso rockbetontes wie melodiöses neues Album vor. Die SÀngerin kann auf den 11 Songs
durch die Bank ĂŒberzeugen, wobei ihre Stimme ĂŒber die Jahre nichts von ihrem Charisma eingebĂŒĂt hat. Ein ganz besonderer Höhepunkt auf der Platte ist zudem das Duett "That All Depends (On What You Do
Tonight)" mit dem einstigen Deep Purple & Rainbow-SĂ€nger Joe Lynn Turner. Geht runter wie Ăl! David Comtesse
BENEDICTUM Dominion Frontiers/Soulfood @@@@
Alle Achtung, die Benedictum SÀngerin Veronica Freeman hat wohl die tougheste Frauenstimme, die ich in dem Bereich gehört gehabt. Hat wohl
mit Rasierklingen gegurgelt. Jedenfalls rotzt und röhrt sie ihren Gesang mit voller Inbrunst und ungewohnter weiblicher Tonlage ins Mikro, was schon mal groĂen Respekt verdient. Im Hördurchlauf kickt sie damit
den schneidigen, mit thrashigen Parts untermauerten Heavy Metal von Benedictum ganz schön nach vorne. Man höre sich hierzu nur einmal das fette âAt The Gatesâ an. Highlight der Scheibe
ist fĂŒr mich das darke âProdigal Sonâ, eine Devil-Hymne! Olaf Rominski
BONSAI KITTEN Done With Hell Wolverine Records/Soulfood @@@@
Psychobilly, gemixt mit Punk, Rock, und Surfsound im Gewand japanischer Mangas ist das AushÀngeschild der Berliner SÀngerin Tiger Lilly
Marleen und ihren Bonsai Kitten. Ihr Sound geht in die Ohren und bedarf nicht selten wie in âPlease, Mister Jailerâ der Repeattaste. Dabei ist es vor allem der gekonnte Mix aus hart zupackenden Rock- und
Punk-AttitĂŒden, die als Antagonisten zu dem weichen Westcoast-Sound, den Gitarrentremoli und den Beach- und Surf-Wellenbrechern funktionieren. Enzo Bach
BURN The Truth Blind Records/Intergroove @@@@
Mit ĂŒber 200 Live-Gigs in den letzten Jahren haben die vier MĂŒnsteraner die obligate Ochsentour durch die Clubs hinter sich gebracht und
legen mit âThe Truthâ nun ihr DebĂŒt vor. Dabei hat sich die Truppe um Frontmann Felix Friberg einem Mix aus gefĂ€lligen Rockrhythmen, Alternative-Anleihen und Wave-Reminiszenzen verschrieben. Packende
Reime und eine erfrischend freie Instrumentierung zeichnen die elf Songs aus, wobei die Jungs die Sache ruhig noch etwas hÀrter angehen könnten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Frank Zöllner
CAGE THE ELEPHANT Thank You Happy Birthday Relentless/EMI @@@@
In den Staaten haben die Jungs bereits mit ihrem selbstbetitelten DebĂŒt fĂŒr mĂ€chtig GesprĂ€chsstoff in der Szene gesorgt, und die Fans
sahen dem neuen Dreher mit groĂen Erwartungen entgegen. Jetzt ist es auch fĂŒr Europa soweit und Cage The Elephant legen mit âThank You Happy Birthdayâ 12 neue Songs vor, von denen es die erste
Singleauskopplung âShake Me Downâ bereits auf Platz 3 der US-Billboard Modern Rock Charts geschafft hat. Aber auch die ĂŒbrigen Tracks haben jede Menge Pulver auf der Pfanne und decken gekonnt das gesamte
Spektrum zwischen Indie, College, Garagen und Alternative-Rock ab. Frank Zöllner
CASHLESS From Sparks To Fire My Redemption Records/Cargo @@@@
Obwohl der bajuwarische FĂŒnfer bereits zwei Alben abgeliefert hat, scheint es so, dass sie erst mit ihrer neuen Scheibe so richtig aufdrehen.
Wie der Albumtitel schon erahnen lĂ€sst, ist bei Cashless der âFunkeâ ĂŒbergesprungen und die Jungs ziehen einen straighten College und Alternative-Rock vom Leder, dass es nur so kracht. Hier sitzt jeder Akkord
und die Jungs legen die Rock-Messlatte fĂŒr nachfolgende Werke verdammt hoch. Ob ungestĂŒmer Old School-Rock, Akustik-Klampfe, Punk oder Grunge-Anleihen - Cashless lassen nichts aus, nehmen die ZĂŒgel fest in
die Hand und fusionieren modernes Stakkato-Riffing mit gnadenlos guter Vocalarbeit. David Comtesse
CELLOPHANE SUCKERS One In A Zoo High Noon Records/Cargo @@@@
Die Cellophane Suckers sind ein FĂŒnfer aus Köln und bestehen bereits seit 1993. Auf ihrem neuen Album "One In A Zoo" gibt es jede
Menge Sixties Flair, aber auch turmhohen Psychdelicrock ("Hypnotized & Paralyzed"). Nicht schlecht, durchaus eine Empfehlung wert! David Comtesse
CENTRAL PARK Reflected Rockville/Soulfood @@@@@@
Wer auch nur etwas fĂŒr einen intelligenten und spannungsvoll aufgebauten Progrock ĂŒbrig hat, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Mit neuer
SĂ€ngerin und ebenso durchdachten wie komplexen Arrangements haben Central Park mit âReflectedâ ein kleines Meisterwerk geschaffen, das musikalisch die unterschiedlichsten Klangaromen verströmt. WĂŒtend
