ACHT Stell dir vor NeuzeitstĂŒrmer/EMI @@@@
Acht bedienen mit ihrer DebĂŒtrille ein Genre, das wirklich dringend UnterstĂŒtzung braucht, denn deutschsprachiger Rock liegt momentan mal
wieder am Boden. Mal sehen, ob der Vierer aus MĂŒnchen mit âStell dir vorâ hier âErste Hilfeâ leisten kann. Die Jungs haben sich vom ersten Akkord an einem straight-rockigen Sound verschrieben, der eine
fanatische Vocal-Harmonie mit harten Gitarrenlicks fusioniert. Dabei wirken die Jungs allerdings nie bösartig oder brutal. Ihr groovender Hardrock ist kraftstrotzend & schweiĂtreibend und transportiert dabei
eine ungeahnte textliche Message. Ein Umstand, den man in der Szene leider viel zu oft vermisst. Frank Zöllner
AVID* Minor Worlds & Major Thoughts Artist Station Records/Soulfood @@
Eine fade GewĂŒrzmischung aus eingĂ€ngiger Popkost, Akustikgeknabber und griffigen RockhĂ€ppchen servieren uns die vier Newcomer auf ihrem
DebĂŒtsilberling. Nur keine Risiken eingehen und einen schrĂ€gen Akkord spielen. Das scheint das Motto auf den 12 Songs zu sein, denn genauso weichgespĂŒlt und langweilig kommen auch die Melodien aus den Membranen.
Wie mit der Stoppuhr komponiert, verfĂŒgen alle Tracks ĂŒber die nötige RadiolĂ€nge. Im genau richtigen Abstand folgt auf eine âRocknummerâ die obligatorische Ballade und auch die Rhythmen stammen aus dem
Klanglabor. Jörg Eifel
BABY UNIVERSAL Baby Universal Dreaminc Records/EMI @@@@
Einer der gröĂten Fans des FĂŒnfers Baby Universal ist Quentin Tarantino, der den rauen, spröden und flirrenden RockânâRoll-Sound der
Band in höchsten Tönen lobt. TatsĂ€chlich kommen Songs wie das verschroben-sperrige âA Ghost Is In The Houseâ und das auf einem Surfgitarren-Hook tĂ€nzelnde âBye Bye Loveâ sehr substantiell aus den Boxen.
Die Gruppe verfĂŒgt mit SĂ€nger Cornelius Ochs zudem ĂŒber einen sehr ausdrucksstarken SĂ€nger, also ruhig mal reinhören! Tim Beldow
BANGALORE CHOIR Cadence AOR Heaven/Soulfood @@@@@
Auf vielfachen Wunsch der Fans hat SĂ€nger David Reece (Ex-Accept, Gypsy Rose) seine alte Band Bangalore Choir wieder reaktiviert, die Anfang
der 1990iger Jahre bereits die vielbeachtete Scheibe âOn Targetâ veröffentlicht hatte. Von der alten Formation wieder mit dabei sind Gitarrist Curt Mitchell und Bassist Danny Greenberg, dazu kommen Andy
Susemihl (Ex-U.D.O.) an der zweiten Gitarre und Drummer Hans inât Zandt. Das Ergebnis kann sich hören lassen und bietet fett bratenden Hardrock mit tollem Shouting und spannungsvollen Arrangements, die mĂ€chtig
nach vorne kicken. Ein Warm-Up-Vorschlag diesbezĂŒglich ist das schneidige âSurvival Of The Fittestâ. So muss bockstarker Hardrock ohne Verfallsdatum klingen! David Comtesse
JEFF BECK Original Album Classics Epic/Sony Music @@@@@@
Jeff Beck ist einer der besten Fusion-Rock-Gitarristen, sein Gitarrenspiel klingt flammend, fuzzy, funky und impulsiv. 1968 wÀre er beinahe
als Ersatzmann fĂŒr Syd Barrett zu Pink Floyd gegangen. Daraus wurde bekanntlich nichts, was im nachhinein aber auch gut so war. Beck spielte zahlreiche gute Alben ein, von denen hier 5 in einer sehr
empfehlenswerten Box re-released werden. Allen voran natĂŒrlich das geniale 1980er Album âThere And Backâ. Dazu haben in dem CD-Box-Set auch noch die Alben âFlashâ (1985, 2 Bonustracks), âJeff Beckâs
Guitar Shopâ (1989), âWho Else!â (1999) und âYou Had It Comingâ (2001) Platz gefunden. Rainer GuĂ©rich
BEEN OBSCENCE The Magic Table Dance Elektrohasch/Sonic Rendezvous @@@@
BEEN OBSCENE kommen aus dem österreichischen Salzburg, wo sie sich im Jahre 2007 gegrĂŒndet haben. Der Sound ihres Ertlingswerks âThe Magic
Table Danceâ ist fest in den 70iger Jahren verwurzelt und setzt einen komplexen und treibenden Stonerrock in Szene, der auch schon mal wie auf âCome Overâ das Tempo herausnimmt, um den charismatischen Gesang
von Frontmann & Gitarrist Thomas Nachtigal das Feld zu ĂŒberlassen. Sehr genial, das Ganze! Bernd Oppau
BEGGARâS BRIDE On A Trip To L.A. A-Minor Records/Point Music @@@@@@
Ein echtes Leckerli fĂŒr alle Freunde handgemachten Highway-Slidegitarren-Melodicrocks! Mit âOn A Trip To L.A.â legt
Gitarrenfreak und Songschreiber Holggy Begg die bis dato beste Scheibe seines Projekts âBeggarâs Brideâ vor. Die CD beginnt mit wunderschön atmosphĂ€rischer Slidegitarre und wĂ€rmenden mĂ€nnlichen und
weiblichen Vocals, die den Hörer auf den musikalischen Tripp nach L.A. vorbereiten. Und der hat es schon auf dem Hammond-getrĂ€nkten, im Midtempo agierenden NachfolgestĂŒck âBlaze And Ashesâ in sich. FĂŒr den
