AMON DÜÜL II Phallus Dei Yeti Tanz der Lemminge Revisited Records/SPV @@@@
Auch von den experimentellen Krautrockern Amon Düül II erscheinen 3 edel aufgemachte, mit
Bonusmaterial versehene Re-Releases, die zwischen 1969 bis 1971 das Licht der Welt erblickten. „Phallus Dei“ (1969) wurde um die beiden Extratracks „TouchMaPhal“ und „I Wan‘t The Sun To
Shine“ ergänzt. Auf „Yeti“ (1970) und „Tanz der Lemminge“ (1971) erhält der Käufer zusätzliches, improvisiertes Material. Duklas Frisch
Ampersand The Can-Can Variety Show Raketemusik/Rough Trade @@@@@
Ampersand legen hier ihr geniales neues Album vor, das sich von den beiden Vorgängern doch sehr
unterscheidet. Dynamik, emotionale Komponente und Lakkinen’s charismatische Stimme brechen den Raum mehr als früher auf. So ergeben sich
höchst interessante Soundkonstellatioen wie sie beispielsweise auf dem genialen Opener „Break It Up“ und „Save The Sun“ zu finden sind. Conny A. Rettler
The Beautiful Girls We‘re Already Gone Cornerstone R.A.S./Cargo Records @@@
Auf der anderen Seite unseres Planeten, genauer gesagt im fernen Australien, sind die Jungs von The
Beautiful Girls schon lange kein Geheimtipp mehr. Ihr jetzt bei uns vorliegendes Album „We‘re Already Gone“ hat in Down Under längst doppelten Goldstatus. Musikalisch bietet die Crew um
Frontmann Mat McHugh einen unkonventionellen Sound aus Alternative, HipHop, Akkustik-Sound und Reggae-Anleihen. Mich haben sie jedenfalls schon auf ihrer Seite, denn ich hab‘ in
letzter Zeit selten eine Scheibe aufgelegt, die auf Anhieb so in den Gehörgängen hängengeblieben ist. Harte Noise-Attacken, bluesiger Reggae-Sound und Folk-Geklimper, alles ist da und das
hochgradig elegant auf den Punkt gespielt. Frank Zöllner
B. Impatient Intensity Locomotive Rec./Soulfood @@@@@
Ein beachtenswertes Debüt der deutschen B.Impatient, die ihr Erstlingswerk auf dem spanischen Label
Locomotive Records veröffentlichen. Hervorzuheben ist die Stimme von der Sängerin, die im Spannungsfeld eines weitgespannten Alternative-Rocks ein exzellentes Betätigungsfeld findet.
Hymnische Passagen wechseln mit melancholischen Parts und treibenden Gitarrenriffs, wobei die Band mit „Surrender“ einen echten Ohrwurm geschrieben hat. Empfehlung und verdiente 5
Punkte! Tim Beldow
THE BOUNCING SOULS The Gold Record VANNA The Search Party Never Came Epitaph/SPV
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Tolles Album der Bouncing Souls aus New Jersey, die auf „The Gold Record“ bestes Punkrock-Feeling
versprühen. Sänger Greg Attonito präsentiert sich auf dem Dutzend neuer Songs in prächtiger Form, wobei auch die atmosphärischen Parts nicht zu kurz kommen. - Vanna kommen aus New England
und machen auf dieser CD Metalcore/Screamo, der Fans von Bands wie Underoth, Everytime I Die oder The Chariot gefallen dürfte. Conny A. Rettler
CATCH 22 Permanent Revolution BURY YOUR DEAD The Beauty & The Breakdown
THE JUNIOR VARSITY The Great Compromise Victory Rec./Soulfood @@@@
Wer auf intelligenten Ska-Punk steht, liegt bei den Amis von Catch 22 richtig. Zudem haben die
Herren es geschafft, mit „Permanent Revolution“ ein Konzeptalbum über den russischen Revolutionär Leo Trotzki einzuspielen. Das ist aller Ehren wert! – Bury Your Dead haben mit „The
Beauty And The Breakdown“ auch eine neue Wuchtbrumme am Start. Brutaler Metal mit coolen Hooks und Midtempo-Passagen. - Mit ihrem zweiten Album „Wide Eyed“ (2005) haben The Junior Varsity
die Prog-Gemeinde begeistert. Deshalb gibt es nun mit „The Great Compromise“ ein CD/DVD-Set, bei dem das ursprünglich 2004 eingespielte Werk mit jeder Menge Demo-Material und
Akustikversionen plus separater DVD aufgepeppt wurde. Wer Bands wie Hawthorne Heights, Radiohead oder Yes mag, zugreifen. Rainer Guérich
Coogans Bluff Coogans Bluff Morgana Records/RADAR @@@@
Krachigen Rock-Bölk-Stoff Marke AC/DC oder Motörhead haben sich die vier Nordlichter auf die Fahnen
geschrieben und schieben jedes Wochenende seit Jahren in Rostock und Umgebung die Ochsentour durch Clubs und Kneipen. Vorliegende Rille mit sechs erstklassigen Party-Stompern ist das lang
erwartete Debüt der Rostocker und präsentiert die Jungs mit jeder Menge harter Riffattacken, erdiger Drumeinlagen und metallischer Vocalgrundierung als straighter Street-Part mit
Wiedererkennungswert. Frank Zöllner
Corvus Corax Venus Vina Musica Pica Music/Soulfood @@@@@
Corvus Corax, die „Könige der Spielleute“, haben ihr neues Studioalbum „Venus Vina Musica“
fertiggestellt. Die sieben Musiker laden diesmal zu einer Reise durch das 13. Jahrhundert ein. Neben dem typischen Mittelalter-Instrumentarium wie Dudelsack und diversen Trommeln gibt es
auch tibetanische („Sanyogita“) und Zigeuner-Einflüsse („Tuska“) im spannenden Corvus Corax-Sound zu hören. Jörg Eifel
Dead Fish Zero E Um Deckdisc Records @@@
Punkrock Made In Brasilien ist seit Jahren zu einem erstzunehmenden Fun-Faktor in der
internationalen Rock&Punk-Szene geworden, und mit Dead Fish legen die dienstältesten Punker Brasiliens ihre neueste Arbeit vor. „Zero E Um“ steht in der Tradition ihrer ersten drei