zappende Improvisationsmuster in ELP/Crimson-Manier stehen selbstbewusst neben melodischem Wohlklang, unberechenbaren Klangmustern und progressiven Parts. Highlights der Platte sind auf jeden Fall der geniale Opener
âGunsRusâ und das theatralisch-trippige âFree Fallâ, das auf unterschiedlichen ZĂŒndungsstufen funktioniert. Und die neu zur Band gestoĂene Frontfrau Jannine unterstreicht auf dem dreigeteilten, fast
22minĂŒtigen âVision Of Cassandraâ ihr auĂergewöhnliches Gesangstalent. Pflichtscheibe! Rainer GuĂ©rich
CRYPTEX Good Morning, How Did You Live? SAOL/HâArt @@@@
Prog-Rock, Folk, 70er Jahre Reminiszenzen, Old-School-Rock und jede Menge handgemachte Musik gibtâs auf dem Erstlingswerk von Cryptex
zu hören. Tracks wie âDance Of The Strange Folkâ und âBagheeraâ lassen die Luft flirren. Die Jungs habenâs drauf und verstehen es modernes Equipment mit âaltenâ Rocktugenden zu versöhnen. Dabei muss
natĂŒrlich die obligate Akustik-Klampfe ebenso ran wie die besĂ€nftigende Ballade. David Comtesse
FIREFORCE March On 7Hard/NMD @@@@@
Keine Unbekannten in der Metalszene sind die belgischen Fireforce, die sich um ehemalige Bandmitglieder von âDouble Diamondâ formiert
haben. Ihr Erstlingswerk trĂ€gt den Titel âMarch Onâ und serviert ein Dutzend Melodic Metal Kracher. Höhepunkte der Scheibe sind fĂŒr mich der Titel âFirestormâ, bei dem die sinnlosen Bomberangriffe im
Zweiten Weltkrieg musikalisch aufgearbeitet wurden und âBorn To Play Metalâ, welches das Credo der Band glaubwĂŒrdig transportiert. Empfehlenswerter Pure Metal! Rainer GuĂ©rich
DANA FUCHS Love To Beg Ruf Records/in-akustik @@@@
Rough, rockig und bluesig gibt sich Dana Fuchs auf ihrem zweiten Album âLove To Begâ, das sie mit Gitarrist Jon Diamond und einer Vielzahl
Gastmusiker eingespielt hat. Mitunter erinnert der Gesang von Dana an die unvergessene Janis Joplin. Mit âIâve Been Loving You Too Longâ findet sich zudem eine Coverversion von Danas LieblingssĂ€nger Otis
Redding auf der CD. Wer auf emotionalen und authentischen Bluesrock mit Soul-Komponente steht, liegt hier richtig! Jörg Eifel
DIKTA Get It Together Smarten-Up/Rough Trade @@@@@@
Aus Island kamen schon viele gute KĂŒnstler und Bands. Bei dem Alternative Rock-Quartett Dikta verhĂ€lt es sich nicht anders. Die Band um den
erstklassigen SĂ€nger Haukur hat ein tolles GespĂŒr fĂŒr melancholische Stimmungen, Dramaturgie und leidenschaftlichen Songaufbau. Da ist klar, dass der Funke schon direkt beim Opener âWarningsâ ĂŒberspringt.
Einer meine Lieblinge auf dem Album ist das tempovariierende âStart To Finishâ mit seinen hymnischen Gesangslinien, in die man sich fallen lassen kann. Ganz groĂes Kino! Rainer GuĂ©rich
FUGO Avant 93:43 Engineer-Records/Radar @@@@@
Das aus dem schweizerischen Aarau stammende Trio Fugo legt mit âAvant 93:43â ein 3CD Konzeptalbum vor, bei dem es um die
ĂŒbergeordnete Thematik âZeitâ geht. Eine tolle Idee, die schon mit der graphischen Aufmachung der 3CDs im jeweiligen Pappschuber fĂŒr Aufsehen sorgt. Musikalisch serviert die Band einen atmosphĂ€rischen,
kraftvollen und variantenreichen Noiserock, der quasi live im Studio aufgenommen wurde und vom Hörer gröĂtmögliche Aufmerksamkeit verlangt. Vom wuchtigen Hardcore-Brett (â1.3.â) ĂŒber mehrstimmig
enervierende Rockparts (â2.2.â) bis hin zum schillernd schwelenden Alternativerock (â1.4.â) spannt die Band ihr waberndes Spinnennetz, in dem man 93:43 aufregende Minuten verleben kann. Rainer GuĂ©rich
GEIST Feuerengel Fatianol Records/Rough Trade @@@@@
Die Kölner GEIST legen mit ihrem zweiten Album "Feuerengel" eine echte Granate in Sachen deutschsprachiger Rockmusik vor. 11 Titel
finden sich auf der Scheibe, die unbarmherzig, aber sehr melodisch, packend und atmosphÀrisch aus den Boxen kommen. Highlights des Silberlings sind das mit einer Akustikgitarre beginnende "Schwerelos",
das sich rasant steigert und das gnadenlos rockende "Schweig mich tot". Bernd Oppau
GIFT DWARF Gift Dwarf SAOL/H'Art @@@@
Gift Dwarf heiĂt die neue Band von Comedy-Urgestein Gerd Knebel (Badesalz, Flatsch), der sich hierfĂŒr mit seinem alten Kumpel Olaf Mill
(u.a. Flatsch) und Uwe Lulis (Grave Digger, Rebellion) zusammen getan hat. Ergebnis ist ein humorig-zynischer Metal mit deutschen und englischsprachigen Texten. Anspieltipps sind StĂŒcke wie "Ipott",
"Amtssprache" und "Metal BĂŒrohengst". Olaf Rominski
GOOD CHARLOTTE Greatest Hits Legacy/Sony Music @@@@
Seit dem Jahre 2000 bĂŒrgen GOOD CHARLOTTE, der Vierer um die beiden ZwillingsbrĂŒder Joel und Benji Madden, fĂŒr besten Pop-Punkrock.
