After Forever Remagine Transmission/Alive @@@@@@
Viertes Album der erfolgreichen Holländer mit ihrer charismatischen Sängerin Floor Jansen. Wie bei
den Vorgängern („Prison Of Desire“, „Decipher“, „Invicible Circles“) sind auch hier die Kompositionen ganz auf den ausdrucksstarken Sopran-Gesang der hübschen Frontfrau
zugeschnitten. Besonders opulent ausgefallen ist „Living Shields“, ebenso wuchtig wie orchestral instrumentiert und mit Bas Maas’ darker Stimme als Kontrapunkt. Unbedingt reinhören auch
in „Boundaries Are Open“ und „Being Everyone“. Ein gelungener Mix aus Metal, Rock, Pop und klassischen Anleihen. Uneingeschränkt empfehlenswert! Yasmin Schmidt
Allen & Lande The Battle Frontiers/Soulfood @@@@@
Eine Allianz von zwei herausragenden Sängern, die sich für dieses Album erstmals zusammen getan
haben: Russell Allen (Symphony X) und Jorn Lande (Masterplan) lassen es auf „The Battle“ richtig knacken. Unterstützt von Jaime Salazar (drums) und Magnus
Karlsson (guitars, bass, keyboards) reizen Russell und Jorn ihr stimmliches Potential voll aus und finden in den leicht progressiven melodiebögen und dem soliden Heavyrock ein weites Betätigungsfeld. Unbedingt anhören: „Another Battle“ und „Wish For A Miracle“.
Bernd Oppau
Anubis Gate A Perfect Forever Locomotive @@@@@
Überzeugendes zweites Album der dänischen Metaller mit großartigem Songwriting und perfekter
Produktion. Die Band um die beiden Masterminds Jesper M. Jensen und Morten Sorensen hat ein Gespür für ausgefeilten, aber auch variantenreichen Songaufbau, wie er beispielsweise in
„Future Without Past“ zu hören ist. Der Leadgesang ist exzellent. Feine Metal-Scheiblette! David Comtesse
Philip Bardowell In The Cut Frontiers/Soulfood @@@
Zweiter Alleingang von Unruly Child Sänger Philip Bardowell, der hierzu u.a. von Jim Peterik (Pride
Of Lions, Survivor), Mark Spiro und Bobby Barth unterstützt wird. Wer auf Bands wie Foreigner oder Survivor steht, sollte in die Scheibe ruhig mal reinhören. Solider, ohrgängiger
Melodicrock, der die Qualität des Titeltracks und Opener leider nicht über die ganze Plattenlänge halten kann.. David Comtesse
Beecher This Elegy, His Autopsy Erache/SPV @@@
Neuer Krachstoff von der Insel kommt diesen Monat erneut von Beecher! Der Fünfer zieht dir mit
speedigem Gitarren-Stakkato, heissen Drumfahrten und geschmeidigen Growl-Vocals die Schuhe aus. Gut 40min lang hauen uns die Engländer jede Menge klassischen Noise mit Hardcore vermengt
um die Ohren und vergessen dabei nicht, eine Prise des bekannten britischen Humors in ihre Texte einfließen zu lassen. Immer natürlich vorausgesetzt, man versteht, was Beecher da in die
Mikro schreien. Frank Zöllner
Biomechanical The Empires Of The Worlds Earache @@@@@@
Man nehme klassischen Metal und kombiniere ihn mit Neo-Thrash à la Machine Head und fertig
ist ein ebenso konservatives wie aufregendes Werk, das den Titel „würdiger Nachfolger von Painkiller“ mehr als verdient hat. Was kann es da anderes als die Höchstnote geben ? Genau,
nichts !!! Christian Kissel
Black Mountain Black Mountain City Slang @@@@
Mit „Black Mountain“ erreicht uns dieser Tage eine Debütscheibe aus dem fernen Kanada von der
gleichnamigen Band, die sich eine wilde Mixtur aus Stoner-Rock, Crossover und Alternative-Sound aufs Banner gepinselt hat. In den Liner-Notes bekennen sich Stephen, Matthew, Jeremy, Amber
und Joshua musikalisch zu Bands wie Black Sabbath, Velvet Underground oder den Stones, was man ihrem Sound in Teilen auch anmerkt. Trotzdem verstehen es Black Mountain den harten
Gitarrenlicks, schweren Drumfahrten und der heißen Mikrofonarbeit ganz neue Soundelemente beizumengen. So treffen straighte Rocklines und gelegentliche Metal-Beimengungen auf reichlich
Darkmucke und Düsterfeeling. Aufregend neu und voller Ideen! Frank Zöllner
Cloudberry Destroyer Saint Rec./Broken Silence @@@@
Mit ihrem 2. Dreher legen Cloudberry 16 knapp 2minütige Rock&Pop-Statements vor und huldigen
dem Minimalismus in Reinkultur. „Destroyer“ zeigt den Dreier um Frontmann Marco Pleil nicht nur konzeptionell gereift, auch was die Arrangements und das Zusammenspiel angeht, haben
Cloudberry hörbar zugelegt. Doch keine Angst, die Fans erwartet keine glattgebügelte Mainstream-Ware, sondern immer noch kantiger Rock&Pop. David Comtesse
Dawn Of Relic Night On Earth Season Of Mist @@@@@
Dawn Of Relic sind eine vielversprechende Combo aus Finnland, die hier auf den Spuren von Sentenced
und diversen Göteborg-Bands wandeln. Ihr Dark Metal setzt auf gelegentliche Horror-Szenarien, Midtempo-Grooves aber auch zupackende Nummern wie „Nemesis“. Olaf Rominski
Demons & Wizards Touched By The Crimson King Steamhammer / SPV @@@@
Wie schon beim Erstling hat man das Gefühl hier treffen Iced Earth-Riffs auf Blind Guardian-Gesang.