stimmlichen Klangtupfer sorgt hier die Stimme von Aino Laos, die auch auf âThe Night Is Oursâ zu hören ist. Auf dem musikalischen Ausflugsplan stehen aber auch spaciger Heavy-Rock (âThe Yellow
Scorpioâ mit Marc Storace am Mikro), zĂŒngelnd wogender, elektrisch influenzierter Bluesrock (âThe Heatâ feat. Gary Barden) und ganz famose Gesangsduette wie im grandiosen TitelstĂŒck, auf dem
Schauspielerin Dorkas Kiefer den weiblichen Konterpart zur Stimme von Michael Voss, fetter Hammondline und eingestreuten Saxophonlinien bildet. Eine tolle Scheibe mit unzÀhligen Feinheiten, die bei jedem
Hördurchlauf wÀchst. Rainer Guérich
BLACKMOREâS NIGHT Autumn Sky Ariola/Sony Music @
Wann hört Ritchie Blackmore endlich mit diesem unsÀglichen Mittelaltergedöns auf und beschrÀnkt sich wieder auf das, was er am besten
kann: elektrische Gitarre spielen! Rainbow- und Deep Purple-Fans werden auch diese Scheibe wieder in die Tonne treten. Wer gerne auf einem Schloss wohnt oder mittelalterliche MĂ€rkte mit holdem weiblichem
Minnegesang besucht, erhĂ€lt mit âAutumn Skyâ die passende Beschallung. Rainer GuĂ©rich
BLACK MOUNTAIN Wilderness Heart Jagjaguwar/Cargo @@@@@
Black Mountain beglĂŒcken ihre groĂe Fangemeinde mit ihrem dritten Album âWilderness Heartâ, das zu ĂŒberzeugen weiĂ. Ist der
Einstieg mit dem leicht verschrobenen Opener âThe Hair Songâ vielleicht noch etwas sperrig, kommt schon auf dem zweiten Song âOld Fangsâ ganz GroĂes auf uns zu: Eine mĂ€chtige Hammondorgel kreuzt eine
wuchtige RockânâRoll-Welle und den mĂ€nnlich-weiblich changierenden Frontgesang. Eine ganz starke Spacerock-Nummer, dramaturgisch sehr intelligent aufgebaut! Unbedingt reinhören solltet ihr auch in die
akustisch gehaltene Folknummer âRadiant Heartsâ, welche die gefĂŒhlvolle Seite von Black Mountain unterstreicht. Rainer GuĂ©rich
BLAKVISE For All These Days Headroom Records/Zebralution @@@
Straight abrocken und steinhart losmarschieren, dabei gelegentlich in Speed&Core-Gefilde abdriften, aber nie die obligatorische Ballade
vergessen. So prĂ€sentieren sich Blakvise, ein Neuzugang in der deutschen Hartwurst-Fraktion. Der Vierer um Frontshouter Jochen Gros kommt aus Hannover und konnte 2009 den Bandcontest âStars In The Cityâ ihrer
Heimatstadt gewinnen. Mit einem Platttendeal beim UK-Label Headroom Rcords und der jetzt vorliegenden EP sind Blakvise eigentlich voll im GeschÀft. Jetzt fehlt nur noch ein unverwechselbarer Sound und keine schon
100mal gehörte Hartmucke. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. David Comtesse
BLIND The Fire Remains Blind Records/Intergroove @@@@
Seit 2004 sind die Alternative Rocker von Blind in der deutschen Rockszene unterwegs. Nun legen sie mit âThe Fire Reaminsâ ihr zweites
Album vor, das von niemand Geringerem als Vincent Sorg (Die Toten Hosen, Silbermond) produziert wurde. Die CD ist bespickt mit einer Menge groovigen Riffs und melodischen Vocallinien, die zum intensiven Mix aus
Rock, Metal, Alternative und Grunge bestens passt. Als Warm Up-Vorschlag bietet sich das ohrgĂ€ngige âDonât Think Soâ an, welches auch als Single ausgekoppelt wurde. Jörg Eifel
TERRY BROCK Diamond Blue Frontiers/Soulfood @@@@@@
Als neuer SĂ€nger von Giant machte Terry Brock eine mehr als gute Figur. Nun schiebt der SĂ€nger mit der wunderbar roughen
Rockstimme seine eigene Scheiblette âDiamond Blueâ nach. Ergebnis ist ganz groĂes Rockkino, das sich im Spannungsfeld zwischen mĂ€chtigen Hardrockballaden (âDiamond Blueâ, âItâs Youâ) und
starken Rockgranaten (âNo More Mr. Nice Guyâ) abspielt. UneingeschrĂ€nkt empfehlenswert und ohne jegliches Verfallsdatum, bekommt einen Ehrenplatz in meiner Hardrocksammlung! Rainer GuĂ©rich
STAN BUSH Dream The Dream Frontiers/Soulfood @@@@
Im Spannungsfeld zwischen Journey und Survivor agiert Stan Bush auf seinem mittlerweile elften Solowerk. Die 12 Tracks gehen gut ins Ohr,
wenngleich das Album eigentlich weder richtige Höhen und Tiefen hat. FĂŒr âne AOR-Scheibe zwischendurch reichtâs aber allemal, weshalb ich Stan fĂŒr diese Leistung immer noch 4 respektable Sterne aus dem Ărmel
schĂŒttele... Tim Beldow
BARRY CLEVELAND Hologramatron Moonjune/Broken Silence @@@@
Barry Cleveland kann man durchaus in einem Atemzug mit Gitarristen wie Jeff Beck, David Gilmour und John Frusciante nennen. Seit 25 Jahren
begeistert er nun schon seine Fans mit seinem variablen Gitarrenspiel, das im Progrock und Ethno-Fusion-Genre zuhause ist. Auf âHologramatronâ, seinem ganz persönlichen âProtestalbum des 21.