Wer noch nicht alles von der Band hat, erhĂ€lt mit der Kopplung "Greatest Hits" nun alle Smasher auf einer CD. NatĂŒrlich inkl. "Lifestyles Of The Rich And Famous" und "Keep Your Hands Of My
Girl". Enzo Bach
JO HARTMANN Helden-TrÀumer-Idioten www.johartmann.de
@@@@
Die Jungs aus dem Ruhrpott haben sich mit zahlreichen Gigs durch Kneipen und Clubs, bei Stadtfesten und Festivals eine schon beachtlich groĂe
Fangemeinde erarbeitet. Und lĂ€ngst ist ihr straighter und ehrlicher Rocksound ĂŒber die Grenzen der Stadt Bochum bekannt. Nun steht der Release der neuesten Scheibe des Rock-FĂŒnfers um SĂ€nger Jo Hartmann ins
Haus. Harte Gitarrenlicks, erdige Drumarbeit und ein emotional mitreiĂender Gesang zeichnen die 12 Songs aus. Dazu gibtâs reichlich Lagerfeuerromantik, Akustikklampfe und entspannten Bottle-Sound, so dass
fĂŒr jeden wirklich etwas dabei ist. Frank Zöllner
ITCHY POOPZKID Lights Out London Findaway Records/Alive @@@@@
Die schwĂ€bischen Punkrocker Itchy Poopzkid melden sich mit ihrem vierten Album "Lights Out London" lautstark zurĂŒck. Direkt vom
Opener "Why Still Bother" an gibt das Trio ordentlich Gas und kann den Hörer mit intensiven und kraftvollen OhrwĂŒrmern begeistern. Als weitere Warm-Up-VorschlĂ€ge empfehle ich Nummern wie "Down Down
Down" und "The Enemy". Eine starke Scheibe von den Itchies! Conny A. Rettler
IVAN IVANOVICH & THE KREML KRAUTS Peregar Sumo Rex/Broken Silence @@@@
Wer auf Hi-Speed-Ska mit jeder Menge Punk-AttitĂŒden, Akkordeon, Brass-Section und russischer Folklore abfĂ€hrt, wird die brandneue Scheibe
der Trierer Vorzeige-Russen vom Fleck weg lieben. Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts heiĂt die kunterbunte Truppe aus dem rheinlandpfĂ€lzischen StĂ€dtchen, die sich eine Mischung aus Kolchosen-Rock, Taiga-Punk
und einer gesunden Portion Respektlosigkeit aufs Banner gepinselt hat. Und damit macht die Combo bei jedem Live-Gig so richtig Druck. Im Nu sitzt niemand mehr auf seinem Platz, und alles tanzt zu den wilden und
ausgelassenen Ska und Polka-Rhythmen. Frank Zöllner
JAZZKAMIKAZE Supersonic Revolutions Sevenseas Music/Broken Silence @@@@@
Eine hochinteressante und empfehlenswerte Scheibe kommt diesen Monat von den dÀnischen Prog-Jazz-Rockern JAZZKAMIKAZE, die auf ihrem dritten
Album erstmals mit Gesangslinien arbeiten. Die ersten beiden Alben kenne ich leider nicht, aber was das Quintet um Pianist Morten Schantz, der auch fĂŒr die Vocals verantwortlich ist, auf den 12 Songs
abliefert, hat schon echte Klasse. Jazzige Saxophonlinien verbinden sich mit proggigen Arrangements und ohrgĂ€ngigen Melodien zu einem echten Ohrenschmaus. Als Anspieltipps gleich den Opener âBring Back
Springâ und das tempo-verschleppte und flirrend-rockige âMystery Mazeâ nehmen. Schön! Rainer GuĂ©rich
THE MACHINE Drie Elektrohasch/Sonic Rendezvous @@@@@
Das niederlĂ€ndische Power Trio The Machine serviert uns auf seinem dritten Album âDrieâ variablen und herrlich erfrischenden
Psychedelicrock im Stile von Bands wie Colour Haze und Kyuss. In SonglÀngen von bis zu 18 Minuten loten die Bandmitglieder alle möglichen Gitarrenriffs und fuzzigen Sounds aus, dass es eine wahre Freude ist. Zum
Reinhören empfiehlt sich das StĂŒck âSunbowâ mit seiner erstklassigen Jam-AtmosphĂ€re. David Comtesse
MIZZLE Sixpack FNR/Radar @@@@
Kleine und feine Melodien, ausgefuchstes Handwerk und die richtige Mischung aus Alternative, Pop, Rock und Songwriting macht das Solo-Projekt
von Bassist und SĂ€nger Casper van Beugen aus. Wie nicht anders zu erwarten ist auch âSixpackâ konsequent gegen den Strom gebĂŒrstet und wartet an der Schnittstelle von melodischer Folk-Leichtigkeit und ruppiger
Rocksuppe mit allerlei untrendigen Spielereien auf. Die Jungs liefern einen handgemachten und ursprĂŒnglichen Song nach dem anderen ab, dass es eine wahre Freude ist. Frank Zöllner
MONO INC. Viva Hades No Cut/Alive @@@@
Die vier Hamburger Gothic Rocker Mono Inc. veröffentlichen ihr fĂŒnftes Album âViva Hadesâ und zeigen, dass sie sich kĂŒnstlerisch
sehr wohl weiterentwickelt haben. Allen voran wĂ€re da natĂŒrlich der Clubhit âSymphony Of Painâ zu nennen und das hymnische âA Love That Never Diesâ. Mono Inc. setzen auf Abwechslung, unterlegen StĂŒcke wie
âPotterâs Fieldâ mit Streichern oder streuen auch schon mal Piano und Flötentöne ein. Eine ziemlich gute Balance zwischen GefĂŒhl und HĂ€rte. Yasmin Schmidt
MR. BIG What If... Frontiers/Soulfood @@@@
Schon eine kleine Sensation: 10 Jahre nach dem letzten Studioalbum haben Mr. Big zusammen mit Paul Gilbert wieder eine neue Scheibe
eingespielt. Musikalisch herausgekommen ist dabei zwar keine Ăberflieger, aber 11 Melodic Rock-Songs, die die Fangemeinde durchaus zufrieden stellen könnten. Mal das vorwĂ€rtsrockende und mit frickeligen
Gitarrenparts unterfĂŒtterte âStill Ainât Enough For Meâ anchecken! David Comtesse
MANI NEUMEIER & KAWABATA MAKOTO Samurai Blues Bureau B/Indigo @@@@@@
Guru Guru Drummer Mani Neumeier im musikalischen Clinch mit Acid Mothers Temple-Gitarrist Kawabata Makato. Ergebnis ist eine suchterzeugende,
schwindelerregende, bombastische, psychedelisch-wabernde, improvisativ-explosierende Scheibe, von der ich nur mal das ĂŒber 15minĂŒtige âMushiâ als Reinhörtipp empfehlen möchte. Psych-Krautrock vom
Feinsten! Rainer Guérich
OCTOPUS An Ocean Of Rocks Rubber Angel Sireena/Broken Silence @@@@@
Zwei SchĂ€tzchen aus der Krautrock-Kiste werden von der Frankfurter Rockgruppe Octopus wiederveröffentlicht. Die Band war bekannt fĂŒr ihre
ausschweifenden Instrumnetalpassagen, flirrenden Moog-Sounds und kompositorische Vielfalt. âAn Ocean Of Rocksâ wurde 1978 erstmals veröffentlicht und handelt von mystischen Meeresgeschichten. FĂŒr den typischen
Bandsound sorgte insbesondere auch die Stimme von SĂ€ngerin Jennifer Hensel. - âRubber Angelâ erschien 1980 und wurde mit dem neuen Gitarristen Winfried Kowallik (als Ersatz fĂŒr Pit Hensel) eingespielt.
