Adaro Words Never Spoken (Extended Edition) Tempus Fugit/SPV @@@@
Neben Bands wie In Extremo und Subway To Sally haben auch die aus dem Südwesten Deutschlands stammenden Adaro in der Mittelalter-Rock-Szene ein nicht zu verachtendes Standing.
Und deshalb hat die Band nun beschlossen, ihre vergriffene 1999er EP „Words Never Spoken“ (ursprünglich 18 Minuten Spielzeit) in einer ganz speziellen Extended Edition zu
re-releasen. Angereichert mit Liveaufnahmen eines Konzerts aus dem vergangenen Sommer verfügt die CD nun mit Songs wie „Feuertanz“ und „Non Soffre Santa Maria“ über eine
Gesamtlänge von fast 78Minuten. Eine tolle Sache! Bernd Oppau
Angra Temple Of Shadows Steamhammer / SPV @@@@@@
Im Bereich melodischer (Speed) Metal hatten Angra von Beginn an ihre kleine Nische
gefunden und sich vor allem durch ihre Percussion-Einlagen doch deutlich von anderen Bands abgehoben. Auf dem fünften Studioalbum (dem zweiten mit Sänger
Edu Falaschi) gehen sie sogar noch weiter und haben mit Sabine Edelsbacher (Edenbridge), Kai Hansen (Gamma Ray) und Hansi Kürsch (Blind Guardian) gleich 3
Gastsänger vors Mikrofon gebeten. Dies machte sich bezahlt. Besonders das von Kürsch gesungene „Winds Of Destination“ geht fraglos als bester Blind
Guardian-Song der letzten Jahre durch. Hier kann nur die Höchstnote stehen, keine Frage. Christian Kissel
Arena Pepper’s Ghost Inside Out / SPV @@@@@
Dieser leckere 7-Tracker erscheint erst Mitte Januar 2005, daher ist noch etwas Geduld erforderlich. Freuen dürfen sich die Progfreunde auf ein rundes Stück „Arena Pur“, das mit
„Purgatory Road“ vielleicht den besten Song seines 10-jährigen Bestehens (Glückwunsch hierzu) abgeliefert hat. 5 Punkte sind da schon die Untergrenze... Christian Kissel
Arrest Night Stalker Mausoleum/Soulfood @@@@
Wer in den 80’er Jahren auf Bands wie Tyrant, Gravestone oder Stormwitch konnte,
sollte auch bei den Hessen mal reinhören. Zwar nicht ganz die alten Helden erreichend, aber durchaus mit eigenem Stil agierend, sind Songs wie der Titeltrack
durchaus ansprechend. Wegen der unterirdischen Produktion, die heutigen Maßstäben nun wirklich nicht gerecht wird, eine glatte 4 ... Christian Kissel
Chroma Key Graveyard Mountain Home Inside Out / SPV @@@
Wie schon der Vorgänger “You Go Now” ist auch hier ein unterkühltes Album entstanden, das man als “progressiv” im weitesten Sinne sehen kann. Wie schon beim Soundtrack
„Ghost Book“ hat sich der ehemalige Dream Theater-Keyboarder Kevin Moore hier eines Filmes angenommen und ihn musikalisch umgesetzt. Das Album
erscheint in 2 Versionen. Bei beiden ist Reinhören Pflicht, da es doch ziemlich eigenartig klingt (mit Rock oder Metal hat es
nichts zu tun) und sicher nicht jedermanns Sache sein wird. Neutrale 3 Punkte. Christian Kissel
Cinnamoon Cinnamoon Honeymilk Records/Cargo @@@
Cinnamoon kommen aus der norwegischen Untergrund-Szene und spielen eine
eigenwillige Mixtur von eher herkömmlichem Crossover&College und düster-morbidem TexMex&Country-Sound. Mal gibt es harte Gitarrenlicks und
dreckige Drums, mal Schlangenbeschwörer-Blues und staubige Desert-Akkorde zu hören. David Comtesse
Danko Jones The Magical World Of Rock Bad Taste Records @@
Keine Musik, Danko Jones gibt sein Wissen über die Rock’n’Roll-Szene und sein