Jahrhundertsâ, zeigt er wieder mal seine ganze Klasse und spielt sein Können aus. Die musikalischen Klangfarben des Albums, dessen Spektrum von Artrock ĂŒber Psychdelia bis hin zu Weltmusik und Funk reicht, sind
aller Ehren wert. UnterstĂŒtzt wird Cleveland bei seinem Vorhaben von hochkarĂ€tigen Musikern (u.a. Robert Powell, Michael Manring) und zahlreichen SĂ€ngern/innen (u.a. Harry Manx, Deborah Holland, Amy X Neuburg).
Durchaus eine Empfehlung wert. David Comtesse
CRIPPLED BLACK PHOENIX I, Vigilante Invada/Cargo Records @@@@@
Die letzte Scheibe von Crippled Black Phoenix (â200 Tons Of Bad Luckâ) liegt erst ein paar Monate zurĂŒck, da schieben die Jungs schon
neuen Stoff nach und beweisen einmal mehr ihre musikalische WandlungsfĂ€higkeit. âI, Vigilanteâ ist ein 5-Tracker mit ĂŒber 45min Laufzeit und zeigt die Prog-Rocker auf neuen Wegen. DĂŒster und Dark, mit morbide
klingenden Songs wie âTroublemakerâ oder âWe Forgotten Who We Areâ schreiten die Jungs voran und klingen dabei alles andere als uninteressant. Justin Greaves gibt mal wieder alles und fusioniert groovende
Akkordmuster, treibende Gitarrenlicks und filigrane Klaviersprengsel zu einem Rock-Album der Sonderklasse. David Comtesse
CROSSFAITH The Artificial Theory For The Dramatic Beauty Gan-Shin/Universal @@@@
Gan-Shin Records veröffentlichen auf ihrem Label die erste Metalcore-Band. In Japan ist die Band sehr angesagt und hat auch schon als Support
von Caliban und Raging Speedhorn getourt. AuffÀllig ist bei den auf der CD vertretenen Songs, dass die Band immer wieder gerne Synthis in ihren Sound einarbeitet. Ansonsten werden die Songs von den Growls von
Frontmann Kenta Koie, energetischen Drums und melodischen Gitarrenriffs beherrscht. Zweifellos eine Empfehlung fĂŒr Genre-Fans. Olaf Rominski
THE DANDY WARHOLS The Best Of The Capitol Years: 1995-2007 Capitol/EMI @@@@
The Dandy Warhols haben sich im Jahre 1994 in Portland, Oregon gegrĂŒndet und seitdem ihre Fangemeinde mit ihrer Mischung aus Alternative
Rock, Psychedelic-Rock und Power Pop begeistert. Vorliegende Kompilation beleuchtet ihre Zeit bei dem Label Capitol Records, auf dem die Band insgesamt 6 Alben veröffentlichte. 14 Titel mit Highlights wie âBoys
Betterâ, âBohemian Like Youâ und âHolding Me Upâ finden sich auf der Kopplung. Dazu gibt es als besonderes Schmankerl mit âThis Is The Tideâ auch noch einen ganz neuen Track. Tim Beldow
DISTRICT 97 Hybrid Child The Laserâs Edge/Alive @@@@@
Empfehlenswerte DebĂŒtscheibe der aus Chicago stammenden Progrocker District 97, deren Sound von zwei Frauen maĂgeblich beeinflusst wird:
SĂ€ngerin Leslie Hunt (klingt wie die junge Ann Wilson von Heart) und der Cellistin Katinka Kleijn, die auch beim Chicago Symphony Orchestra unter Vertrag steht. Im Zusammenspiel mit Keyboarder Rob Clearfield,
Gitarrist Jim Tashjian, Bassist Patrick Mulcahy und Drummer Jonathan Schang entwirft die Band einen ebenso kraftvollen wie kunstvollen Artrock mit epischen Melodiebögen und spannungsgeladenen Arrangements. Als
Anpsieltipp empfiehlt sich die kanpp 28minĂŒtige âMindscanâ-Suite. Ein heiĂer Tipp fĂŒr alle Proggies! David Comtesse
FIRST SIGNAL First Signal Frontiers/Soulfood @@@@
âFirst Signalâ ist das neue Bandprojekt des ehemaligen Harem Scarem-SĂ€ngers Harry Hess. Auf dem Spielplan steht ins Ohr gehender
Melodicrock mit ausgefeilten Arrangements und untrĂŒglicher Songwriter-Komponente. FĂŒr den sauberen Mix und das Mastering war kein Geringerer als Dennis Ward verantwortlich, der auch gleich noch den Bass-Part
ĂŒbernommen hat. Zum weiteren Band-Line-Up zĂ€hlen Michael Klein (guitars), Eric Ragno (keys) und Chris Schmidt (drums). Ein gefĂ€lliges Scheibchen mit schwelgerischen Hymnen (âCrazyâ) und schneidiger,
tempovariierender Gangart (âFirst Signalâ, âPart Of Meâ). Rainer GuĂ©rich
FOUR SQUARE Dial Nine For A Line Antstreet Records/New-Music @@@@
Ihre Sporen haben sich die Kanadier als Support fĂŒr Bands wie WEAKERTHANS oder SUM 41 bei ungezĂ€hlten Livegigs verdient. AuĂerdem gehen
bereits zwei Longplayer auf das Konto der Jungs. Trotz jeder Menge LiveprĂ€senz und âFremdarbeitâ in Form von Songwriting (u.a. fĂŒr SNOW) haben Four Square ihr neues Album fertig gestellt. Ihr Bandsound klingt
kompakt und straight, ohne dabei in die Hardnoise-Fraktion abzudriften. Empfehlenswert! Enzo Bach
GARDEN OF EDEN Puzzle Fastball/Sony Music @@@@
Dem Crossover Alternative Rock zuzuordnen sind die aus Heidelberg stammenden Garden Of Eden. Ihr Sound erinnert mich phasenweise an die Chili
Peppers, wenn ich mir den funkigen Bass auf âYou Set Me Freeâ so anhöre. Trotzdem versteht es der FĂŒnfer um den ausdrucksstarken SĂ€nger Pascal HĂ€usling eigenen Duftmarken zu setzen. U.a. auf dem
ohrgĂ€ngigen âBoomerangâ und dem tempovariierenden und mĂ€chtig groovenden âMinutes For Youâ. Da geht auf der BĂŒhne bestimmt die Post ab! Jörg Eifel
HEART Red Velvet Car Eagle Rock/edel @@@@
Die beiden Wilson Schwestern melden sich nach 6jĂ€hriger Pause mit einem neuen Studioalbum zurĂŒck! Auch wenn ihre Klassikeralben wie
âBarracudaâ, âDreamboat Annieâ und âDog & Butterflyâ natĂŒrlich nicht getoppt werden können, haben Ann & Nancy nichts von ihrer kĂŒnstlerischen GĂŒteklasse und ihrer stimmlichen StĂ€rke
eingebĂŒĂt. Auf dem StĂŒck âWTFâ geben sie sich so rough wie ich sie noch nicht gehört habe. Der Opener âThere You Goâ setzt auf eine dynamische und akustische Basis, die zu dem zweistimmigen Gesang der
beiden Ladys hervorragend passt. Die europĂ€ische Verkaufsversion enthĂ€lt mit âBootful Of Beerâ und âCloser To The Sunâ auch noch zwei Bonustracks, was einen zusĂ€tzlichen Kaufanreiz darstellen sollte.