Grundsätzlich legitim, schließlich sind sowohl Hansi Kürsch als auch Jon Schaffer stark in ihren Hauptbands verwurzelt und lieben diese Art der Musik. Dass mir die neue, wesentlich
metalllastigere Version von Led Zep’s „Immigrant Song“ am besten gefällt, spricht schon fast Bände. Christian Kissel
Destruction Inventor Of Evil AFM Records/Soulfood @@@@@
Überzeugendes Album von Schmier & Co. Die neuen Songs auf „Inventor Of Evil“ wurden von Peter
Tägtgren in seinem Abyss Studio in Schweden gemischt und klingen ebenso aggressiv wie melodisch. „Soul Collector“ ist ein schön klassischer Thrash-Song, „The Calm Before The Storm“
nimmt das Tempo mitunter schön heraus. Unbedingt reinhören auch in „The Alliance Of Hellhoundz“ und „No Man’s Land“. Conny A. Rettler
Disco Driver What‘s Wrong With You, People Unhip Records/Indigo @@@@
Eigentlich wurde die vorliegende Scheibe bereits vor über einem Jahr eingespielt, aber wie das
Schicksal es manchmal will, erst jetzt auch in Germany veröffentlicht. Der Sound von Disco Driver steht ganz im Zeichen hart-bratender Punkgitarren und handgemachter Rockmusik. Die neun
Tracks funktionieren übrigens am besten bei reichlich Lautstärke und zeigen mal wieder, dass auch einfach gestrickter Rock zeitlos ist. David Comtesse
Dyecrest This Is My World Dockyard1/Soulfood @@@@
Bedächtig und mit fiebrigem Heavyriffing eröffnen die Finnen Dyecrest ihr neues Album „This Is My
World“. Der neue Mikromann Kimmo Blooms gibt hier gleich eine Kostprobe seiner variantenreichen Stimme, die vor allem in der unteren (souligen) Tonlage sehr gut funktioniert. „Rush Of
Life“ ist aus ähnlichem Holz wie der Opener geschnitzt, bei „Hollow“ wird das Tempo dann endlich etwas verschärft.
Alles in allem aber eine Platte der langsamen und gewaltigen Heavyriffs. Bernd Oppau
Electric Eel Shock Beat Me Demolition Records/Soulfood @@@@
Neuer „Kampfstoff“ von EES. „Beat Me“ ist ein ultra-fettes Party-Teil geworden, das dir mit
getunten Fuzzy-Gitarren, harten Drumfahrten und speedigen Rockvocals einen Scheitel zieht. Rebellisch, unstet und fröhlich druchgeknallt! Prächtiger Gitarrenlärm, wie man ihn sich wünscht.
Frank Zöllner
Exposed To Noise A Reference To Desolation STF-Records/M-system @@@@
Ein vielversprechender Neuzugang in der Emocore-Liga. Exposed To Noise haben einen stimmgewaltigen
und aggressiv wütenden Shouter am Start, der zu den energetischen Gitarrenlinien und fetten Sounds des Sechsers bestens passt. Erfreulich auch, dass man bei den 12 Nummern das Songwriting
nicht aus den Augen verliert und wie in „Destination Unknown“ auf ohrgängige Harmonien setzt. Tim Beldow
Ewigkeit Conspiritus Erache/SPV @@@@
James Fogarty, seines Zeichens „Urgestein“ der britischen Black Metal-Szene, wandelt seit einigen
Jahren äußerst erfolgreich auf Solopfaden. Dabei stand immer eine dynamisch-progressive Mixtur aus Hardrock, Metal, Psychedelic und Darkwave im Vordergrund. Eine Melange, die sich sofort
in den Gehörgängen festsetzt und Erinnerungen an Porcupine Tree bis Pink Floyd wach werden lässt. Auch „Conspiritus“ bewegt sich straight in diesem Fahrwasser und gibt der Metal-Szene
einige längst überfällige Denkanstösse und Sound-Ideen. Klasse! Unbedingt anchecken! Frank Zöllner
Fake Moss Highway Extended Black Lodge/Rough Trade HHHH
Fake Moss ist eine neue Band aus Schweden, die eine interessante Mischung aus Alternative-Sound,
Noise-Rock und darken Balladenfeeling bietet. Hierfür arbeitet der Vierer mit wieselflinken Griffbrettläufen, leichtfüßigen Popmelodien und gelegentlichen Ausflügen in New Wave-Gefilde.