Leben zum Besten. Eine echte Labertasche, recht ermüdend, für Hardcore-Fans. David Comtesse
Dear Johnny A Tribute To Cash Wolverine/Soulfood @@@@@
Johnny Cash war zu Lebzeiten immer ein Mann, der polarisieren konnte und vor allem
jegliche Genregrenzen überwand. So ist auch das vorliegende Tribute-Album nicht nur ein Sammelsurium der verschiedensten Bands, auch die musikalische Bandbreite
reicht vom traditionellen Country über Rockabilly, Folk, Americana, Pyschobilly bis hin zu Hard&Punkrock. Cash‘s größte Songs (u.a. „Folsom Prison Blues“, „Wanted Man“)
werden von so unterschiedlichen Künstlern wie The Scotch Greens, Stevie Tombstone und Bastard Sons of Johnny Cash auf ihre ganz eigene und überaus kreative Art
interpretiert. Ein Album, das sicher auch Johnny gut gefallen hätte. Enzo Bach
Despairation Music For The Night My Kingdom Music/Rough Trade @@@@
Waren die ersten Alben der süddeutschen Formation noch stark an Metal- und
Gothic-Elemente gekoppelt, so entpuppen sich die neuen Songs als genreoffener Rock. „Music For The Night“ ist ein 80minütiges Konzeptalbum mit jeder Menge
Gastmusiker und einem breit gefächerten Instrumentarium, das auch Geige, Cello und Fagott beinhaltet. Frank Zöllner
Dragonland Starfall Century Media @@@@
Freunde von Bands wie Stratovarius, Symphony X oder auch Hammerfall dürften sich
über ähnlich agierende Bands nun wirklich nicht beschweren. Die 6 Schweden geben schon mit ihrem klischeehaften Namen grob die Marschrichtung vor und werden Fans
erstgenannter Bands zufrieden stellen. Akustischer Höhepunkt dürfte der 11minütige Rausschmeißer „The Book Of Shadows“ sein. Da insgesamt keine groben
Ausrutscher nach unten enthalten sind, gibt es von mir auch 4 Punkte. Christian Kissel
Duster 69 Ride The Silver Horses Daredevil Records/Soulfood @@@@
Auf dieser CD gehen die süddeutschen Street-Rocker ihren Weg konsequent weiter.
Allerdings stehen die schweren Gitarrenriffs nicht mehr so stark im Vordergrund und haben einigen ausgeklügelten Arrangements Platz gemacht. Doch keine Angst:
Duster 69 sind immer noch hart genug. Ihr Sound ist düster, schnell und aggressiv. Frank Zöllner
Edenbridge Shine Massacre @@@@@
Kurz nach dem Livealbum liegt nun das vierte Studiowerk der Österreicher um
Gitarrist Lanvall und Goldkehlchen Sabine Edelsbacher vor. Der Band gelang es den Erwartungen gerecht zu werden und das hohe Niveau des Vorgängers zu erreichen,
bei einigen Liedern sogar zu verbessern. Höhepunkte sind der Opener „Shine“, das etwas irisch angehauchte „Wild Chase“ sowie „The Canterville Prophecy“. Abzüge
gibt es nur wegen „What you Leave Behind“, das zu offensichtlich von Queens „The Show must go on“ beeinflusst ist. Bleiben hochverdiente 5 Punkte und der Wunsch,
diese Band öfters mal in Deutschland sehen zu können... Christian Kissel
Elane The Fire Of Glenvore Kalinkaland/Nova @@@@@
Ein ganz besonderes Leckerli für alle Freunde von emotionalem Dark-Folk. Die vierköpfige Gruppe um die ebenso hübsche wie charismatische Sängerin Joran macht
keine Musik, die auf Effekthascherei setzt, sondern unterschwellig in Bauch und Kopf des Hörers wirkt. „The Fire Of Glenvore“ ist ein imaginärer Soundtrack für eure jeweilige