Rainer Guérich
JAILL Thatâs How We Burn Sub Pop/Cargo @@@@
Eine empfehlenswerte Newcomer-Band auf dem ruhmreichen Sub Pop-Label. Der Vierer Jaill kommt aus Milwaukee, Wisconsin und serviert uns
auf seinem Erstlingswerk eine sehr ansprechende Mischung aus Indierock, Lo-Fi-Pop, akustisch-schimmrigen Surfschlenkern und kantigem Songwritercharme mit Langzeitwirkung. Ruhig mal in Nummern wie âOn The Beatâ
und âThank Us Laterâ hineinhören. Jörg Eifel
JORN Dio Frontiers Records/Soulfood @@@@@@
Als am 16. Mai diesen Jahres Ronnie James Dio tragischerweise seinem schweren Krebsleiden erlag, verlor die HardânâHeavy-Szene eine ihrer
besten Stimmen. Grund genug fĂŒr Jorn Lande und seine Truppe, das Andenken an Dio mit einem standesgemĂ€Ăen Tribute Album zu wĂŒrdigen, das von der wunderbaren, achtminĂŒtigen Jorn Lande-Ode âSong For Ronnie
Jamesâ eröffnet wird. Dazu gibtâs 11 weitere Dio-Klassiker (u.a. âInvisibleâ, âPushâ, âLord Of The Last Dayâ) und eine Knaller-Liveversion von âStraight Through The Heartâ. Rest in peace,
Ronnie, wir werden dich nie vergessen! Rainer Guérich
THE KINGS OF FROG ISLAND 3 Elektrohasch/Sonic Rendezvous @@@@
Die Band um Mastermind Mathew Bethancourt (Joshia, Cherry Choke) legt mit dieser Veröffentlichung den dritten Teil ihrer psychoaktiven Reise
zu den AbgrĂŒnden der menschlichen Seele vor. Auf dem Spielplan steht rougher Heavy Psychedelic Rock mit groovenden Basslinien, ungeahnten Wendungen, hypnotischen GitarrenwĂ€nden und wabernden Sounds. Eine
Scheibe, die vom Hörer bedingungslosen Einsatz fordert. Bernd Oppau
KOTZREIZ Du machst die Stadt kaputt Aggressive Punk Produktionen/edel @@@
Was Credibility, straight-derbe Punk-Attribute oder ultraharte Rockphasen angeht, brauchen sich Kotzreiz als âNeuzugangâ in der deutschen
Szene nicht zu verstecken. Mit âDu machst die Stadt kaputtâ steht ihr DebĂŒtdreher in den Startlöchern und lĂ€sst zwischen abkotzen, wegsaufen, Party machen, Alkohol, abhĂ€ngen und der ĂŒblichen Krachlyrik
wirklich kein Klischee aus. Wer also auf die obligatorischen Saufhymnen in Verbindung mit ĂŒberdrehten Gitarrenriffs, Growlvocals und FĂ€kalsprache abfĂ€hrt, ist bei Kotzreiz richtig aufgehoben. Frank Zöllner
LIS ER STILLE The Collibro VWE/Twilight @@@@
Mit ihrer Mixtur aus klassisch infiziertem Melodic-Core, Folk, Gothic und Alternative sind Lis Er Stille in der dÀnischen Musikszene schon
lange kein Geheimtipp mehr. Nach den Erfolgsalben aus 2006 und 2007 lieà sich die Crew gut drei Jahre Zeit, um ihrem symphonischen Sound ein speediges Update mit zusÀtzlichen HÀrtegraden zu verpassen. So fehlen
auf âThe Collibroâ Geige und Chöre fast komplett, statt dessen dominieren harte und variable Gitarrenriffs, deep-getunte Drumeinlagen und eine morbid-dĂŒster klingende Vocalarbeit. Jörg Eifel
LOVE AMONGST RUIN Love Amongst Ruin Ancient B Records @@@@
Mit Placebo hat Steve Hewitt die Millionen gescheffelt und Musikgeschichte geschrieben. Jetzt ist man im Mainstream angekommen, und schon
juckt es den umtriebigen Hewitt in neuem Outfit in den Fingern. Sein neuestes Baby hört auf den Namen âLove Amongst Ruinâ und knallt mit hartem Alternative-Rock und Crossover-Appeal aus den Membranen. Ein
Schritt nach vorne und zwei Schritte zurĂŒck lautet das musikalische Motto. So klingen die zehn Songs wie ungeschliffene Rohdiamanten mit allen nötigen Ecken und Kanten. So muss roher, ungestĂŒmer Rock klingen,
wobei die gelegentlichen AusflĂŒge in New-Order oder Depeche Mode-Gefilde das Gesamtkonzept spĂŒrbar auflockern. Jörg Eifel
MARY FAY This Beautiful Storm Hellfest/Rough Trade @@@@
Der junge Schwedenvierer um den erst 18jĂ€hrigen Frontmann Theo legt mit âThis Beautiful Stormâ sein Erstlingswerk vor, das durchaus zu
gefallen weiĂ. Auf dem Spielplan stehen ebenso hymnische wie emotionale Rocknummern, die vom Leben und der Liebe handeln. Als Anspieltipp empfiehlt sich das wunderbare âBefore We Lose It Allâ, das gleichzeitig
auch als Single ausgekoppelt wurde. Yasmin Schmidt
MOUNTAIN Original Album Classics Columbia/Sony Music @@@@@@
Noch ein Griff in die groĂe Schatzkiste der Columbia Records-Archive, die uns ein Box-Set mit 5 Alben der amerikanischen Hardrocker Mountain
um Gitarrist und SĂ€nger Leslie West beschert. Das Augenmerk der Wiederveröffentlichungen liegt auf den frĂŒhen 1970er Jahren und zeigt die Band, die auch auf dem Woodstock-Festival vertreten war, vom Sound her