Eine recht gelungene Zusammenstellung also, die Musikhören mal wieder zur Überraschung macht. Yasmin Schmidt
Forever Slave Alice‘s Inferno Armageddon/Soulfood @@@@
Hinter Forever Slave stehen die Kunststudentin und Sängerin Lady Angellyca und Servalath, beides
ausgewiesene Gothic-Spezialisten, die in ihrer spanischen Heimat bereits einige beachtliche Erfolge verbuchen konnten. Hauptaugenmerk bei ihrem neuen Projekt Forever Slave lag in der
musikalischen Fusion aus weiblichen Gothic-Vocals im Verbund mit hartem Gitarrensound, orchestralen Elementen und dezent eingestreuten Growl-Vocals. Genau in dieser Melange bewegt sich
auch ihr brandneues Konzept-Album „Alice‘s Inferno“, das die Geschichte einer Teenagerin erzählt, die angeklagt ist, ihre Eltern ermordet zu haben. Musikalisch umgesetzt in zehn morbiden
Höllensongs. Frank Zöllner
Forty Deuce Nothing To Lose Frontiers/Soulfood @@@@
Die Protagonisten von Forty Deuce sind alles andere als unbeschriebene Blätter. Da wäre an
vorderster Stelle Mr. Richie Kotzen zu nennen (Mr. Big&Poison), der hier eine straighte Rockmucke an Micro&Gitarre abliefert. Daneben sind mit von der Partie Taka, ein umtriebiger
Gitarrist aus dem fernen Tokio sowie Ari (bass) und THR3E (drums), beides Musiker aus dem Schmelztiegel L.A. Zusammen sind sie Forty Deuce und knallen dir einen handgemachten, heißen und
treibenden Rock‘n‘Roll erster Kajüte um die Ohren. Unbedingt anchecken das Teil! David Comtesse
Goddess Of Desire Awaken Pagan Gods Armageddon / Soulfood @@@@
Waren die Holländer bisher für durchschnittliche bis gute Alben und eine ordentliche Metalshow im
Underground bekannt, liegt hier nun ihre bisher beste CD vor. Mit Songs der Marke „March To Meet“, „Dead End Street“, „Holy War“
und „Victory Is Mine“ sollte es gelingen, einen wesentlichen Sprung nach oben zu machen. Wer auf echten Heavy Metal steht, sollte die Band unbedingt anchecken. Christian Kissel
Gogol Bordello Gypsy Punks Sideonedummy/Cargo @@@@
Bei der 8köpfigen Combo gibt es tatsächlich keine bisher gültige Kategorie. Am Besten man ist bei
„Gypsy Punks“ auf alles gefasst und erwartet wie das Info ankündigt eine Mixtur aus jüdischer Hochzeitskapelle, den Sex Pistols, irischer Pubmusik und Kraftwerk. Eine absolut verrückte
Zusammenstellung der unterschiedlichsten Stilelemente. Gogol Bordello funktionieren auch Dinge zu Instrumenten um, bei denen man nie auf die Idee käme, diese als Musikinstrument zu
benutzen. Ihre Melodien orientieren sich in erster Linie an ukrainischem Liedgut, der Heimat von Gogol Bordello. Yasmin Schmidt
Griffin Lifeforce Massacre/Soulfood @@@@@
Klasse Hardrock-Scheibe der Jungs aus dem norwegischen Trondheim. Sänger Pete Beck hat seinen
Herzinfarkt aus dem Frühjahr letzten Jahres glücklicherweise gut überstanden und läuft mit seiner Band zu echter Hochform auf. Als Highlights sind insbesondere „Rest“, „Premonition“ und
„Utopia“ zu nennen, aber auch der Rest des Albums macht richtig Spaß. Produziert wurde das Werk übrigens von Andy Larocque (King Diamond). David Comtesse
Helldriver Helldriver Wolverine/Soulfood @@@@
Helldriver haben sich vor etwa 2 Jahren aus Mitgliedern der Bands Los Fabulous Bill Billys und Uh
Baby Uh gegründet und machen deutschsprachigen Rock’n’Roll mit Punk- und Country-Einschlag. Musikalisch gibt es ordentlich was auf die Glocke, wobei man bei Songs wie „Lisa Marie“
und dem gnadenlos shuffelnden „Coolness“ schnell seine Bodenhaftung verliert. Ich kann mir vorstellen, dass die Band on stage ein großes Fass aufmacht... Yasmin Schmidt
Highland Glory Forever Endeavour Massacre/Soulfood @@@@