Songs wie âToo Hard To Love Youâ und âBlack Pointsâ können als Anspieltipps empfohlen werden. FĂŒr Krautrock-Fans sind diese beiden CDs ein Muss! Bernd Oppau
OF LEGENDS Stranded Season Of Mist @@@@
Pure Metal hat sich Luc Dubuc von âThe Secret Handshakeâ auf seinem Sideproject âOf Legendsâ aufs Banner gepinselt. Alle 12
Kompositionen stammen aus der Feder Dubucs, wobei er auch so gut wie alle Instrumente selbst eingespielt hat. Songs wie âDeath Eyesâ und âOff Guardâ bearbeiten die Nackenmuskulatur unerbittlich und Luc
gibt am Mikro wirklich das Allerletzte. Grooviger Extreme Metal voll auf die Zwölf! Olaf Rominski
ONSLAUGHT Sounds Of Violence AFM Records/Soulfood @@@@
Die englischen Thrash Metal Heroen ONSLAUGHT legen ihr fĂŒnftes Langeisen vor. Auf dem Spielplan stehen 11 Tracks alter Schule, aggressiv und
mit unbarmherziger Gewalt eingespielt. Also genau so wie es sein soll! Klarer Fall, dass es sich bei solch einem Engagement Phil Campbell (Motörhead) und Tom Angelripper (Sodom) nicht nehmen lieĂen, auf dem Titel
"Bomber" mitzuwirken. Jörg Eifel
RUSSKAJA Russian Voodoo Hoanzl/Indigo @@@@
Russkaja habenâs wirklich drauf und servieren uns auf âRussian Voodooâ eine abgedrehte Mixtur aus Pogo-Punk, Rock, Polka und Kasatschok.
Dieses Gemisch schlÀgt wirkungsvoll aufs Tanzbein und setzt im Gehirn Endorphine frei, auch wenn der Wodka den grauen Zellen schon arg zugesetzt hat.Die Bandmitglieder von Russkaja kommen aus Russland, der Ukraine,
Ungarn und Bulgarien. BandgrĂŒnder und Mastermind Georgii A. Makazaria setzt gekonnt auf einen schweiĂtreibenden Highspeed-Brass mit Party-Mucke und ruppiger LĂ€rmbolzen-Polka. Jörg Eifel
SCHEEPERS Scheepers Frontiers/Soulfood @@@@@
Die Idee zu dieser Soloplatte hatte Primal Fear-SÀnger Ralf Scheepers wohl schon lÀnger. Nun hat er sie endlich fertig gestellt und kann
tatsĂ€chlich neue Facetten seines ausdrucksstarken und variablen Gesangs zeigen, sich gewissermaĂen von den oft zitierten âJuas Priestâ-Vergleichen freischwimmen. Ob nun im straight nach vorne marschierenden
Hardrock-Stomper in bester Deep Purple-Machart (âRemission Of Sinâ), in majestĂ€tischem Metal mit Symphonic Touch (âThe Fallâ) oder wonniger Epic-Breitseite mit atmosphĂ€rischem Intro und Spoken Words-Zugabe
- Ralf Scheepers zeigt hier wirklich ganz neue StimmqualitÀten, sehr zu empfehlen! David Comtesse
SEVEN THORNS Return To The Past Nightmare Records @@@@
Die dĂ€nischen Power Metaller von Seven Thorns servieren mit âReturn To The Pastâ eine Power Metal-Scheibe, die insbesondere auch Gamma
Ray und Malmsteen-AnhĂ€ngern gefallen dĂŒrfte. Die 9 Tracks strotzen nur so vor Kraft und Spielfreude, wobei sich insbesondere SĂ€nger Erik âEZâ Blomkvist eine besondere Belobigung verdient hat. Als Anspieltipp
empfehle ich gleich den dramaturgisch intelligent in Szene gesetzten Opener âLibertyâ, der durch seine intuitive Balance zwischen Melodie und HĂ€rte glĂ€nzen kann. David Comtesse
SHAKRA Back On Track AFM Records/Soulfood @@@@@
Frisch und kraftvoll prÀsentieren sich die schweizerischen Hardrocker von Shakra auf ihrer neuen Scheibe "Back On Track". John
Prakesh, der neue Mann am Mikro, macht seine Sache sehr gut und trÀgt zum positiven Gesamteindruck bei. Highlights der Scheibe sind gleich zu Anfang der riffbetonte Opener "B True B You" und das packende
"Crazy", auf dem der neue SĂ€nger seine Klasse unterstreicht. David Comtesse
SLAG IN CULLET Splinter R.D.S./Cargo @@@@
Einen richtigen Kracher legt das Baseler Alternative-Rock Trio Slag In Cullet hier vor. âSplinterâ ist das zweite Album der Band um Andy
Röösli (voc., guit., p), Raphaela Dieu (bass) und David Burger (drums) und kann noch mehr als der VorgĂ€nger âTime To Explodeâ begeistern. Die Band, die ĂŒber eine Menge Liveerfahrung verfĂŒgt, hat in die 11
Tracks eine Menge Energie gepumpt, was beim Hören von Songs wie âTasteless Shadeâ und âRun Awayâ auch ohrenfĂ€llig wird. Eine Empfehlung wert! Jörg Eifel
STARPOST Opticks Starpost Music/HâArt @@@@@
Starpost aus NĂŒrnberg legen mit âOpticksâ ein höchst interessantes Album vor. Ihr melancholischer Alternative Pop Rock mit gelegentlich
deutlicher Elektronikkomponente (u.a. in âGlass Prismâ entwickelt beim Hördurchlauf ein waberndes Eigenleben, in das man sich gefĂŒhlsmĂ€Ăig prima hineinfallen lassen kann. Hat manchmal auch was von Sigur RĂČs