ziemlich nahe dran an Cream. Einfach CDs einlegen und schön in chronologischer Reihenfolge diese Scheiben genieĂen: âMountain Climbing!â (1970), âNantucket Sleighride (1971), âFlowers Of Evilâ (1971),
âAvalancheâ (1974) und âTwin Peaksâ (1974). Zeitlos gut! Rainer GuĂ©rich
MY SLEEPING KARMA Tri Elektrohasch/Sonic Rendezvous @@@@@
Nach ihrem selbstbetitelten DebĂŒt aus dem Jahre 2006 wagt das Psychedelic Rock-Trio My Sleeping Karma nun wieder einen Lauschangriff
aufs menschliche Stammhirn. Fein gewebte, druckvolle bis zarte Klangwolken (mit Gitarre, Bass und Drums in Szene gesetzt) bearbeiten die Lauschmuskeln des Hörers und versetzen ihn (bei der richtigen LautstÀrke
genossen) in Trance-Artige ZustĂ€nde. Tolle Scheibe fĂŒr alle Psychdelic-Rock Freunde, die den groĂartigen 1970er Jahren hinterher trauern. Bernd Oppau
NION Firebird ASR/Soulfood @@@@
Richtig was auf die Ohren gibt es bei der neuesten Einspielung der saarlĂ€ndischen Band Nion, die mit âFirebirdâ ihren ersten Longplayer
an den Start schickt. Ihr harter und kompromissloser Mix aus Powermetal, Gothic, Bombastic-Rock und Shred gibt ganz schön Gas und lÀsst kaum Zeit zum Luftholen. Dabei steht neben der Gitarrenarbeit von Frontmann
Siggi SchĂŒssler auch die exotische Stimme von Mikrofon-Frau Marzena im Vordergrund. Geboten wird also der allgemein bekannte Kraftstoff mit unverwĂ€sserten Speed- und Gothic-Passagen, kraftstrotzend und fies
daherkommend umgesetzt. David Comtesse
NĂTIGUNG Bunkersinfonie in Arschvoll Impact Rec./Broken Silence @@@@
Harte Schule nennt man wohl so etwas. 13 Jahre nach ihrer BandgrĂŒndung servieren uns die Krefelder Deutsch-Punker hier einen amtlichen
Asskick in Form ihrer DebĂŒt-CD. Ihr Old School Punk macht einfach SpaĂ und begeistert auf Anhieb durch die direkten Texte und den roughen Charme. Als Warm-Up-Tipps empfehle ich unbedingt mal Songs wie
âArschrasurâ und âRotkĂ€ppchenâ. Enzo Bach
OUTSMARTED The Amoral Ranger Lockjaw Rec./HâArt @@@@
Outsmarted kommen aus dem österreichischen Linz und servieren uns auf ihrem Longplayer âThe Amoral Rangerâ einen variantenreichen und
körperbetonten Hardcore mit hymnischen Refrains. Als Anspieltipps unbedingt Songs wie âSex Degreesâ und âNo Stranger To Dangerâ ancheckenâ. Jörg Eifel
PACK OF WOLVES A Nice Black Suit Lockjaw Rec./HâArt @@@@
Mit Pack Of Wolves stellt sich hier ein sehr beachtenswerter Punkrock-Vierer vor, der seine Homebase in Graz in der österreichischen
Steiermark hat. Der Gruppensound geht gut ins Ohr, was nicht zuletzt an den ausgefeilten melodischen Arrangements liegt, die das Songwriter-Potential der noch jungen Band offenbart. Die 11 Songs auf âA Nice Black
Suitâ wissen durchaus zu ĂŒberzeugen, wobei ich als meine Lieblingstracks âThis Love Feels Like A Heart Attackâ und âWhatâs Like To Be Youâ auserkoren habe. Enzo Bach
RISE OF HOPE From The Bottom Of Our Hearts Antstreet Records/New Music @@@@
Ein Alternativ-Rock-Album wie aus einem Guss liefern Rise Of Hope mit ihrer DebĂŒtarbeit ab und pumpen damit frischen Wind in die Szene. Ihr
professioneller Sound kommt nicht von ungefĂ€hr, schlieĂlich waren die Jungs bereits einige Jahre unter dem Namen Scapcount unterwegs. Mit âFrom The Bottom Of Our Heartsâ hat der Vierer 10 kraftvolle und
energiegeladene Songs im GepĂ€ck, die mĂ€chtig Dampf machen. Da darf es auch mal richtig rumpeln,die Drums machen Ăberstunden und die Gitarrenlicks zwirbeln dir die Töne durchs Hirn. Die Garagenzeiten sind lĂ€ngst
vorbei, aber der Underground-Touch ist immer noch spĂŒrbar und das ist gut so. Enzo Bach
MICHAEL SCHENKER GROUP Live in Tokyo - The 30th Anniversary Concert INAK/in-akustik @@@@@@
Ausnahmegitarrist MICHAEL SCHENKER feiert den 30sten Geburtstag seiner MSG mit einer einzigartigen Welttournee. Das vielumjubelte
Auftaktkonzert in Tokio vom 13.01.2010 erscheint nun als Doppel-CD, DVD und Blu-Ray-Disc. Seit 1969 zÀhlt Michael Schenker nun schon zu den besten Gitarristen, die die Rockszene zu bieten hat. Er war mehrmals
Mitglied bei den Scorpions und UFO, wobei sein Hauptaugenmerk aber zweifellos auf seiner eigenen Michael Schenker Group (MSG) lag, die er 1979 ins Leben rief und die er immer wieder aktivierte. Unvergleichlich und
markant ist der Sound, den Michael den Saiten seiner Flying V-Gitarre entlockt, natĂŒrlich auch auf der diesjĂ€hrigen Welttournee, auf der er von solch hochkarĂ€tigen KĂŒnstlern wie Gary Barden (vocals), Wayne