Grundsolides, zweites Album der norwegischen Power-Metaller, die auf „Forever Endeavour“ über weite
Strecken überzeugen können. Hervorzuheben ist insbesondere die exzellente Vocalarbeit von Fronter Jan Thore Grefstad, der mit seiner Sirenenstimme Nummern wie „Break Silence“ und
„Mindgame Masquerade“ das gewisse Etwas verleiht. Erfreulicherweise wurden der European-Version noch 3 Bonustracks draufgepackt, u.a. eine Bearbeitung von „Wild Child“ (W.A.S.P.) und „The
Trooper“ (Iron Maiden). Conny A. Rettler
Itchy Poopzkid Heart To Believe Sony BMG @@@@
Kommt die Hoffnung des Crossover-Punk tatsächlich aus Eislingen an der Fils, einem Kaff irgendwo
zwischen Stuttgart und Ulm? Hört man sich den Debütdreher von Itchy Poopzkid an, muss man die Frage rundherum mit einem verdammten Ja! beantworten. Der klassische Dreier (Schlagzeug,
Gitarre und Bass) zieht vom Leder wie aus dem Lehrbuch. Rotzig-dreckige Punk-Rhythmen, genial gepaart mit Crossover-Gitarren und einem absolut geilen Duo-Gesang. Enzo Bach
Journey Generations Frontiers/Soulfood @@@
Zu mehr als durchschnittlicher AOR-Hausmannskost scheinen Journey im 30sten Jahr ihres Bestehens
nicht mehr fähig. Sänger Steve Augeri, seit „Arrival“ mit dabei, macht einen soliden Job und die einzelnen Songs dümpeln mehr oder weniger inspiriert vor sich hin. Nur gelegentlich, etwa
bei „The Place In Your Heart“, wird man an die Glanzzeiten der Band erinnert. David Comtesse
Killing Game Show Unisono Cravallo Mafioso Grande FinestNoise/CodeXPress @@@@
Vom gängigen Alternative Rock-Klischee hat sich der aus dem Taunus stammende Vierer Killing Game
Show schon immer wohltuend abgehoben. Der Band- Sound wird von experimentellen, teils elektronischen Fragmenten durchbrochen, wobei die Songs epische Größe und Weite erreichen können.
Dazu gibt’s dann immer wieder brachiale Gitarrengewitter und den coolen Gesang von Fronter Marian. Wer die Band nun kennenlernen möchte, kann dies
mit dieser Doppel-CD tun, die die beiden alten Alben „Unisono Mafioso“ und „Cravallo Grande“ in einer CD-Box vereinigt. Eine Entdeckung wert! Rainer Guérich
Lee Harvey & The Oswalds Three Bullets In The Mainstream STF-Records/M-System @@@@@
Eine vollkommen neuartige Stilbastardisierung, die das achtköpfige Münchener Ensemble hier
vorstellt. Die mit 2 Saxophonen und Trompete besetzte Formation spielt Rhythm’n’Blues-Brass und swingenden Funk-Jazz, der aber urplötzlich in Richtung losprechender Metal
marschiert. Eine ziemlich abgefahrene und eigenwillige Mischung, hört euch mal hierzu SStücke wie „Railgun“ und „Napkin Polka“ an. Yasmin Schmidt
Lhama Meridian Finest Noise/CodeXPress @@@@
Smoothen Deutsch-Alternative-Rock, perfekt gestylt und mit harten Licks in Szene gesetzt, haben
sich Lhama bei ihrem Debüt-Longplayer aufs Banner geschrieben. Nach einigen Live-Gigs, u.a beim „NRW Rockt-Festival“, einer ausgeprägten Club-Tour und einer 7Track EP mit Namen „Meridian“
legen die Jungs nun den gleichnamigen Dreher vor, haben die Songs allerdings alle überarbeitet, teilweise neu arrangiert und mit ihrer durch zahlreiche Live-Auftritte gewachsenen
musikalischen Präsenz verfeinert. Ergebnis ist ein hart pumpendes Rockalbum mit einem Spannungsfeld zwischen Noize, Garagenfeeling und Crossover. David Comtesse
Luna Field Diva Black Lotus/Twilight @@@@@
Die deutschen Black& Deather melden sich mit einem genialen, neuen Album zurück. Verdammt cool
aufgebaut und voll fett bratender Riffs
findet Fronters B. Rakidzija’s Grabesstimme in den 11 Happen ein weites Betätigungsfeld. Ein verdammt variantenreicher Sound, sehr monströs und mit vollem Brutalitätslevel. Anspieltipp: „Revolution Restart“.