und der Magie von Radiohead. Empfehlenswert! Rainer Guérich
STRATOVARIUS Elysium Earmusic/edel @@@@@
Die finnischen Melodic Metaller bĂŒrgen fĂŒr QualitĂ€t, natĂŒrlich auch auf ihrem neuen Werk âElysiumâ, das vom Bandgitarristen Matias
Kupiainen produziert wurde. Das TitelstĂŒck dauert hammerlange 18 Minuten; ansonsten weiĂ die kraftvolle und vor melodischer Finesse blitzende Scheibe auch zu ĂŒberzeugen. Pflichtkauf fĂŒr die
Stratovarius-Fangemeinde! David Comtesse
SYNCLAIR Synclair 7Hard/NMD @@@@@
Eine wirklich groĂartige Rockscheibe haben Synclair mit ihrem selbstbetitelten Erstlingswerk eingespielt. Der Spirit der 1970er Jahre ist
allgegenwĂ€rtig, denn die fĂŒnfköpfige Band um die beiden Masterminds George von Staden (keyboards, spacekeys) und Ulli Pllua (drums) hat die 8 StĂŒcke quasi in Live-AtmosphĂ€re im Studio eingespielt. Löblich ist
auch der astreine Gesang von Richard Krenmaier (Ex-Stygma IV). Als Anspieltipps unbedingt in den starken Opener âNo Forgivenessâ und in âGot It Allâ hineinhören. Spacerock-Freunde und Fans von Bands wie
Black Sabbath, Pink Floyd und Rush sollten sich die Scheibe unbedingt einverleiben. Tim Beldow
TALISMANSTONE Sunya Graveyard Confess./New Music @@@@
Talismanstone sind ein aus Italien stammendes Psychedelicrock-Trio, das in seinen vielschichtigen Sound auch Dark Metal-Elemente, Industrial,
Post Punk, Sitar und Tablas einbaut. Die Stimme von Frontmann Andrea Gauliani klingt mal morbide (âKali Yugaâ), kann inmitten fiebrigen Noiserocks (âThe Sun Is Fading Nowâ) aber auch ein sehr
melodisches Timbre annehmen. Eine Scheibe, die den Hörer durch die verschiedensten emotionalen Stimmungen fĂŒhrt. Nicht schlecht! Rainer GuĂ©rich
TANGENT PLANE Project Elimi 7Hard/NMD @@@@@
Nachdem die deutschen Progressive Metaller im Jahre 2008 mit ihrem in Eigenregie veröffentlichten Erstlingswerk âAmong Grey Masksâ
fĂŒr erste Aufmerksamkeit in der Szene sorgten, starten sie nun mit ihrem neuen Label â7Hardâ voll durch. âProject Elimiâ erscheint als erster Teil einer Trilogie und lĂ€sst in Sachen Produktion,
Konzeption und musikalischer Finesse keine WĂŒnsche offen. Schon der dark-melodische Opener âOne Month In Real Timeâ setzt mit seinen beherzten Gitarrenriffs, progressiven KeyboardschĂŒben und der
charismatischen Stimme von Frontmann Jan Michaelis fĂŒr das erste Ausrufezeichen. Tangent Plane haben ein ausgezeichnetes GespĂŒr fĂŒr dramaturgische Momente, Tempowechsel und melodische Akzente. Ganz so wie man
sich das wĂŒnscht. Weitere Highlights der Scheibe sind das hymnische âBorrow Me Your Dullnessâ und das ganz auf Melancholie und AtmosphĂ€re setzende âDeadbornâ, bei dem die wunderbar darke Stimme von SĂ€nger
Jan auch von Stringparts und Akustikmomenten konterkarriert wird. Starke Scheibe! Rainer Guérich
TEN Stormwarning Frontiers/Soulfood @@@@@@
Die Hardrocker um SĂ€nger Gary Hughes bĂŒrgen fĂŒr exzellente QualitĂ€t. Da macht auch das bereits neunte Album âStormwarningâ keine
Ausnahme, das von der epischen Nummer âEndless Symphonyâ eröffnet wird. Danach wirdâs richtig gut: âCentre Of My Universeâ agiert im mittleren Tempo-Bereich und ist ganz auf die unverkennbaren Vocals von
Gary Hughes zugeschnitten, die den prĂ€chtigen Kontrast zu den schneidigen Gitarrenriffs (u.a. von Neil Fraser) bilden. Nicht minder schlecht ist das sich anschlieĂende âBook Of Secretsâ und das bluesig
angehauchte âBook Of Secretsâ. Kurz: Hier erwartet den Freund melodischer Hardrockkost ein Festschmaus! Rainer GuĂ©rich
TOMMY GUN Always True Wolverine Records/Soulfood @@@@
Die Truppe um FrontsĂ€nger Stefan zieht auf ihrem DebĂŒt einen speedigen Punkrock-Mix aus den Konvertern, dass es nur so kracht. Die Jungs
haben schon mit Bands wie Mad Sin, The Generators und Radio Dead Ones auf der BĂŒhne gestanden, wobei im April sogar noch ein Gig mit Pennywise auf dem Programm steht. Highlights der Scheibe sind StĂŒcke wie
âCarry Me Throughâ, âFarewellâ und âBrutal, Rough & Dirtyâ. Enzo Bach
TON Diskussionen mit dem Eisberg TontrÀger/Alive @@@
Der Vierer um SĂ€nger Tobias Röger setzt auf âDiskussionen mit dem Eisbergâ ganz auf elegischen Gesang und melancholische AtmosphĂ€re.