Findley (guitar), Neil Murray (bass) und Simon Phillips (drums) unterstĂŒtzt wurde. Das 18gĂ€ngige Live-Set, das vor dem restlos begeisterten Publikum im Tokioer Nakano Sun Plaza mitgeschnitten wurde, fĂ€ngt die
Stimmung an jenem Abend prĂ€chtig ein und sollte deshalb in keiner Rocksammlung fehlen. Auf dem Spielplan stehen kraftvolle und vor Spielfreude ĂŒberberstende StĂŒcke wie beispielsweise âFeels Like A Good
Thingâ und âCry For The Nationsâ. Das Konzert erscheint als Doppel-CD, DVD und Blu-Ray-Disc, also unbedingt zugreifen! Rainer GuĂ©rich
SKYâS SHADOW Romeo & Juliet Hammersound/Bob Media @@@@@
Ein anspruchsvolles Werk legt der Leverkusener Progrock-FĂŒnfer Skyâs Shadow mit ihrer musikalischen Umsetzung von Shakespeareâs âRomeo
& Julietâ vor. SĂ€nger Tim Schneider unterstreicht die Vielseitigkeit seiner Stimme, in dem er alle mĂ€nnlichen Rollen vom aggressiven Protagonisten Paris bis hin zum Helden Romeo mit Bravour meistert.
Die Gesangspassagen der Julia ĂŒbernimmt die Musical-SĂ€ngerin Daniela Sandhofer. Ergebnis ist ein gelungenes progressives Rock/Klassik-Werk mit Bombastanstrich und ĂŒberzeugender musikalischer Umsetzung.
Empfehlenswert! Bernd Oppau
SOIFASS Hypokrit KB/Cargo @@@@
Ăber die Reunion dieser Band hat sich garantiert nicht nur die Berliner Punk & Underground-Szene gefreut. Und gerade so, als wollten sie
es allen jetzt erst recht zeigen, legen Soifass eine Scheibe vor, die einem die Gehirnwindungen so richtig durchpustet. Die Jungs haben ihren HĂ€rtefaktor entscheidend nach oben korrigiert, allerdings nicht auf
Kosten eingĂ€ngiger Riffarbeit und hymnischer Melodien. Ihr Mix aus Punk, Hardrock und Speed kommt gut an und lĂ€sst genĂŒgend Freiraum fĂŒr die Mikrofon-Ăbungen von Viktor. Jörg Eifel
SORGENTE Loma Vista Drive Sorgente Music/Groove Attack @@@@
Die MĂŒnchener Rockband Sorgente, unlĂ€ngst in Los Angeles als âInternational Rock Performer Of The Yearâ mit einem Preis ausgezeichnet,
legen ihr starkes drittes Album vor. âLoma Vista Driveâ ist der Name der StraĂe in Beverly Hills, in der die Band wĂ€hrend ihrer Zeit in L.A. gewohnt hat. Musikalisch erwartet den Hörer ein höchst
anspruchsvolles Soundwerk, das alle möglichen Emotionen in musikalische Bahnen schickt. Angefangen vom spacerockigen Opener âTwo Sisters Of Mysteryâ ĂŒber das urgewaltige, Hammond-wabernde âWastedâ
bis hin zur klassischen Singer/Songwriter-Nummer âPlease Be With Meâ (ĂŒbrigens einer Coverversion aus der Feder von Scott Boyer). Jörg Eifel
SULA BASSANA Kosmonauts Sulatron Records/Cargo @@@@@
Psychedelic Rocker Sula Bassana aka Dave Schmidt frönt auf âKosmonautsâ seiner âstillenâ Vorliebe fĂŒr elektronische Musik. 5
superlange und ausschweifende Kompositionen aus dem elektronischen Klangkosmos erwarten den Hörer. Ein Ausflug in ambiente, spacige und Sequencer-getrÀnkte Klanglandschaften mit meinem persönlichen Anspieltipp
âBarbarellaâ. Jörg Eifel
TERRA NOVA Come Alive Frontiers/Soulfood @@@@
Aus Holland kommen viele gute Rockgruppen, u.a. auch die Melodic Rocker von Terra Nova, die sich nach etwas lÀngerer Pause mit ihrem neuen
Album "Come Alive" zurĂŒckmelden. Der Vierer um die beiden BrĂŒder Fred (lead vocals) & Ron Hendrix (keyboards), Gesuino Derosas (guitar) und Lars Beuving (drums) hat ein treffsicheres GespĂŒr fĂŒr ins
Ohr gehende AOR-Arrangements, wobei Tracks wie "Here Comes The Night" auch Foreigner-Freunden gefallen dĂŒrfte. Wer's etwas hĂ€rter mag, soll mal das fett walkende, mit Heavy-Gitarren verzierte "Do Or
Die" und "My Own Way"anchecken. Rainer Guérich
JUTTA WEINHOLD Read Between The Lines Fastball/Sony Music @@@@
Wer hĂ€tte das gedacht? Auf ihrem neuen Soloalbum âRead Between The Linesâ will es die ehemalige Zed Yago und Velvet Viper-Frontfrau
nochmal so richtig wissen. Zumindest auf Songs wie âSex, No Drugs But RockânâRollâ, âAre You Ready Loveâ und âNothing Has Changedâ. Das sind straight marschierende und knackige Hardrock-Nummern mit
Juttas unverkennbarem Gesangsstil, der sie einst in der deutschen Rockszene zur Ikone machte. Auf den anderen StĂŒcken beweist Jutta, dass sie auch in langsameren StĂŒcken wie dem bluesigenâThe Garden Of Loveâ
und dem etwas zupackenderen âPoint Of Returnâ eine gute Figur macht. David Comtesse
YOSO Elements Frontiers/Soulfood @@@@@
Bei Yoso kann man wahrlich von einer "Supergroup" sprechen, haben doch mit Toto-SĂ€nger Bobby KiImball und den beiden ehemaligen