Olaf Rominski
Yngwie Malmsteen’s Rising Force Unleash The Fury Spitfire Eagle/edel @@@@
Dass Yngwie Malmsteen einer der begnadetsten Rock-Gitarristen ist, wird auf „Unleash The Fury“
wieder einmal mehr als deutlich. Von rockig über metallisch bis klassisch reicht das musikalische Spektrum auf der Platte, die natürlich auch Instrumentalnummern beinhaltet. Als Sänger
mit an Bord ist übrigens Dougie White. Anspieltipps: „Winds Of War „Invasion“ und „Bogey Man“. Olaf Rominski
Masi 2nd Shape Watermelon/Rough Trade @@@@
Unspektakulär, aber effektiv heißt die Devise bei der ersten Soloscheibe von
Masi aka Marcel Marti, einigen vielleicht noch als Mitglied der Schweizer Band Long Valley oder dem Metal Act Palmer bekannt. Der Tausendsassa, der auf „2nd Shape“ alle Instrumente in Personalunion eingespielt hat, legt einen Rockcracker erster Güte vor, bei dem knochentrockene Parts mit lärmenden Gitarren und elektronisch verfremdeten Balladen im Clinch liegen. So kommt keine Sekunde Langeweile auf. Man ist immer gespannt, welcher Akkord hinter dem nächsten Loop lauert.
Yasmin Schmidt
Mean Machine 13 13 Jungle Room Rec./Fenn Music @@@@
Keine Frage, beim ersten Reinskippen in vorliegende Rille denkt jeder an AC/DC oder Thin Lizzy,
aber dieser toughe Biker-Rock kommt aus old Germany, genauer gesagt aus Hildesheim. Wer auf ungebügelten, ehrlichen Stoner-Rock mit harten Gitarrenlicks, geilen Drumfahrten und der
richtigen Dosis Rock-Vocals abfährt, liegt hier genau richtig. David Comtesse
Millionaire Paradisiac PIAS/Rough Trade @@@@
Vielleicht hat der eine oder die eine den belgischen Vierer um Frontshouter Tim Vanhamel beim
diesjährigen Haldern-Rock-Festival live erleben dürfen. Für alle Anderen kommt jetzt ihr brandneuer Player „Paradisiac“ in die Läden und zeigt die Band düsterer und stark psychedelisch
angehaucht. Millionaire servieren einen zeitlosen, handgemachten und an den richtigen Stellen knallharten Rock, der unter die Haut geht. Mit der richtigen Dosis Balladenfeeling
ausgestattet, kann man „Paradisiac“ auch problemlos allen „Rockanfängern“ empfehlen. Frank Zöllner
My Insanity Scattered Soul Puzzle Season Of Mist @@@@
„Scattered Soul Puzzle“zeigt My Insanity aufgeräumt und soundtechnisch auf der Höhe. Ihr Rockmix
aus Metal-Anleihen, Klassik&Bombast-Elementen mit düsteren Vocalparts hat sich hörbar weiterentwickelt und sorgt in den zwölf Tracks für ordentlich Dampf in der Rille. Mit einem
sicheren Gefühl für Stil und Form wird auch so manche Feuerzeug-Ballade sicher eingespielt! Frank Zöllner
Naer Mataron Discipline Manifesto Black Lotus/Twilight @@@@
Für Freunde grimmigen Old School
Black Metals sind Naer Mataron immer wieder ein heißer Tipp. Die Griechen lassen sich in ihrer musikalischen Ausrichtung nicht beirren und feiern auch hier wieder eine authentische Schwarz-Metal-Messe. Dazu gibt’s noch Gastauftritte von Vicotnik (Ved Buens Ende, Doheimsgard), Apollyon (Aura Noir, Lamented Souls) u.a.