Die deutschsprachigen Texte agieren vor einem stilistischen Umfeld aus Indierock und Gitarrenpop. Werâs mag... Jörg Eifel
VERSUS YOU/WHITE FLAG Levitate The Listener Long Beach/Broken Silence @@@@
Wer sich auf eine Zeitreise in Sachen Punk begeben will, dem darf ich die vorliegende Rille als bevorzugtes Kreativ-Vehikel empfehlen. Denn
auf âLevitate The Listenerâ treffen zwei Generationen des Punk aufeinander. Da wĂ€ren zum einen die Luxemburger Newcomer Versus You, die in der luxemburgisch-französisch-deutschen Grenzregion schon fĂŒr
mĂ€chtig Dampf gesorgt haben. Und zum zweiten treffen wir auf die L.A.-Punklegende White Flag, die mit ihrer 28jĂ€hrigen Bandgeschichte zu den âOldtimernâ der Szene gehören. Also freut euch auf ĂŒber 40
knallige Minuten abgedrehter Punk-Action. Enzo Bach
VOODOO CIRCLE Broken Heart Syndrome AFM Records/Soulfood @@@@@@
Ein echtes Highlight fĂŒr alle Hardrock-Fans ist die neue Einspielung von Alex Beyrodtâs âVoodoo Circleâ geworden. Der Gitarrist hat
vier Haudegen alter Schule um sich geschart und eine Scheibe in bester Rainbow und Deep Purple-Tradition eingespielt. Möglich gemacht hat dies vor allem SÀnger David Readman (Pink Cream 69), der sich stimmlich auf
Nummern wie dem wunderbar wogenden, Hammond-infizierten âDevilâs Daughterâ und dem hymnschen âThis Could Be Paradiseâ förmlich ĂŒbertrifft. Aber auch Bassist Mat Sinner, Keyboarder Jimmy Kresic und
Drummer Markus Kullmann stellen ihr Talent zweckdienlich in den Dienst der Sache. Old School-Vintage Hardrock der höchsten GĂŒteklasse, sehr zu empfehlen! Rainer GuĂ©rich
NEUE CDs
âKarmaâ (Gan Shin Records/Rough Trade) heiĂt das neue Album der J-Rocker MUCC, das wieder einmal beweist, warum die Band in der japanischen Szene
so hohes Ansehen genieĂt. Die Gruppe hat sich mittlerweile auch elektronischen KlĂ€ngen geöffnet, wie man auf dem StĂŒck âFalling Downâ unschwer hören kann. ZusĂ€tzlich kann die neue Scheibe auch mit einer
50minĂŒtigen Bonus-DVD aufwarten, wo es u.a. Ausschnitte zu den Aufnahmen von âKharmaâ und ein Live Shooting zu sehen gibt. +++
CHILDREN OF BODOM veröffentlichen mit âRelentless Reckless Foreverâ (Spinefarm Records)
ihr heiĂ ersehntes neues Album. Highlight der Scheibe ist zweifellos die Singleauskopplung âWas It Worth Itâ (nicht umsonst auch das LieblingsstĂŒck von SĂ€nger Alexi Laiho); ansonsten gibt es die gewohnt gute COB-Mixtur aus eindringlichen Melodien, Keyboard-Hooks und energetischem Melodic Death Metal. +++ Irgendwo in der musikalischen Schnittmenge zwischen Porcupine Tree und Katatonia agieren die NĂŒrnberger EARTH FLIGHT auf ihrer neuen CD
âBlue Hour Confessionsâ (Recent Records/Alive). Die Songs verfĂŒgen ĂŒber einen vielschichtigen und spannungsvollen rhythmischen Aufbau, verströmen psychedelisches Flair und offenbaren aber auch kraftvolle
Rockparts. Man höre sich hierzu nur das StĂŒck âOther Side Of The Ringsâ an.
âHaie im Flipperpelzâ (Soulfood) heiĂt die vierte CD von MONSTERS OF LIEDERMACHING. NatĂŒrlich ist die vierte CD der Band, die fĂŒr
ihren einzigartigen Unplugged-Style bekannt ist, auch wieder ein Livemitschnitt. Denn live kommen die Monsters am besten rĂŒber. Auf der BĂŒhne entfalten ihre witzigen Geschichten ĂŒber atomfreie Kraftwerke,
geschenkte GĂ€ule, Vampirfreundinnen und geknackte Jackpots ihre ganz besondere Wirkung. Zuhören, mitsingen und abfeiern! +++ Seit 25 Jahren gibt es nun schon die MĂŒnchener Progfolk-Formation LUKAS TOWER BAND (LTB), die sich vorwiegend auf regionaler Ebene eine
treue Fangemeinde erarbeiten konnte. Dabei hĂ€tte die Gruppe um die beiden BandgrĂŒnder Wolfgang Fastenmeier (guitars, percussion) und Fredy Orendt (keyboards) durchaus gröĂere Beachtung verdient. Vielleicht
Ă€ndert sich das ja mit dem Release der neuen CD âAlbedoâ (Transformer Records), welche man stilistisch als âProg Folkâ bezeichnen könnte, vergleichbar mit Gruppen wie Pentangle und Steeleye Span.