Alben und klopft den Leuten mit einer Mischung aus schräg-verrückten, aber auch sozialkritischen und überaus politischen Texten voll auf die Ganglinien. Da wird fröhlich vor sich hin
geknüppelt und mit metal-infizierten Riffs und Drumfahrten jenseits der Schmerzgrenze gearbeitet. Enzo Bach
RICK DERRINGER Live at Cheney Hall Provogue/Rough Trade @@@@
Ein 13-gängiger Live-Mitschnitt von Rick Derringer aus dem Jahre 2002, mitgeschnitten in Manchester
C.T. Zusammen mit seiner Crew um Bruce Waibel (bass) und Tom Curiale (drums) gibt‘s rockige und bluesige Nummern (u.a. „Still Alive And Well“). Für Rock‘n‘Roll und Bluesrock-Freunde eine
Empfehlung! Bernd Oppau
Diamond Head It‘s Electric (CD) To The Devil His Due (DVD) Snapper/SPV @@@@@
Sowohl als CD und DVD erscheint das im November 2005 im Londoner Astoria mitgeschnittene Livealbum
der Metal-Heroen Diamond Head. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, legt sich gleich die DVD zu, denn da gibt‘s zur prickelnden Liveperformance auch noch Interview-Material und Making
Of-Footage. David Comtesse
Disco Ensemble First Aid Kit Vertigo/Universal @@@
Solider Punkrock mit durchwegs gutgelaunten Texten ist das Markenzeichen der vier Finnen um
Frontshouter&Keyboarder Miikka Koivisto. Wer bei dem Namen Disco Ensemble erst mal an Plateausohlen und Stroboskope denkt, wird bei den vier Jungs gleich eines Besseren belehrt. Hier
beherrschen knatternder Punkrock mit speedigen Gitarrenlicks und heißen Drumfahrten die Szene, dazu gibt’s die bereits angesprochenen Happy-Hour-Texte, die „First Aid Kit“ um perfekten
Mitbringsel für jede Bottle-Rock-Fete machen. David Comtesse
Evil Masquerade Third Act Escape Music/Point Music @@@@
Mit neuem Sänger und Bassisten melden sich die dänischen Metaller Evil Masquerade zurück.
Tatsächlich macht der neue Shouter Apollo Papathanasio (Ex-Time Requiem) am Mikro eine sehr gute Figur und schmückt Tracks wie das tempovariierende „Third Act“ mit seinen unvergleichbaren
Vocals. Überhaupt wird auf den 11 Tracks großen Wert auf Melodien und ausgefeilte Arrangements gelegt. Olaf Rominski
FACELIFT Impossible Somethings SpectreRec/Universal @@@@
Drittes Album der österreichischen Facelift um ihre charismatische Sängerin Andrea Orso und
Gitarrist Clemens Berger. Klasse Alternative-Rock, 70er Feeling, variables Riffing – eine Scheibe zum Eintauchen und Wohlfüllen. Man höre hierzu „Taxi“ („Wake Up On A Shiny Day“).
Produziert wurde die Platte von Guido Lucas (u.a. Blackmail, Harmful). Jörg Eifel
Fair Warning Brother’s Keeper Frontiers/Soulfood @@@@@
Oh Freude, Fair Warning melden sich nach ihrem zwischenzeitlichen Split und 5jähriger Pause mit
einem neuen Studioalbum zurück. „Don’t Keep Me Waiting“ ist ein furioser Auftakt, der die Marschrichtung der ganzen Scheibe sehr gut umschreibt: auf den Punkt gespielter AOR Rock, mit den
unvergleichlichen Shoots von Tommy Heart, exzellenter Saitenarbeit von Helge Engelke, gelegentlichen Balladen („All Of My Love“) und sauberer Produktion. Die Wohlfühl-Platte schlechthin,
in den Auto-CD-Player einlegen und Gas geben! David Comtesse
Frost Milliontown Insideout/SPV @@@@@
Ein sehr vielschichtiges und hörenswertes Progrock-Abum, das Jem Godfrey (keys, voc.) zusammen mit
den beiden IQ-Mitgliedern Andy Edwards und John Jowitt sowie John Mitchell (Arena, Kino) eingespielt hat. Schon der instrumentale Opener „Hyperventilate“ ist ein echtes Juwel, ebenso wie
das in schönen Vocal-Harmonien schwelgende „Snowman“ und das rockige „No Me No You“. Ein Pflichtkauf für die Prog-Gemeinde! David Comtesse
Goldenhorse Goldenhorse 7Hz-Recording/Rough Trade @@@@
In ihrer neuseeländischen Heimat haben die beiden Finn-Brüder Neil und Tim bereits Kultstatus,
nicht zuletzt durch ihre kongenialen Arbeiten für Bands wie Split Enz oder Crowded House. Mit ihrem selbstbetitelten Album stellen Goldenhorse Songs wie „Riverhead“ oder „Maybe Tomorrow“
vor, die mit ihrer eingängigen Mixtur aus geschmeidigem Pop, Alternative-Sound und Rockelementen allesamt Chartbreaker darstellen. Ein echtes Gute-Laune-Album, bei dem auch bei
Regenwetter die Sonne scheint. David Comtesse
GPS Window To The Soul Insideout/SPV @@@@
Im Grunde genommen kann man GPS wohl als die legitimen Nachfolger der Melodicrock-Band Asia
bezeichnen. Denn mit dem langjährigen Frontshouter John Payne sind noch die beiden Crewmitglieder Guthrie Govan und Jay Schellen sowie der Spock‘s Beard Keyboarder Ryo Okumoto mit an
Bord. Gemeinsam haben sich die Vier einem typisch-harmonischen Asia-Rocksound verschrieben, der mit jeder Menge Melodiengefühl, geschmeidigen Keyboardphasen und gezuckerter Riffarbeit aus
den Membranen tropft. Für Fans des klassischen Asia-Sounds eine sichere Kaufempfehlung! David Comtesse
GRAILKNIGHTS Return to Castle Grailskull STF Records/M-System @@@@@
Im poppigen Comic-Outfit präsentieren sich die vier Gralsritter Duke Of Drummington, Mac Death, Lord Lightbringer und Sir Optimus Prime auf dem Coverartwork ihrer neuen Scheibe.