Olaf Rominski
Nevermore This Godless Endeavor Century Media @@@@@
Im Gegensatz zum Vorgänger “Enemies Of Reality” knallt diesmal der Sound von Wunschproduzent und
„Vorgängerretter“ Andy Sneap druckvoll aus den Boxen. So kann man den Anfangspart des Openers „Born“ fast schon Death-Metal-lastig nennen. Glücklicherweise besinnen sich Nevermore wieder
auf ihre Stärken wie gesunde Härte, zündende Melodien (ohne kitschig zu wirken!) und virtuose Soli. Warum es trotzdem „nur“ 5 Punkte gibt ? Liebe Leute von Century Media, bei allem
Verständnis vor der Angst, die Scheibe könnte vor Veröffentlichung im Netz stehen bzw. kopiert werden. Ich weiß, welche CD ich einlege und muss nicht pausenlos daran erinnert werden! Es
gibt wesentlich bessere Schutzmechanismen, welche den Hörgenuss nicht beeinträchtigen. Christian Kissel
Nosee’ems Rising... Falling Finest Noise/CodeXPress @@@@
Authentischen, fiebrigen und dreckigen Noise-Rock’n’Roll bieten Nosee’Ems auf ihrem Debüt. Genial
wird’s insbesondere dann, wenn die Band das Tempo gelegentlich etwas runterschraubt, wie in „Puppets“. Wer auf No Means No, Kyuss oder Helmet steht, bekommt hier ordentliche
Ganzkörpermassage. Rainer Guérich
Powergod Long Live The Loud /That’s Metal Lession II Massacre / Soulfood @@@
Trotz fetter Gästeliste, u.a. Tom Angelripper (Sodom, Onkel Tom), Schmier (Destruction), Lips
(Anvil), John Gallagher (Raven) und etlicher, geiler Songs wie „Long Live The Loud“ (Exciter), „Screams For The Grave“ (Abattoir), „Better Of Dead“ (Hellion) und„Death Rider“ (Omen),
bleibt die Frage, wer das braucht? Der echte Fan hat die Originale und ob Nachkömmlinge sich damit anfreunden können? Zumal mir der Sound der alten Aufnahmen wesentlich lieber ist... 3
Punkte für den guten Willen (nicht nur) große Bands zu verbraten und die geschmackvolle Sammlung des Trios. Gebraucht hätte ich es aber nicht... Christian Kissel
Presence Of Mind Finding Home STF Records/M-System @@@@@
Vier toughe Frauen erzeugen bei Presence Of Mind eine emotional prickelnde Atmosphäre aus
harten Riffs, ohrgängigen Melodien und präzisen Drums/Bass-Arrangements. Erstaunlich, dass es sich bei „Finding Home“ um die Debüt-CD der Band handelt, denn das klingt alles
verdammt ausgereift und sicher in Szene gesetzt. Unbedingt reinhören in das weitschweifende, unterschwellige „Easy“ mit dem bittersüßen Gesang von Sängerin Sarah und das über
sechsminütige „Drowning“, eine wunderbare Up and Down-Nummer mit entfesselten Gitarren, magischen Momenten und charmanter Toughness. Rainer Guérich
Quit Your Dayjob Sweden We Got A Problem Bad Taste Records/Soulfood @@@@
Aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus Schweden, erreicht uns dieser Tage mit Quit Your Dayjob
(QYD) eine Formation, die mit einer fetzigen Mixtur aus Punk, Rock, Garage und Alternative direkt in die Ohrmuschel einschlägt. Ihr 16-Tracker lässt bei jedem Song die Genreschublade
klemmen. Mal erinnert mich ihr witziger Mitgröhl-Rock an die Leningrad Cowboys, dann wieder geht es abgedreht-punkig wie bei den guten alten Sex Pistols zu. Ein klanggewordenes Irrenhaus,
schön schräg! Frank Zöllner
Rebellion Sagas Of Iceland / The History Of The Vikings Vol. 1 Massacre / Soulfood
@@@@@
Waren auf dem Vorgänger “Born A Rebel” “nur” gute Metalsongs zu hören, gehen die Ex-Grave Digger
Ume Lulis und Tomi Göttlich wieder tiefer in die Materie eines Konzeptalbums, um auch inhaltlich wieder einen größeren Tiefgang zu erreichen und mehr zu überzeugen. Dies gelingt auf dem
ersten von drei Teilen der Wikingersaga. Und dass die Jungs gute Musik machen, ist auch nicht wirklich neu. Besser als die letzte Grave Digger und nur knapp an der Höchstnote vorbei,
sollte hier jeder mal reinhören, insbesondere in „Eric The Red“, „Sword In The Storm“ und „Blood Rains“. Christian Kissel
Redemption The Fullness Of Time Massacre / Soulfood @@@@@@
So hat Prog-Rock bzw. Metal zu klingen, der wirklich fortschrittlich sein will und nicht nur 70’er
Jahre-Riffs wiederholt. Veredelt von Ray Alder’s (Fates Warning, Engine) Organ liegt hier ein Höhepunkt der diesjährigen Veröffentlichungen in diesem Bereich vor. Wer sich für Musik
zwischen Rush, Dream Theater oder auch Savatage begeistern kann, muss hier zuschlagen. Christian Kissel
Revolution Riot Blues For The Spiritually Retarded Feedback/Deaf&Dumb @@@@
Revolution Riot kommen aus der Stockholmer Rockszene und spielen einen verdammt sleazy Heavy Rock.