Yes-Mitgliedern Tony Kaye (keys, hammond) und Billy Sherwood (bass, guitras, drums) drei herausragende Musiker-Persönlichkeiten zusammen gefunden. Herausgekommen ist eine absolut hörenswerte Scheibe, die wegen der
markanten Stimme von Bobby Kimball insbesondere der Toto-Fangemeinde gefallen sollte. Quasi obendrauf gibt's auch noch eine vollbepackte Live-Bonus-CD, u.a. mit Coverversionen von Klassikern aus dem Fundus der
beiden Bands ("Rosanna", "Owner Of A Lonely Heart"). Rainer Guérich
DWEEZIL ZAPPA Return Of The Son Of... Ear Music/edel @@@@@
Dweezil Zappa hat schon zu Lebzeiten seines ĂŒbergroĂen Vaters, der leider viel zu frĂŒh im Dezember 1993 verstarb, seine Ausnahmeklasse auf
der E-Gitarre bewiesen. Er war auf etlichen F.Z.-Scheiben zu hören, hat selbst eine Menge hervorragender Scheiben veröffentlicht und bringt seit geraumer Zeit die Musik seines Daddys unter dem Projektnamen
âZappa Plays Zappaâ zurĂŒck auf die LivebĂŒhne. Dass dies sehr ansprechend und ĂŒberzeugend gelingt, kann man auf dieser vollbepackten Live-Doppel-CD nachhören. Besonders lohnenswert sind die Livetracks des
zweiten Silberdiskus, der sich der sehr kreativen Phase Zappas in den 1970er Jahren widmet und Titeln wie âDirty Loveâ, âCamarillo Brilloâ und âZomby Woofâ zu neuem Glanz verhilft. FĂŒr jeden Zappa-Fan
ein Fest! Bernd Oppau
NEUES VINYL
GROBSCHNITT 2010 Live Sireena @@@@@
Vinyl rules! Die deutschen Krautrocker Grobschnitt beglĂŒcken ihre groĂe Fangemeinde mit einer Live-Doppel-LP, auf der sie die Songs ihres
legendĂ€ren 77er Albums âRockpommelâs Landâ neu interpretiert haben. Mitgeschnitten wurden die Konzerte in HĂŒckeswagen und Hannover. Nach wie vor grandios und voller kĂŒnstlerischer Ausdruckskraft sind
das knapp 21minĂŒtige âRockpommelâs Landâ und âErnieâs Reiseâ. Erfreulicherweise wurden die mehr als 60min nicht auf 4 sehr kurze, sondern auf 3 LP-Seiten verteilt, was dem Hördurchlauf sehr zugute
kommt. Die ersten 1000 Alben erscheinen ĂŒbrigens als limitierte Edition in rotem 180 g Vinyl. Rainer GuĂ©rich
KURZ & KNAPP
J-Rock-Freunde können sich ĂŒber eine neue Veröffentlichung der VAMPS, dem Nebenprojekt von LâArc En Ciel SĂ€nger Hyde und Oblivion Dust
Gitarrist K.A.Z. freuen. âBeastâ (Gan-Shin Records/Universal)
beinhaltet insgesamt 13 Tracks und serviert eine Menge mitreiĂender Melodien und leidenschaftlichen RockânâRoll. Als Anspieltipps empfehlen sich StĂŒcke wie âAngel Tripâ und âVamp Addictionâ. +++ GemÀà ihrer Nomenklatur trĂ€gt auch das vierte Album der Berliner Instrumentalrocker ROTOR schlicht und einfach die Bezeichnung â4â
(Elektrohasch/Sonic Rendezvous). 9 Tracks mit fetter Gitarren- und Bassline hat das Trio, das auch immer mal wieder gerne in jazzig-proggige Gefilde abtaucht, eingespielt. Interessante Scheibe mit
mitreiĂendem und packendem Flow! +++ FĂŒnf Jahre nach ihrem letzten Studioalbum melden sich DEINE LAKAIEN mit ihrer neuen Scheibe âIndicatorâ (Chrom Records)
zurĂŒck. UnĂŒberhörbar ist, dass Veljanov und Horn wieder zu ihrer ursprĂŒnglichen Arbeitsweise mit elektronischen Sounds zurĂŒckgekehrt sind. Ihre Songs handeln von der Liebe und Themengebieten wie Krieg, Politik und Religion. Eine herausragende Stellung auf dem Album nimmt das StĂŒck âGo Away Bad Dreamsâ ein, in dem AlbtrĂ€ume den Zustand einer Welt voller Gewalt symbolisieren. +++ Der kanadische Sechser THE BIRTHDAY MASSACRE um die charismatische Frontfrau Chibi stellt mit
âPins And Needlesâ (Dependent/Alive)
seinen neuen Longplayer vor. Die sehr geniale Mischung aus verfĂŒhrerischem Gesang, Wave-Elementen und hartem Industrialrock geht einfach gut ins Ohr, was gleich schon der Opener âIn The Darkâ deutlich macht. Eine Scheibe, die ihre gröĂten Spannungselemente aus dem Wechselspiel zwischen zuckersĂŒĂen Gesangslinien und Laut-Leise-Konstellationen bezieht. +++
Arsch-Kick Punk RockânâRoll servieren uns JOHNNY ROCKET
auf âDance Embargoâ (Wolverine/Soulfood). Ihr Sound, der von Bands wie The Bones, Turbo ACâs und den Peacocks
beeinflusst ist, hat alleine schon durch die instrumetale Integration eines Standbasses ein Alleinstellungsmerkmal. Als Anspieltipps empfehlen sich gleich der knackige Opener âFuck The Szeneâ und die
Whiskey-getrĂ€nkte Rockabilly-Nummer âWhere Do You Go Honeyâ. Empfehlenswert! +++ Eine 5-Track-EP bringt
JAMIE CLARKEâs PERFECT, die Folk-A-Billy Band des Pogues Gitarristen unters Volk.