Musikalisch wird wie schon auf dem Vorgänger "Across The Galaxy" energetischer Melodic Death Metal geboten, angereichert mit epischen Schlachtrhythmen und starkem
Vorwärtsdrang. Auf in die Schlacht mit „Raving Storms“ und „Fight Until You Die“! Jörg Eifel
GROBSCHNITT The International Story Revisited Records/SPV @@@@@
Tolle Live-Doppel-CD von den deutschen Prog-Rockern Grobschnitt mit Live-Material
zwischen 1973 bis 1981, remastered von EROC. „Solar Music“ gibt‘s in einer 53 minütigen Liveversion von 1978, natürlich sind auch tolle Variationen von „Ernie‘s
Reise“ und „Rockpommel‘s Land Finale“ mit dabei. Duklas Frisch
GURU GURU Dance Of The Flames Hey du 30 Jahre Live Revisited Records/SPV
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Auf Revisited Records erscheinen die nächsten 3 edel aufgemachten Neueditionen
von Guru Guru Alben. Den Auftakt macht „Dance Of The Flames“ aus dem Jahre 1974, welches die Krautrocker auf ihrem Höhepunkt zeigt. Songs wie „Dagobert
Duck‘s 100th Birthday“ und „Rallulli“ wissen auch heute noch zu gefallen. Als Bonustrack gibt‘s „Doing“ in einer Liveversion von 1975. – „Hey Du“ aus dem Jahre
1979 markiert für mich eigentlich die beste Phase der Gurus (ebenso wie das Livealbum von 1978). Highlights sind hier Tracks wie „Hey Du“ und „Atommolch“. Als
Livetrack wurde der remasterten Ausgabe noch „I Am Rolling Through The City“ hinzugefügt. – Etwa 20 Jahre später, genauer gesagt 1998 erschien von Guru Guru
eine „30 Jahre Live“-Doppel-CD, die nun nicht nur um 2 Bonustracks, sondern um eine separate dritte CD ergänzt wurde. Darauf zu hören ist ein 1971 in Frankfurt
mitgeschnittenes Konzert mit 3 nicht unter 15 Minuten dauernden Tracks. Höhepunkt ist hier zweifellos das weitschweifende „Oxymoron“. Rainer Guérich
Steve Hackett Wild Orchids Insideout/SPV @@@@
Die neue CD von Steve Hackett ist eine Art Synthese seiner beiden Vorgänger-Alben
„To Watch The Storm“ und „Metamorpheus“. Harte Rocklicks werden mit orchestralem Ambiente verbunden. Doch Hackett wäre nicht das Rock-Urgestein, das schon in den
70ern zusammen mit Genesis neue Klangspektren eröffnete, wenn ihm auf „Wild Orchids“ nicht noch mehr eingefallen wäre. So führt das neue Werk auch in weit
entlegene Ethno-Gefilde, wartet mit schrägen Elektro-Frickeleien auf und bezaubert zwischendurch schon mal mit einem verführerischen Harmoniegesang. Der Mann
hat‘s immer noch drauf, besonders beeindruckend bei dem inspirierenden Dylan-Cover „Man In The Long Black Coat“! David Comtesse
Halo Of Shadows Manifesto Massacre Records @@@@
Ein beachtenswerter Neuzugang in der Death Metal Fraktion sind die vier Finnen um
Frontmann Antti Matilainen, die hier ihr Debüt vorlegen. Der Hördurchlauf macht durch die Eingängigkeit der Melodien und Einflüssen von Bands wie Symphony X und King
Diamond großen Spaß, wobei ich gerne 4 Punkte vergebe und euch als Lauschempfehlung Stücke wie „Trapped In Infinity“ und „Follow And Fall ans Herz lege. Tim Beldow
Her Whisper Children Of The Black Soil STF Records/M-System @@@@
Mit der Energie einer Dampframme kommt der neueste Schweden-Import in Sachen Gothic-Metal aus den Verstärkern. „Children Of The Black Soil“ nennnen die vier
Nordmänner ihr brandaktuelles Rock-Destillat, das auf fast geniale Weise melodische Vocalparts mit der Power harter Metallicks und der Darkness tiefster Gothic-Gefilde kombiniert.
Dazu servieren uns Her Whisper noch eine kräftige Dosis Industrial-Rock und heiße Ausflüge in speediges Terrain. Das Resultat sind 13 Gitarren-lastige und überaus druckvolle Metal-Tracks.