Besonders stark sind die Jungs in Tracks wie „Seven Days“, wenn die Tempogangart etwas zurückgenommen wird und sich echtes Jam-Feeling ausbreitet. Weitere Anspieltipps: „Go!“ und „Outcast
Freaks“. Yasmin Schmidt
Runamok Dance Of The Dead Metal Axe / Point @@
Auch wenn der achte Song “Thrash with Class” heißt, davon findet man auf der
zweiten Label-CD der Würzburger viel zu wenig. Die Songs schwanken zwischen ganz gut und eher nicht, der Gesang bringt es auch nicht wirklich. Auch das Pantera-Tribut „Domination“ hinkt dem Original weit hinterher...
Christian Kissel
Saga Chapters Live Steamhammer/SPV @@@@@@
Für Saga-Fans unverzichtbar ist diese Doppel-Live-CD, die endlich einmal alle bisherigen Chapters
zwischen „Images“ (Chapter1) bis „Worlds Apart“ (Chapter 16) zusammenfasst. Live, bei unterschiedlichen Konzerten eingespielt, zieht sich der rote Faden ganz magisch durch die
Saga-Discographie. Klasse! Rainer Guérich
Satanic Surfers Taste The Poison Bad Taste Records @@@@
Satanic Surfers beackern die schwedische Rock&Metal-Szene schon seit Jahren. Wie nicht anders
zu erwarten, legt die Band einen höllisch-heißen Rock-Sud vor, der mit jeder Menge Garagenrock, Punk-Power und harten Bratz-Gitarren für reichlich Dampf in der Rille sorgt. Also ab in den
Player damit, Lautstärke-Regler ganz nach rechts gedreht, und ab geht die Post. Frank Zöllner
Savage Circus Dreamland Manor Dockyard1/Soulfood @@@@@
Savage Circus ist die neue Band des ehemaligen Blind Guardian-Drummers Thomen Stauch, der hier
seiner Vorliebe für nach vorwärts preschendem Melodic-Speed-Metal fröhnt. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von Piet Sielck (Iron Savior), Jens Karlsson und Emil Norberg (Persuader).
Ordentlich was auf die Ohren gibt’s beim Opener „Evil Eyes“; „Between The Devil And The Seas“ glänzt durch schneidende Riffs und grandioses Shooting. Nicht von schlechten Eltern!
Bernd Oppau
Shakra Fall AFM Records/Soulfood @@@@
Eine feste Größe in der Heavy-Szene sind mittlerweile die schweizerischen Hardrocker von Shakra,
die
eigentlich von Album zu Album härter zu werden scheinen. So geht es bei „Fall“ kompromisslos vom Start weg zur Sache. „Chains Of Temptation“, „Out Of Control“ und „Take Me Now“ rocken straight nach vorne und werden live on stage die Bühne sicherlich zum Brennen bringen. Und auf „Make It Alright“ zeigen die Schweizer auch, dass sie trotz aller Härte auch mühelos eine Uptempo-Ballade zum Mitsingen aus dem Holz schlagen können.
David Comtesse
Sieges Even The Art Of Navigating By The Stars Insideout/SPV @@
Nach achtjähriger Pause meldet sich die Münchener Progrock-Band Sieges Even mit einem neuen Album
und einem neuen Sänger (Markus Steffen) zurück. Musikalisch weiß der Hördurchlauf zwar über weite Strecken zu überzeugen, aber irgendwie plätschert alles doch ziemlich einfallslos daher.