Gefühlslage, wobei die Songs um die mystische Burg Glenvore inmitten eines Phantasielandes kreisen. Wer auf akustische Instrumente, eine elfenhafte Stimme, folkige Klänge
und darkes Ambiente steht, wird an dieser Platte seine helle Freude haben. Rainer Guérich
Enchant Live At Last Insideout/SPV @@@@
Fast 15 Jahre gehört die Combo aus San Francisco jetzt bereits zu den führenden
Prog&Melodic-Rock Bands der Welt und haben in dieser Zeit sieben überaus erfolgreiche Alben eingespielt. Deshalb war die Zeit für ein Live-Album eigentlich fast
schon überfällig. Die deutschen Fans können sich mit „Live At Last“ auf zwei prall gefüllte Silberscheiben mit 23 Songs freuen. Hier finden wir alles von den Anfägen auf
„Tug Of War“ bis zu ihrem neuesten Dreher „A Blueprint Of The World“. Wer genau hinhört, wird noch einige bisher unveröffentlichte Songs entdecken. David Comtesse
Enertia Force Mausoleum / Soulfood @@@@@
Nachdem die Band jahrelang nur durch Demos bzw. CDs in Eigenregie im Untergrund
auf sich aufmerksam machen konnte, liegt nun das erste offizielle Release der Amis vor. Aufgrund der Vorgeschichte hört man auch, dass hier kein Schnellschuss vorliegt,
sondern jeder Track ein kleines Highlight ist. Christian Kissel
Enslaved ISA Tabu/Soulfood @@@@@
Ein klasse progressiv-psychedelisches verziertes Album legen die Viking/Black
Metaller Enslaved hier vor. „ISA“ setzt nicht auf bloßes Gekreische/Gehämmer, sondern lässt auch melodische Gitarrenlinien und stimmungsvolle Keyboardklänge in
den musikalischen Kontext einfließen. Besonders gut gelungen in „Bounded By Allegiance“ und „Return To Yggdrasill. Conny A. Rettler
Enthroned Xes Haereticum Napalm Records/SPV @@@
Ein fieser Höllensound mit Stacheldraht-Growl-Vocals und eine düster-morbide
Stimmung wie auf einem Bild von Hieronymus Bosch zeichnen Enthroned auf ihrer neuen Scheibe. „Xes Haereticum“ ist ein derber Deathmetal-Anschlag aus den
tiefsten Tiefen einer blasphemischen Hölle und nur was für echte Hardcore-Fans dieses Genres. David Comtesse
Eyefear 9 Elements Of Inner Vision Massacre / Soulfood @@@@
Die Stimme dieser australischen Newcomer könnte einigen bekannt vorkommen,
gehört sie doch Danny Cecati ,der früher bei den unterbewerteten Pegazus das Mikro schwingen durfte. Musikalisch erinnert mich das Ganze ein wenig an Veni Domine,
allerdings mit etwas mehr Keyboards. Diese sind hier zu dominant, was zur Abwertung führt. Dennoch Respekt vor dem Erstling der Fünf. Christian Kissel
Paul Gilbert Acoustic Samurai Mascot/Rough Trade @@@@
Diese Scheibe riecht nach Schweiß, rauchgeschwängerter Luft und jeder Menge
harter Gitarrenarbeit. Dafür steht der Ex-Gitarrist von Bands wie RACER X und Mr. Big. Mitgeschnitten wurde diese Scheibe im Hard Rock Café in Tokio. Zwischen
harten Rockphasen, gelegentlichen Ausflügen in Blues&Pop-Gefilde und wilden Mitgröhl-Nummern lässt Mr. Gilbert die Stahlsaiten tanzen. Macht Spaß! David Comtesse
Happy The Man The Muse Awakens Insideout/SPV @@@@@
Ihr erstes Studioalbum nach 26 Jahren Pause legen die amerikanischen Kultprogrocker Happy The Man hier vor. Freunde epischer Kost, rasanter Rhythmuswechsel, Keys und
theatralischer Momente können sich freuen. „The Muse Awakens“ hält, was der Titel verspricht: verträumte bis wunderbar leichtfüßige Prog-Melodien zum Dahinschmelzen.