David Comtesse
Into Eternity The Scattering Of Ashes Century Media @@@@
Der neueste Kraftakt der kanadischen Power-Company heißt „The Scattering Of
Ashes“ und pinselt dir vom ersten Akkord an das pure Adrenalin auf offene Wunden. Die Jungs um ihren neuen Frontshouter Stu Block legen los, dass dir die Birne dröhnt
und schaffen dabei eine atemberaubende Melange aus ultraschnellen Gitarrenlicks und Drumfell-Attacken im Verbund mit mörderischen Growl-Vocals und einem in
diesem Genre noch nie gehörten Melodie-Part. Ich bin mir auch nach 2maligem Hören noch nicht sicher, ob ihr neuester Wurf ihren phänomenalen Vorgänger „Buried In
Oblivion“ schlagen kann. Auf jeden Fall gehören die elf Granaten zum Besten was ich in letzter Zeit in Sachen speedigem Power-Metal gehört habe. Conny A. Rettler
JUMP THE GUN Second Shot Firebird/DA Music @@@@
Biker- und Southern Rock-Freunde dürften an der zweiten CD von Jump The Gun
Gefallen finden. Twin-Soli, tempovariierende Gangart und die exzellente Stimme von Frontmann Ricky Gee erinnern zum Teil stark an Lynyrd Skynyrd. Duklas Frisch
KALAS Kalas Tee Pee Records @@@@
Kalas bieten auf ihrer selbstbetitelten Scheibe einen facettenreicher Heavyrock, sehr
atmosphärisch und leidenschaftlich. umgesetzt. Zur Bandbesetzung zählen u.a. Matt Pike (High On Fire, Sleep) und die beiden Cuevo Mitglieder Scott Plumb und Paul Kott. Bernd Oppau
Krokus Hellraiser AFM Records/Soulfood @@@@@
Seit 30 Jahren sind die Schweizer Rocker nun schon im Geschäft und können immer
noch eine famose Hardrock-Scheibe raushauen. Zwar wird Marc Storace nie die Klasse von Chris von Rohr am Mikro erreichen, aber der Hördurchlauf mit den 14
Songs macht schon Spaß. Da wäre zum Beispiel das wonnig treibende „Midnite Fantasy“ oder das kompromisslos nach vorne marschierende „Hellraiser“. Ja, mit
dampfend-schwelendem Hard’n’Roll mag ich die Schweizer immer noch am liebsten. Für Hardrock-Fans ein Pflichtkauf! Conny A. Rettler
L.A. Guns Live In Hollywood Mascot/Rough Trade @@@@
Schon lange im Geschäft sind die L.A. Guns um ihren charimatischen Sänger Phil
Lewis. Da wurde es ja auch mal Zeit für eine Liveeinspielung, die hiermit vorliegt und in Hollywood in diesem Jahr eingespielt wurde. Songs wie „Over The Edge“, „No
Mercy“ und „Hellraisers Ball“ lassen es in der Bühnenversion richtig schön knacken und machen wie das gesamte Album großen Spaß. Zusätzlich fährt die CD auch noch
2 Videotracks auf („Hollywood’s Burning“, „I Don’t Mean Nothing“). Conny A. Rettler
Lunatica The Edge Of Insanity Frontiers/ Soulfood @@@
Schade, das dritte Album der Schweizer Symphonic-Rocker Lunatica hätte ein
richtiges Meisterwerk werden können. Zumindest nach dem genialen von Dieter Meier im Erzählstil vorgetragenen Intro. Musikalisch ist bei Lunatica danach alles in bester
Ordnung, nur Sängerin Andrea Dätwyler verdirbt einem mit ihrem Gesangsuntalent immer wieder gehörig den Spaß. Eine Leadstimme deckt eben alle gesanglichen
Schwächen schonungslos auf, das ist nicht wie beim zweiten Gesang. Für diese Missetat ziehe ich gnadenlos 3 Punkte ab und bin eigentlich richtig verärgert. Tim Beldow
Manticora The Black Circus Pt. I. Massacre/Soulfood @@@@@@
Die bis dato reifste Leistung der Schweden Manticora ist der erste Teil ihres
Konzept-Opus um die Horrorgeschichte eines Reisezirkus, der im 19. Jahrhundert in New England unterwegs ist. Eine fein von Tommy Hansen (Helloween, Pretty Maids)
produzierte Prog-Metal-Schlachtplatte, die alles bereithält, was man von solch einem Werk erwartet: Theatralik, orchestrale Elemente, breite Gitarren-Schlagseite,
gelungene Keys und exzellentes Shouting, für das sich Lars Larsen ein Extralob verdient hat. Als Reinhörtipp möchte ich euch von dem satten Reigen mal „Enchanted Mind“ ans Herz legen.
Tim Beldow
Mercy Killers Bloodlove Hellcat/SPV @@@@
Neuer Kraftstoff von der Insel legen Mercy Killers mit ihrem Debüt „Bloodlove“ vor und
greifen dafür tief in die Soundkiste aus Rock, Punk und Metal. Aufgewachsen mit der Musik von Bands wie The Damned, Generation X und The Clash war für die Drei ihre
musikalische Ausrichtung schon recht früh klar. Mercy Killers kochen in ihren 10 Songs ein verdammt scharfes Süppchen aus fetzigen Punkrhythmen, harten Rock-Gitarren
und einer zusätzlichen Hardcore-Komponente. Das Teil dreht vom ersten Akkord an voll auf! Jörg Eifel
NIGHTS LIKE THESE The Faithless THE SLEEPING Questions & Answers SILVERSTEIN
18 Candles: The Early Years Victory/Soulfood @@@@
Wer auf Bands wie Between The Buried And Me oder Converge steht, liegt bei dem
Chicagoer Fünfer Nights Like These richtig. Brutal, aggressiv, aber durchaus auch melodiös kommen Songs wie „Storming Valhalla” und “Destroy The Stairs“ aus den
Boxen. – The Sleeping haben ihre Homebase in Long Island, NY und bieten auf ihrer Scheibe „Questions & Answers“ einen breitgefächerten und variablen Prog-Pop-Core
mit unbändigen Hooks, breitgefächerten Soundscapes, aber auch Einflüssen von Bands wie Incubus und At The Drive In. – Mit mehr als 350.000 verkaufter Alben
zählen Silverstein zu den Zugpferden auf Victory Records. Deshalb gibt‘s mit „18 Candles“ für die große Fangemeinde nun eine CD mit frühen EP‘s der Band, Akustik-Takes und Live-Material.