Insbesondere der folkige Gesang von Frontfrau Angela Maier passt zu den keltischen und angelsĂ€chsischen Songs ĂŒber Galgenvögel, StraĂenrĂ€uber, dionysische KĂ€mpfe und ĂŒbernatĂŒrliche Erscheinungen sehr gut.
+++ Von den norwegischen Rockern MADRUGADA erscheint unter dem Titel
âThe Best Ofâ (EMI)
eine Doppel-CD mit insgesamt 28 Tracks. Die Band, deren Gitarrist Robert Buras tragischerweise im Jahre 2007 verstarb, unterstreicht auf dieser Retrospektive nochmal ihre kĂŒnstlerische Vielfalt. Von rockig, melancholisch bis poppig reicht das Spektrum. Und mit âAll This Wanting To Be Freeâ findet sich auch noch ein exklusiver Song, der Robert Buras gewidmet ist.
Rockfans, die mal was anderes in ihren CD-Player einlegen möchten, sollten vielleicht mal in das mittlerweile fĂŒnfte Album der Anzinger Band GSINDL hineinhören. Auf
âUnsdochwurschdâ (Donnerwetter/ Cargo) erwartet euch schubladenfreier Rock in bayerischer Sprache, groovig, augenzwinkernd und mit fetzigen BlĂ€serlinien intoniert. Als Anspieltipps empfehlen sich der
rasante Ska-Schlenker âWer wia wos?â und âdie kreisende Straight-Ahead Nummer âSchabĂ€ziâ +++ ABRAHAM kommen aus Lausanne und geben auf ihrem Silberling âAn Eye On The Universeâ (Pelagic Records)
eine Mischung aus Post Hardcore und Sludge zum Besten. Geht oftmals in Richtung Cult Of Luna. +++ âExit Edenâ (Pelagic Records) heiĂt das Erstlingswerk der Berliner EARTHSHIP, hinter denen sich The Ocean Drummer Jan Oberg verbirgt. Als
klangliche Fixpunkte können Bands wie Crowbar, Baroness und Mastodon dienen. +++ Das aus Birminham stammende Punkrock-Trio
TEMPLETON PEK veröffentlicht mit âScratches & Scarsâ (Long Beach/Broken Silence)
sein mit Spannung erwartetes zweites Album. Auf dem Spielplan stehen 12 abwechslungsreiche und emotional geladene Nummern, die sich in den GehörgĂ€ngen festkrallen. Ein besonderer Anspieltipp ist das hypnotische âFlowâ. +++ Es ist schön zu beobachten, wie sich die aus Hannover stammenden TREIBHAUS kĂŒnstlerisch weiterentwickelt haben. So können die 13 Tracks auf ihrem vierten Album
âAlphatierâ (Danse Macabre/Alive)
wirklich ĂŒberzeugen. Muskulöser Electro-Metal mit aussagekrĂ€ftigen deutschen Texten und einem krĂ€ftigen Schluck aus der Pulle âNDHâ. Als Anspieltipps empfehle ich euch âTanz der Teufelâ und âDie Pestâ.
âGot Change For A Millionâ (Repertoire Records) war MITCH RYDERâs Meisterwerk aus dem Jahre 1981, das er seinerzeit in
Deutschland mit seiner Band um die beiden Gitarristen Joe Gutc und Rick Schein aufnahm. Auf dem Re-Release des Klassikers findet sich nicht nur ein vorbildlich entstaubter Sound, sondern auf ein mit Liner Notes
ergÀnztes Booklet inkl. Interview mit Mitch Ryder. +++ Glamrock meets Pop-Hype der 70er Jahre lautet das Motto der im liebevollen Digipack wiederveröffentlichten Split-CD THE SWEET AND THE PIPKINS (Repertoire Records). The Sweet
prĂ€sentieren 12 rare Hits, inkl. Titeln wie âThe Lollipop Manâ und âAll You Ever Get From Meâ. - The Pipkins haben Songs wie âGimme Dat Dingâ und âYakety Yakâ im GepĂ€ck. +++ Die norwegischen DEATHTRACK servieren uns auf ihrem selbstbetitelten Album
(Halfstone Records)
eine ansprechende Mischung aus Metal, Punk und RockânâRoll. Schon gleich der Opener âFriday Nightâsâ macht tierisch SpaĂ und gibt die Marschrichtung vor. Der Vierer um SĂ€nger und Gitarrist Harry Hellriffer klingt mitunter wie eine brandheiĂe Fusion aus Alabama Thunderpussy und Motörhead. Macht SpaĂ! +++ Die slowenischen Black Metaller von APERION legen mit âAct Of Hybrisâ (G/Rough Trade)
ein empfehlenswertes Scheibchen vor. Die im Gothic Metal verwurzelte Band arbeitet mit symphonischen Elementen und setzt auf KlangatmosphĂ€re, wobei in ihrem Sound auch Streichinstrumente und sogar ein Didgeridoo vorkommen können. GröĂter Pluspunkt ist aber die bezaubernde Frontfrau Zala Hodnik, die den Songs mit ihrer unvergleichlichen Stimme das gewisse Etwas verleiht. +++ Die dĂ€nischen SUPERCHARGER bĂŒrgen auf âThatâs How We Rollâ
(VME/Soulfood)
fĂŒr arschkickenden Rotz-Rock mit enormer Durchschlagskraft. Die sechsköpfige Band, die fĂŒr ihre energetischen Liveshows bekannt ist, lassen es auf den 12 Songs so richtig krachen. Anspieltipps sind Songs wie âHeart On Overdriveâ und âRulers Of The Dayâ. +++ Aus Polen kommen PATHFINDER, die auf ihrem Player
âBeyond The Space, Beyond The Timeâ (Sonic Attack/ Soulfood) fĂŒr einen epischen und symphonischen Metal stehen. Wer auf Bands wie Blind Guardian und Stratovarius abfĂ€hrt, liegt hier richtig!