âFucking Folkabillie Rockâ (Wolverine/Soulfood) enthĂ€lt fabelhafte Folk-A-Billy-Smasher, u.a. âBeatboysâ und âThe Sun And The Moonâ. +++ SNOWY WHITE, ehemaliger Thin Lizzy-Gitarrist und Blueser von Gottes
Gnaden, veröffentlicht eine Live-CD, die er zusammen mit seinem Blues Project am 19.02.2010 im hollĂ€ndischen Club âDe Boerderijâ in Zoetermeer eingespielt hat. âIn Our Time... Liveâ (SWBP/Soulfood)
bietet 73Minuten feinste Bluesunterhaltung mit tollen Interpretationen von Klassikern wie âGood Morning Bluesâ, âRed Wine Bluesâ und âWorld Keep On Tuningâ (aus der Feder von Peter Green). FĂŒr Bluesfreunde eine ganz heiĂe Kaufempfehlung! +++
Power Ballads Compilation (Frontiers/Soulfood)? Das klingt fĂŒr mich nach âner hĂ€rteren Version von Kuschelrock. Na ja, soll wohl fĂŒr die gleiche Klientel sein. Jedenfalls gibt
es auf dieser Kompilation nun mal die geballte Herzschmerz-Staffage aus dem erlesenen Frontiers Records-Katalog, also âne Kopplung der obligatorischen BalladenstĂŒcke, die den positiven Höreindruck auf so mancher
guten Rockscheibe verwĂ€ssern. Licht und Schatten halten sich die Waage. Empfehlenswert sind aus meiner Sicht die StĂŒcke von Winger (âOn A Day Like Todayâ), Glenn Hughes (âImperfectionâ), Jeff Scott
Soto (âHolding Onâ), Giant (âCanât Let Goâ) und gewissermaĂen als SahnehĂ€ubchen obendrauf Treat (âA Life To Die Forâ). +++ Die CURBS kommen aus Ăsterreich und legen mit
âThe City Of Dreaming Spiresâ (Pate Records/edel)
ihr drittes Album vor. Auf dem Speilplan steht emotionsgeladener Indierock mit spĂŒrbarem Brit-Einschlag und wunderschön melancholischer AtmosphĂ€re. Die Band um SĂ€nger Alex klingt meiner Meinung immer dann am besten, wenn der Songaufbau etwas vertrackter wird, was in dem mit Streichern versetzten âLoveâ der Fall ist. Sehr schön! +++ Fiebrigen, variantenreichen und mĂ€chtigen Noiserock mit Stoner-Komponente legen die aus Limoges stammenden Franzosen 7 WEEKS auf âAll Channels Offâ (F2M/7US)
vor. Die Band, die ihre turmhohen GitarrenwĂ€nde mittlerweile mit zwei Gitarristen erzeugt, dĂŒrfte auf der BĂŒhne loslegen wie ein Orkan. Das kommt mir jedenfalls beim Hören des genialen und drĂŒckenden Openers âAll Channels Offâ sofort in den Sinn.+++ Ska Punk ist nie verkehrt! Das meinen auch DESTINATION ANYWHERE, die auf âParty, Love &
Tragedyâ (FNR/Radar)
fĂŒr gute Stimmung in der Bude sorgen. Schneidige BlĂ€sersĂ€tze, geschickte Tempovariationen und kraftvolle Arrangements, die auch mal das Gaspedal durchtreten, halten den Hörer bei der Stange. Soweit ich das beurteilen kann, wurden wohl die meisten StĂŒcke live on stage mitgeschnitten, die Band hat Format! +++ Die schweizerischen KAPOOLAS waren frĂŒher mal eine reinrassige Progrock-Band, haben im Laufe des Zusammenspielens aber jeden ĂŒberflĂŒssigen Bombast von Bord geworfen, um nun mit gezielt eingestreuten Klangzutaten (u.a.Beats, Percussions, Glockenspiel, Gitarren, Bass, dezente Keys) ihre komplex arrangierten Pop-Songs dennoch progressiv zu gestalten. Das Ergebnis ist auf ihrer nun veröffentlichten CD
âCut Down Trees (We Need An Ark)â (Radicalis/Fontastix) nachzuhören. Eigentlich ein sehr interssante Scheibe, bei der es manches zu entdecken gibt und in denen einige StĂŒcke nicht nur auf Englisch,
sondern auch auf Schweizer-Deutsch interpretiert werden.
Die ukrainischen Black Metaller DRUDKH beglĂŒcken ihre AnhĂ€ngerschaft mit ihrer neuen Scheibe âHandful Of Starsâ (Season Of Mist), ihrem bereits achten Release. Das neue Material mit
StĂŒcken wie âCold Landscapesâ und âListening To The Silenceâ geht mehr in die atmosphĂ€ische und progressive Richtung, was mir ganz gut gefĂ€llt. Aus diesem Grunde spreche ich auch ganz klar eine
Kaufempfehlung fĂŒr die Ukrainer aus und hoffe, dass ich sie endlich auch mal auf Tour in Deutschland sehen kann. +++ Mit âThe Final Frontierâ (EMI) legen IRON MAIDEN ihr 15. Studioalbum vor. Vom Sound her geben sie sich auf dem neuen Material weitaus komplexer, was bedeutet, dass man den Songs schon einige Zeit geben sollte, bis sie zĂŒnden. Dann jedoch offenbaren Titel wie âIsle Of Avalonâ und âThe Talismanâ ihre wahre Schönheit. Gebt dem neuen Maiden-Album also ruhig mal eine Chance! +++
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