Rainer Guérich
ON PAROLE Classic Noise Punk‘n‘Drunk/ZYX @@@@
Die Schweden On Parole servieren uns auf ihrem Erstlingswerk « Classic Noise »
hörenswerten Punk‘n‘Roll, der durchwegs zu überzeugen weiß. Sehr abwechslungsreich und flott kommen Songs wie „Hard Rockin‘ Man“ und „Heavy
Machinery“ aus den Lautsprechern. Da programmiert man gerne eine Endlosschleife. Olaf Rominski
The Ordinary Me Breathing Is A Reflex Redfield Records/Cargo Records @@@@
Garagenrock meets Alternative meets Punk meets Psychedelic! So oder doch so
ähnlich könnte man den Sound von The Ordinary Me beschreiben, die bisher die Clubs rund um Frankfurt unsicher gemacht haben. Elf Songs haben die Jungs auf
ihren Erstling gebannt, die alle eine Gemeinsamkeit haben. Aus ihnen spricht, egal ob abgedrehte Punknummer oder romantisch gestimmte Ballade, die pure, ungebremste
Lebenslust. Wie ein roter Faden zieht sich diese Essenz durch die Tracks, lässt stimmungsvolle Sound-Effekte ebenso entstehen wie hochexplosive Punk-Rhythmen
oder druckvolle Gesangsharmonien. Unbedingt laut anhören! Jörg Eifel
Presence Of Mind To Set Out On The Light STF Records/M-System @@@@@@
Nochmal deutlich gesteigert gegenüber dem Vorgänger „Finding Home“ haben sich Presence Of Mind, die Band um die beiden Zwillingsschwestern Sarah (vocals) und Sina
(drums). Insbesondere der Line-Up-Wechsel an der Gitarre (neu an Bord: Sabrina Meier) hat die musikalische Ausrichtung mit zunehmender Betonung der Melodielinien positiv
beeinflusst. Die sirenengleiche Stimme von Sarah schwebt nun mit noch mehr Emphasis über dem Basissound. Der gefühlvolle Emotionstransport funktioniert auf dem
zupackenden „Complete Again“ und „No Need To Entertain“ (plus Kinderchor) in Perfektion. Rainer Guérich
PROTOTYPE Continuum ATANATOS Beast Awakening Metal Axe Records/Point Music @@@@
Progressive-Thrash-Metal der Amis von PROTOTYPE, die hier den adäquaten
Nachfolger ihres 2004er Albums "Trinity" vorlegen. - Atanatos servieren auf „Beats Awakening“ ein druckvolles Gemisch aus Death Metal, Keys und Thrash. Fronter Jan
ist über jeden Zweifel erhaben. Atanatos dürften sicherlich auch alten Dimmu Borgir-Fans gefallen. Bernd Oppau
THE SAMMIES The Sammies Morisen Records/Alive @@@@
The Sammies kommen aus North Carolina und liegen musikalisch in der
Schnittmenge zwischen Pavement, MC5 und Lynyrd Skynyrd. Die Scheibe macht beim Hördurchlauf durchaus Spaß, wobei zu den Höhepunkten auf der CD Songs wie
"Coming Out Wild", "She Died" und "Postman" zählen. Yasmin Schmidt
Derek Sherinian Blood Of The Snake Insideout/SPV @@@@
Auf seinem neuen Sololabum lässt der einstige Dream Theater-Keyboarder nichts
anbrennen und hat sich erlesene Gäste zur Unterstützung ins Boot geholt: Billy Idol, Yngwie Malmsteen, Simon Phillips, Slash u.v.a. Herausgekommen ist ein spannender
und unterhaltsamer Streifzug durch die Bereiche Metal, Progrock und Fusionjazz. Die Vielfältigkeit der Stilistiken befügelte Sherinian zu wahren Glanztaten an seinen Keyboards.
David Comtesse
Qntal Silver Swan Drakkar/Sony BMG @@@
Wie bereits bei den Vorgängern arbeiten QNTAL auch auf ihrer neuen Scheibe mit
anspruchsvollen Poprhythmen, weltmusikalischen Elementen und historischen Klängen. Auf „Silver Swan“ entführt das Trio um Frontfrau Syrah den interessierten
Hörer in einen ganz speziellen Klangkosmos aus mittelalterlicher Instrumentierung, modernem Elektro-Equipment, orientalischen Momenten und fließenden Harmonien.
So sind die elf Songs bestens dazu geeignet, um einen Moment innezuhalten und dem Alltag zu entfliehen. Simone Theobald
Red Light Rippers Nobody Likes A Rat Fading Ways/Soulfood @@
Die kanadischen Nachwuchsrocker Red Light Rippers treten mit „Nobody Likes A
Rat“ ihr Debüt los und lassen die guten alten 80er Jahre in ihren Songs wieder auferstehen. Eine Zeit, in der Acts wie Alice Cooper, AC/DC oder Van Halen die
Rockbühnen beherrschten. Dabei kupfern die Vier keineswegs den Sound von damals 1zu1 ab, sondern fusionieren eine Dosis Nostalgie mit modernen und
schnellen Rockakkorden. Das klingt in den besten Momenten hardrockend, innovativ und trotzdem verdammt Retro. In den schlechteren Augenblicken, die leider
überwiegen, kommt der Sound abgestanden, langweilig und ohne jede Inspiration aus den Membranen. Frank Zöllner
SAXON The Eagle Has Landed Pt. 3 Steamhammer/SPV @@@@
Saxon veröffentlichen den dritten Teil ihrer "The Eagle Has Landed"-Reihe.