Aus Schweden kommen die BILLION DOLLAR BABIES, die sich auf ihrem Longplayer âDie 4 Diamondsâ (Modern Noise/Rough Trade)
deutlich von Bands wie Kiss und Mötley CrĂŒe beeinflusst zeigen. Ihre Songs gehen gut ins Ohr und verbinden Heavy Rock mit einer dicken Scheibe âGlamâ. Reinhörtipp ist das riffbetonete âRestless Mindsâ. +++ Ziemlich genial ist die CD
âSIN-ATRA (Armoury Records/edel)
. Darauf erweisen KĂŒnstler wie Devin Townshend, Glenn Hughes, Eric Martin, Joey Belladonna, Dee Snider und Jani Lane dem groĂen Frank Sinatra ihre ganz persönliche Heavy Metal-Referenz. UnterstĂŒtzt werden
alle Beteiligten durch die hochkarĂ€tige Band um Gitarrist Bob Kulick (Kiss/Meat Loaf). Highlights der Scheibe sind die Neuinterpretationen von âNew York, New Yorkâ (feat. Devin Townsend) und âStrangers In The
Nightâ (feat. Joey Belladonna). +++ Gleich zwei CDs erscheinen von PLACEBO: Mit âLive At La Cigaleâ (Hut/EMI)
erscheint der ganz famose Livemitschnitt aus dem Pariser âLa Cigaleâ vom 6.02.2006 endlich auch als Einzel-CD. Auf dem Programm des denkwĂŒrdigen Konzerts standen Songs wie âMedsâ, âFollow The Cops Back Homeâ und âThe Bitter Endâ. Sollte man unbedingt in seiner Sammlung haben! -
âB Sides 1996-2006â (Hut/EMI)
beinhaltet insgesamt 28 rare B -Seiten-Titel, die es auf eine Gesamtspielzeit von 100 min. bringen. Hier gibt es manche RaritĂ€ten zu entdecken, beispielsweise âHare Krishnaâ oder eine Demoversion von âFlesh Mechanicâ. Eine wahre Fundgrube fĂŒr alle Placebo-Fans und solche, die es noch werden wollen! +++ Von den schottischen Psychedelic-Rockern PRIMAL SCREAM erscheint ihr legendĂ€res
âScreamadelicaâ-Album (Sony Music)
aus dem Jahre 1991 in einer aufwĂ€ndigen 20th Anniversary 2 CD-Deluxe-Edition. Die Platte, die Crossover-Elemente wie Psychedelic, Rock, SitarklĂ€nge und Samples genial verband, wurde von der Band und Kevin Shields (My Bloody Valentine) sorgfĂ€ltig remastered. Auf der zweiten CD finden sich zusĂ€tzlich noch vier Titel der raren âDixie Narcoâ-EP. +++ Von EMERSON, LAKE & PALMER, der Supergroup des Progressive
Rock, wird unter dem Titel âThe Essentialâ (Sony Music)
ein respektiver Schaffens-Querschnitt veröffentlicht. Unter den 26 Tracks, die auf 2 CDs verteilt wurden, finden sich neben Klassikern wie âLucky Manâ und âTarkusâ auch tolle Interpretationen von Titeln wie âPeter Gunnâ und âCâest la vieâ. +++ Das rĂŒhrige Sireena-Label veröffentlicht gleich zwei empfehlenswerte Kompilationen:
âThe Spirit Of Sireena Vol.5
â (Sireena/ Broken Silence)
bietet mit seinen 15 Interpreten einen guten Ăberblick ĂŒber das derzeitge Repertoire. NatĂŒrlich finden sich auch ziemlich viele Krautrockbands im Tracklisting, beispielsweise Grobschnitt, Effendiâs Garden, Mythen in TĂŒten, Sameti, Steinwolke u.v.a. -
âJazzkraut
â (Sireena/Broken Silence)
ist eine liebevoll aufgemachte Kompilation, die Perlen der deutschen Jazz & Krautrock-Szene zu Tage fördert. Zu den Highlights zĂ€hlen insbesondere Embryo (âSecretâ), Annexus Quam (âOsmose IIâ), Munju (âIxthuluhâ) und Kraan (âRund um die Uhrâ).
Der Extreme und Van Halen SĂ€nger Gary Cherone hat zusammen mit seinem Bruder Marc die neue Rockband HURTSMILE ins Leben gerufen, von der nun das selbstbetitelte Erstlingswerk
(Frontiers/Soulfood) veröffentlicht wird. Ergebnis ist ein vielschichtiger und variantenreicher Hardrock, der einer breiten Hörerschaft gefallen dĂŒrfte. +++ Schon sehr lange im Rock-GeschĂ€ft ist JOHN WAITE, der mit âRough & Tumbleâ
(Frontiers/ Soulfood) sein bereits elftes Album prĂ€sentiert. Melodischer Rock mit Waites unverkennbaren Stimme. Das TitelstĂŒck ist eine der stĂ€rksten Nummern des Albums. +++ Hymnischen Darkrock/Metal bieten REST IN SILENCE auf
âMourning After Tomorrowâ (Antstreet Records/New Music). SĂ€nger Mario Andrijasevic hat ein ganz eigenes Stimmtimbre, das zu den Texten ĂŒber Liebe, Hoffnung und Tod sehr gut passt. Die deutlich spĂŒrbare
Synthiekomponente verleiht den Songs einen zusĂ€tzlichen epischen Glanz. +++ Die vier Punkrocker von F.I. geben sich auf ihrem Player âPuzzleâ (Antstreet Records/New Music) sehr Genre-untypisch. In ihren Sound mischen sich auch DeathMetal-Fragmente,
straighter Hardrock und melodiöse Gitarrengewitter. Roter Faden sind aber die mitsingbaren mehrstimmigen Vocals, die die ganze Sache dann wieder rund machen.
|