Und der Gesang ist auch recht gewöhnungsbedürftig. David Comtesse
Smoke Blow Dark Angel Nois-o-lution/Indigo @@@@@
Ihr 2003er Album „German Angst“ war die absolute Powerscheibe und hat für reichlich Gesprächsstoff
in der Szene gesorgt. Jetzt war der Kieler Sechser mal wieder im Studio und legt mit „Dark Angel“ den ultimativen Nachfolger vor. Aggressiv-scharfkantig, heiße Speed-Riffs und Punkbeats
aus dem tiefsten Übungskeller haben Smoke Blow zu einem eingängigen und zupackenden Rocksound verarbeitet... Schneller, lauter, härter, Smoke Blow! Yasmin Schmidt
Sons Of Jonathas The Death Dealer Apache / Neo Sony BMG @@@@@
Hinter dieser Band ist Gitarrist Xavier Carion (Ex-Channel Zero) die treibende Kraft, schließlich
hat er sämtliche Songs geschrieben. Dass er das kann, hat er schon bei seiner alten Band gezeigt. So sind hier einige schmackhafte Thrasher
wie „Revelation Of The Damned“, „Cult Of Death“ und „Sons Of Johathas“ dabei, was unterm Strich fünf Punkte ergibt. Christian Kissel
Status Quo The Party Ain‘t Over Yet Sanctuary/Soulfood @@@@
Wer denkt, die Jungs von Status Quo wären längst irgendwo im Altersheim gelandet, dem kann ich nur
wärmstens ihre neueste Rille ans Herz legen. Denn was die „Good Old Boogie-Rocker“ hier vom Leder ziehen, hört sich alles andere als nach Vorruhestand an. David Comtesse
Stratovarius Stratovarius Sanctuary/Soulfood @@@@@
Die Finnen bieten auf ihrer neuen Scheibe genau die Art von Metal, die der Fan von ihnen erwartet:
dramatischer bis epischer Melodicmetal, handwerklich sauber instrumentiert und mit gelegentlicher Tempovariation. Zu den besten Songs auf der Platte zählen „Fight!!!“, die Single „Maniac
Dance“ und „Back To Madness“. Bernd Oppau
Stream Of Passion Embrace The Storm Insideout/SPV @@@@@
Tolle neue Band von Arjen Lucassen, für dessen stimmliche Besetzung er die mexikanische Sängerin
Marcela Bovio ausgesucht hat. Eine echte Entdeckung, denn ihre teils in englischer und spanischer Sprache vorgetragenen Lyrics geben der CD schon ein ganz besonderes, teils mystisches
Flair. Beispielsweise in „Out In The Real World“ und „Haunted“.
Fast schon avantgardistische Züge hat der Opener „Spellbound“, auf dem sich weitgespannte Melodiebögen mit folkloristischen Elementen und Gitarren mischen. Eine Scheibe, bei der es viele unterschiedliche Klangnuancen zu entdecken gibt.
Yasmin Schmidt
The Tea Party Seven Circles Insideout/SPV @@@@
Nach vier Jahren endlich mal wieder ein neues Lebenszeichen der Kanadier! Die 11
Songs auf „Seven Circles“ (übrigens auch das siebte Album!) könnten unterschiedlicher nicht sein. Hart rockend walzt uns der Opener „Writing’s On The Wall“ nieder, „Stargazer“ ist eine sehr eingängige, hymnische Nummer mit weiblichem Gastgesang, „One Step Closer Away“ von seiner Tempovariation sehr intelligent aufgebaut. Unbedingt reinhören auch in „Luxuria“, das ursprünglich als Teil eines Soundtracks für das Videogame „Prince Of Persia“ gedacht war.
Conny A. Rettler
U.D.O. Mission No. X AFM Records/Soulfood @@@@@@
Alles im Lot beim zehnten Album von den deutschen Heavy-Veteranen um Blondschopf U.D.O. „Mission
No. X“ kickt mächtig nach vorne, beinhaltet eine Menge Hymnen (u.a. „24/7“, „Mean Streets“,
das Titelstück) und klingt geradezu juvenil. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass Stücke wie „Primecrime On Primetime“ und „Shell Shock Fever“ bei der bevorstehenden Tournee die Bühne zum Brennen bringen werden. Und mit „Eye Of The Eagle“ findet sich zur Abrundung des Opus auch noch eine sehr schöne melodische Ballade auf der Platte. Daumen hoch für U.D.O., „Mission No.X“ zeigt ins gelobte Land!
Conny A. Rettler
X Carnation Grounded Frontiers/Soulfood @@@@@
Ein bemerkenswertes Progressive Rock-Album mit Ethno-Touch hat der aus der Türkei stammende Sänger,
Pianist und Keyboarder Cenk Eroglu hier auf die Beine gestellt. Mit Kip Winger, Pat Mastellotto (King Crimson), Rod Morgenstern (Winger), Reb Beach (Whitesnake, Winger) und vielen anderen
türkischen Begleitmusikern entsteht ein ebenso stiloffener wie farbenprächtiger Heavy Rock. „Everlasting“ beispielsweise basiert auf einem fetten Elektronikfundament, das von fetten
Gitarren, klasse Vocals und türkischen Streichern durchkreuzt wird. Klasse Teil! Yasmin Schmidt
Xsavior Caleidoscope Atenzia Records @@
Progressive Musik zwischen Pop und Rock verspricht das Info über die drei schwedischen Jungs, die
ihre Brötchen bisher als gefragte Session-Musiker verdienten und nach über 100 Scheiben, bei denen sie mitwirkten, mal ein eigenes Album auf die Beine stellen wollten. Leider macht es
schon einen gewaltigen Unterschied, ob man bei einer Produktion dezent im Hintergrund die Rockgitarre bedient oder für das
Komponieren, Arrangieren, Singen und Spielen tatsächlich alleine verantwortlich ist. Redlich bemüht, nichts Rechtes zustande gebracht. Frank Zöllner

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