Mitgeschnitten wurde das Live-Material auf diversen Konzerten zwischen 2004 und 2005. U.a. in London, auf dem Wacken-Festival und dem Nürburgring. Während bei
den 2004er Aufnahmen noch Jörg Michael hinter den Drums saß, wurde bei der "Lionheart"-Tour dann wieder Ur-Mitglied Nigel Glocker an der Schießbude begrüßt.
Zu hören gibt's auf der Doppel-CD natürlich auch Interpretationen von Klassikern wie "Wheels Of Steel" und "Solid Ball Of Rock". Yasmin Schmidt
Schaffrath Weg Aus Dornen STF Records/M-System @@@@
Hart und bissig, mit anmutigen Melodien und richtig abgerockt, stellen Schaffrath sich auf ihrem Debüt vor und etablieren sich
als Neuzugang in der Hardrock-Szene. Im Vordergrund der zehn Songs stehen die ausdrucksstarken Rockvocals von Frontshouter&Mastermind Martin Schaffrath, die sich im
ständigen emotionalen Austausch mit harten Gitarrenlicks, speediger Bassline und wahren Drumgewittern befinden. Die deutschen Texte sollte man sich unbedingt genauer anhören.
Eine Scheibe, die sich wohltuend vom sonstigen Veröffentlichungs-Einerlei abhebt und in den ruhigeren Akustik-Phasen besonderen Spaß macht. Jörg Eifel
Ty Tabor Rock Garden Insideout/SPV @@@@@
„Es ist mal wieder Zeit für ein Soloalbum“, dachte Ty Tabor, maßgeblicher Gitarrist
und Sänger von King’s X. Tatsächlich konnte er auf „Rock Garden“ Ideen umsetzen, die so für eine King’s X-Scheibe nicht unbedingt passend gewesen wären. Grungige,
unberechenbar züngelnde Rocklinien (man höre hierzu „Stalker“) verbinden sich mit Ty’s markanter Stimme und öffnen so den Raum immer wieder für Gänsehaut
erzeugende Klangschauer. Ein großartiges Statement von einem genialen Songwriter, das sehr zu empfehlen ist, und für das ich nur zu gerne 5 satte Punkte aus dem Hemdärmel ziehe.
Tim Beldow
Ten The Twilight Chronicles Frontiers/Soulfood @@@@
Die britischen Hardrocker waren mal wieder im Studio und legen mit „The Twilight
Chronicles“ ihr aktuelles Werk vor. Die gekonnte Abstimmung zwischen episch-bombastischen Rocknummern, eingängiger Balladenkost und geknüppeltem
Heavymetal waren Aushängeschild für Alben wie „Far Beyond The World“ und „Return Of Evermore“. Genau auf dieser Erfolgsschiene fährt auch „The Twilight Chronicles“
und bedient mit 10min-Nummern die Fans epischer „Rock-Opern“ ebenso gekonnt wie die Anhänger der gepflegt groovenden Rhythmusteppiche. Frank Zöllner
Thunderbolt Love & Destruction Massacre Records @@@@
Lange warten musste die True Metal-Gemeinde auf den Zweitling der Norweger
Thunderbolt, die auf „Love & Destruction“ oldfashioned im besten Sinne klingen. Packender sirenartiger Gesang von Shouter Tony Johanssen und nach vorne
marschierende Gitarrenfraktion halten den Hörer bei der Stange. So muss Pure Heavy Metal klingen! Yasmin Schmidt
The Up Escalator Life Is Sound Phonector/Alive @@@
Kleiner Zwischenspurt der Berliner in Form einer 5-gängigen EP. Für Indie und
Britrock-Fans dürften sich insbesondere „Run Till I Fly“ und die gelungene Wirpers-Coverversion „No One Wants An Alien“ lohnen. Fabian Hauck
Velvet Acid Christ Lust For Blood Metropolis/Alive @@@@
Die musikalischen Anfänge von Velvet Acid Christ, kurz VAC genannt, reichen weit
bis in die 80er zurück, als sich die Jungs noch Cyberchrist nannten und ihr Sound stärker in der Electro-Szene beheimatet war. Im Laufe der Jahre haben die Jungs
ihren Sound stärker Richtung Industrial-Metal verändert. Dies ist auch auf ihrem neuesten Output „Lust For Blood“ vom ersten Akkord an zuhören. Erstklassige
Vocal-Line und gelegentliche Ausflüge in Dancegefilde gehen voll in die Beine. Jörg Eifel
Virgin Steele Visions Of Eden T&T Records/Soulfood @@@@@
Virgin Steele feiern ihr 25jähriges Bandjubiläum mit einem neuen Studioalbum.
„Visions Of Eden“ steht den Vorgängern in nichts nach und überzeugt mit ausgefeilten Kompositionen, intelligenter Dramaturgie und den bekannten Virgin
Steele-Trademarks. In der Story des durchdachten Konzeptalbums geht es diesmal um die Vernichtung des Paganismus, in der Lilith, die Frau Adams, die Hauptfigur
spielt. Melodischer und epischer Power Metal vom Besten. Conny A. Rettler
Voodoocake Fetishist Locomotive Rec./Soulfood @@@@@
Ein richtig schönes Indierock-Kästchen, welches die Schweizer Voodoocake hier
öffnen. Wer auf abgedrehten, leicht spacigen Rock mit ungewohnten musikalischen Wendungen, schräge Dissonanzen, turbulent rasanten Gesang, Modulationen, Lärm,
Humor und Melodik steht, wird Songs wie „The Saucier Of Paris“ und „Turboloser“ lieben. Prädikat: abgehoben gut. Rainer Guérich
Waltari Early Years Nordic Notes/Broken Silence @@@
Finnenalarm in der Metal-Szene! Waltari feiern ihr 20jähriges Bühnenjubiläum und
erfreuen ihre Fangemeinde mit einer Doppel-CD, die tief in die 80er Jahre zu den Anfängen der Hardrocker zurückführt. Darauf zu finden sind mit „Monk Punk“ und „Pala
Leipää-Ein Stückchen Brot“ zwei remasterte Alben, die wahrscheinlich nur Hardcore-Fans ihr Eigen nennen können. Auch wenn einige Songs nur mit einer
gehörigen Portion Ironie und Liebe zur Band zu genießen sind, ist „EarlyYears“ doch ein interessantes Zeitdokument und eine Art finnisches Rock-Artefakt. Frank Zöllner
WASTEFALL Self Exile Sensory/Alive @@@@
Atmosphärischer bis kraftvoller Progmetal der griechischen Wastefall, die eine
Empfehlung für alle Freunde von Pain Of Salvation sein dürften. Epische Shouts des Frontmanns, harter Sound und hin und wieder hörbarer weiblicher Gesang lockern die
Scheibe auf. Zu den stärksten Nummern zählen das fiebrig riffende "Another Empty Haven" und "E.Y.E.". Eine mitreißende Platte, die das Herz des Prog-Metallers freut.
Tim Beldow
Weltenbrand The End Of The Wizard Napalm Records/SPV @@@@@@
Mit einigen Line-Up-Veränderungen und der neuen Sängerin Dina Zanbelli (hat eine
tolle Stimme!) meldet sich die Liechtensteiner Gothic-Formation Weltenbrand zurück. Soviel vorweg: „The End Of The Wizard“ ist ein klasse Album geworden, das seine
Spannungskraft durch die kontrapunktierende männliche & weibliche Stimme, die ausgefeilten Keys, symphonische Elemente und die spannungsvolle Melodik bezieht.
Taucht mit dem Opener „Bewitched Herds Boys“ ein in eine ebenso bezaubernde wie faszinierende Sagenwelt! Conny A. Rettler
Wolf The Black Flame Century Media @@@@@
Bereits viertes Album der schwedischen Heavy Metaller von WOLF, die auf ihrem
neuen Silberdiskus überzeugen können. Geboten wird straight nach vorne marschierender Heavy Metal alter Schule mit exzellenter Gitarrenbreitseite, hiebigen
Drums und einem bestens aufgelegten Frontshouter. Das Niveau der Scheibe ist gleichbleibend hoch, wobei ich euch als Reinhörtipp den hymnischen Opener „I Will
Kill Again“ empfehlen möchte. Ein Festessen für alle Old School HM-Fans! Bernd Oppau
Zebrahead Broadcast To The World Steamhammer/SPV @@@@
Kompromisslos nach vorne marschiert das vierte Album der Zebraheads. Poppige
Melodien treffen auf punkige Energie, funky Gitarrenlicks und aggressive Shoots. Der Sound bleibt auf dem Dutzend Songs ständig in Bewegung, ändert seine Tempi ein
ums andere Mal und treibt den Hörer so durch ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Unbedingt antesten solltet ihr das furiose Titelstück und das
Ska-gesprenkelte „Anthem“. Empfehlenswert! Jörg Eifel
ZOX The Wait Sideonedummy Records/Cargo @@@@
Roots-inspirierter Indie-Rock steht momentan nicht nur auf der Insel hoch im Kurs. So
verwundert es kaum, dass auch ZOX sich genau diesem Style verschrieben haben. „The Wait“, ihr zweiter Release, serviert schrammelnde Gitarrenriffs im Verbund mit
elektronischen Violinakkorden. So gut kann folk-orientierter, englischer Indierock klingen. Natürlich darf die nötige Dosis schräger Psycho-Drums und groovender
Bassläufe nicht fehlen, was den Silberling an genau den richtigen Stellen perfekt abrundet. Frank Zöllner
NOCH MEHR NEUE CDs
HEAD CONTROL SYSTEM heißt das neue Projekt von Ulver-Kopf Kristoffer Garm
Rygg, der sich hier mit Daniel Cardoso (RE:Aktor) zusammen getan hat. Euch erwartet auf „Murder Nature“ (VME/Twilight) ein fett schneidendes und groovendes Metal-Brett! +++ Die Briten CIRCULUS sind standhafte Vertreter des Psychedelic
Rock. Natürlich auch auf ihrem zweiten Longplayer „Clocks Like People“ (Rise Above/ Soulfood), der wie ein 70iger Jahre Trip anmutet. +++ Neben Circulus hat auch die
Band von Lees Kumpel Bill Steer eine neue Platte am Start: FIREBIRD laden auf „Hot Wings“ (Rise Above/ Soulfood) ebenfalls auf eine Zeitreise in die Seventies ein. Für Genre-Fans sicher ein Muss! +++ SILBER legen mit „Hier und jetzt“ (Connected
Ways/ ZYX) ihr zweites Album vor. Resultat ist ein eigenständiger, emotionsgeladener, aber doch moderner deutschsprachiger Rocksound mit den
Anspieltipps „Unendlich“ und „Keine Zeit für Wunder“. +++ In der Presse zurecht gefeiert werden
CENTURIOUS GHOST, die mit „A Sign Of Things To Come“ (I
Hate/Twilight) eine neue Scheibe am Start haben. Wer auf Gruppen wie Celtic Frost, Vendom und Candlemass steht, sollte mal reinlauschen. +++ THE BLACK MARIA
haben ein gutes Händchen für melodiösen PostCore, was sie auf ihrer Scheiblette „A Shared History Of Tragedy“ (Victory/Soulfood) auch sehr gut unter Beweis stellen.
Anspieltipps sind „Waking Up With Wolves“ und „Fool‘s Gold“. +++ Fans von PORCUPINE TREE sollten sich die edel aufgemachte 2 Disc Special Edition ihres
99er Albums „Stupid Dream“ (Snapper/SPV) besorgen. Bandkopf Steve Wilson hat das Material nicht nur im normalen Stereo-Sound, sondern auch im 5.1.
Surround-Sound remastered und remixed (spezielle DVD-A-Disc). Zusätzlich finden sich auch noch 2 Bonustracks. Videomaterial und Photo-Gallery. Die beiden ersten Alben der Bombastrocker BOSTON werden über Legacy
Recordings/Sony BMG in limitierter Neuauflage und mit remastertem Sound (von den original Analogbändern) released. Zusätzlich wurden sie mit neuem Booklet und
umfangreichen Linernotes ausgestattet. „Boston“ (1976) und „Don’t Look Back“ (1978) sind somit für Sammler ein empfehlenswerter Neukauf.
Mit “Whiskey on a Sunday” (Sideonedummy/Cargo) legen FLOGGING MOLLY ein aufwändig gestaltetes DVD+CD-Package vor. Sound und Bild der DVD sind perfekt,
an Bonus-Features gibt es noch jede Menge Interviews und Outtakes. Die Audio CD (Disc2) gliedert sich jeweils zur Hälfte in einen Acoustic- und Live-Teil. THEE EXIT WOUNDS kommen aus London und bieten auf „Bad Day“
(Wolverine/Soulfood) eine zündende Mischung aus Psychobilly, Punk und Rock‘n‘Roll vor. Stimmlich liegt ihr Sänger Johnny X ziemlich nahe an Jello Biafra von den DEAD KENNEDYS.
„Twilight Of The Gods-A First Step To The Mental Revolution“ (Dockyard 1/Soulfood) heißt das harte Blut-Geschoss der polnischen FRONTSIDE, die uns auf ihrem neuen
Werk mächtig niederknüppeln. Aggressiver Thrash Metal und ultradeepe Hardcore-Wummen dürften allen Fans von Bands wie Bleeding Through und Killswitch
Engage gefallen. - Gitarrist Curran Murphy (Nevermore, Annihilator) hat mit Shouter Greg „Wags“ Wagner seine Band SHATTER MESSIAH ins Leben gerufen.
Hörbares gibt es nun in Form von „Never To Play The Servant“ (Dockyard 1/Soulfood). Musikalisch bewegt sich das Quintett in einer atemberaubenden Mixtur aus
melodischen Skills und aggressivem, klassischen Thrash. Anspieltipps sind „Never To Play“ und „Crucify Freedom“.
„Zwei Seelen“ (Gallery Records/Nuclear Blast VÖ: 29.09.) heißt das neue Album der Düster-Poeten
ILLUMINATE. Die Band versteht es auf der Scheibe, die übrigens in
der Erstauflage als Doppel-CD erscheint, zu begeistern. Harte Gitarren werden mit Elektronik und romantischen Passagen zu einer abwechslungsreichen Goth-Kunst
verbunden. Anspieltipps sind „Tote Gärten“ und „Zwei Seelen“. Einen exzellenten Ruf haben sich die finnischen Goth-Metaller ENTWINE im Laufe der
Jahre erkämpft. Klar, dass man beim Kauf ihrer neuen Scheibe „Fatal Design“ (Century Media) nicht viel falsch machen kann. Fans von Nightwish oder HIM greifen
hier zu +++ Die Extrem-Metaller von NAPALM DEATH melden sich ebenfalls mit einem neuen Album zurück. „Smear Campaign“ (Century Media) ist ein Schlachtfest
für alle Death-Brutal-Metal-Freunde +++ Wie ein zäher Lavastrom egießt sich „Swallowing Everything“, der geniale Opener auf HELMET’s neuer Scheibe „Monochrome“ (DRT/Soulfood) in Richtung der Lauscher
des Hörers. Eine energetische, riffbetonte Rille, die die Jungs hier vorgelegt haben. Fesselnd und hiebig zugleich, könnte durchaus Überstunden in meinem Player schieben. ROGER WATERS- In the Flesh (Sony BMG): Pink Floyd und Roger Waters Fans
sollten sich unbedingt diese limitierte Neuedition der bereits 2000 veröffentlichten “In The Flesh-Live” Doppel-CD einverleiben. Insbesondere wegen der Bonus-DVD, die
das komplette Konzert in der „Rose Garden Arena“ enthält und somit den einmaligen Hörgenuss auch visuell werden lässt. Edle 3er Top-Box! WHEN TIGERS FIGHT ist eine Allstar -Formation mit Bandmitgliedern aus Bands
wie Damnation A.D., Battery, Death By Stereo u.v.a. Musikalisch bieten sie auf „Ghost Story“ (Dead Serious/Cargo) straight nach vorne marschierenden Hardcore, in deren
Mitte sich Fronter Mike McTernan die Seele aus dem Leib gröhlt. Man höre hierzu nur "After All This Time". Ein großartiges Album legt ANNA McCue mit „Koala Motel“ (Cooking Vinyl/Indigo)
vor. Die australische Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin verfügt über eine wunderbar rauchige Rockröhre, die zu den Rocknummern mit Country- und
Southerneinschlag sehr gut passt. Eine Reinhörempfehlung ist der superbe Opener „Driving Down Alvarado“. +++ Einen ganz eigenwillig nöligen Sound kommt von CHUCK E. WEISS, der auf „23rd & Stout“ sehr coole und abgefahrene Songs vorlegt.
Tolle, unterdrehte Stimme, Boogie, Jazz, humoreske Einlagen und Alternative-Elemente sorgen für ein völlig unerwartetes, aber hochspannendes Musikerlebnis.
Punkrock-Freunde können sich über eine neue Scheibe der CREETINS freuen. „The City Screams My Name“ (Roadrunner) bietet 13 Songs mit allen möglichen Ecken und
Kanten, viel Roughness, wie man es von einer guten Punkrock-Scheibe erwartet. Besondere Hörerlebnisse sind hierbei Songs wie „Electric Boy“ und die Mitsingnummer „The Spirit Is Willing“.

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