Anspieltipp: Das sechseinhalbminütige „Stepping Through Time“ mit gekonnt aufgebauter Dramaturgie. Rainer Guérich
The Hideous Sun Demons The Hideous Sun Demons Magna Carta/Rough Trade
@@@
Von dem langjährigen David Lee Roth-Drummer Ray Luzier ins Leben gerufen, bieten
Hideous Sun Demons hier fast 60 Minuten instrumentalen Feinschliff. Es gibt ausschließlich Instrumental-Songs ohne jeglichen Gesang zu hören, was das Trio recht
gut beherrscht. Wer auf weitgespannte und fast zappaeske Gitarrenfahrten abfährt, sollte ruhig mal reinhören. David Comtesse
Illuminate Augenblicke Gallery Records/Nuclear Blast @@@@
Auch auf seiner neuesten Einspielung „Augenblicke“ bleiben Johannes Berthold und
seine Crew ihrer Mischung aus klassischen Musikelementen, tanzbaren Rhythmen, elektronischem Sound und romantischen Texten treu. Zusätzlich verleiht diesmal
Sängerin Conny Schindler mit ihrer fragilen Stimme den feinsinnigen Kompositionen ein ganz besonderes Flair. Frank Zöllner
IOMMI W. Glenn Hughes The 1996 Dep Sessions Mayan/Sanctuary @@@@
Mit dieser Scheibe geht für viele Rock-Fans ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung, denn die sogenannte „Dep-Sessions“ (benannt nach den gleichnamigen
DEP-Studios) gab es bisher nur als sündhaft teures Bootleg. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1996 und zeigen die Beiden in bester Spiellaune und mit der nötigen Dosis Rock
im Blut! David Comtesse
J.B.O. United States Of Blödsinn Lawine/BMG @@@@@
Das Spaßorchester gibt sich auf dieser CD besonders vielseitig und knüpft dabei an
die Klasse der älteren Scheiben an. Geniale Höhepunkte sind zweifellos „Satan ist wieder da“ und „J.B.O. wird niemals sterben“. Mit „The Kickers Of Ass“ gibt’s zudem
erstmals auch einen komplett in Englisch gesungenen Song auf der Platte. Ein richtiger Ass-Kick! Jörg Eifel
Jelly Jam 2 Insideout/SPV @@@@
Die Band um Ty Tabor (King’s X) und John Myung (Dream Theater) überzeugt auf ihrem zweiten Jelly Jam-Album mit heißen Gitarrenlicks, melancholischen Balladen, dreckigem
Folkrock und Stacheldraht-Vocals. Mal gibt’s ursprünglichen und harten Rock mit Punk-Attitüden, dann wieder stehen nachdenkliche, ja fast zerbrechliche Refrains im Vordergrund!
Frank Zöllner
David Judson Clemmons Life In The Kingdom Of Agreement
Village Slut Rec./Alive @@@@
Gut zwei Jahre hat sich Mastermind David Judson Clemmons Zeit gelassen, um
Songs für sein erstes Soloalbum zu schreiben. In die elf neuen Songs hat David wirklich seine gesamte musikalische Erfahrung zwischen The Fullbliss und JUD
gepackt. Mal kommt der Sound lautstark mit Fetzgitarren und einem Tritt ans Schienbein aus den Membranen, dann wieder wirkt er tief melancholisch, fast verstört
und verletztlich, um einen im nächsten Moment mit Sphärenklängen, Folk-Psychedelic und reduziertem Minimal-Sound zu begeistern. Frank Zöllner
KING DIAMOND Deadly Lullabies Live Massacre /Soulfood @@@@@
Gelungenes, erstes (offizielles) Livealbum des Diamantenkönigs mit einer schönen
Songretrospektive aus neuerem Material und Klassikern von Kult-Alben wie "Abigail", "Them" und "The Eye". Für den Fan selbstverständlich ein Muss!
Conny A. Rettler
King’s X Live All Over The Place Inside Out / SPV @@@@@@
Dass die texanische “Groove Machine” auch live bestens läuft, hat das Trio schon auf mehreren Tourneen bewiesen. Davon zeugt auch der vorliegende Doppeldecker: Songs wie
„Dogman“, „Over My Head“ oder besonders „Summerland“ sind echte Klassiker. Die akustisch dargebotenen Songs zeugen vom Ideenreichtum dieser Ausnahmeband, die sich
die Höchstnote verdient hat. Christian Kissel
Krisiun Bloodshed Century Media @@@@
Dies ist kein neues Studioalbum der brasilianischen Death-Metal-Bande, sondern
eine Zusammenstellung von raren alten Songs, div. Intros bzw. Outros und einigen neuen Songs. Zwar nicht ganz dem Niveau der letzten Alben entsprechend, aber
immer noch mehr als passabel und sogar zum Mid-Price erhältlich. Da sollten Death-Lunatics ruhig zugreifen. Christian Kissel
Letzte Instanz Live Soulfood @@@@
Sechs Jahre sind die Jungs von Letzte Instanz bereits „On Tour“ und haben dabei über
270 Gigs absolviert. Höchste Zeit also für ein Live-Album, das sich die Fans in aller Ruhe zu Hause auf dem Sofa zu Gemüte führen können. Mitgeschnitten wurde am
16.11.2003 im Kesselhaus der Kulturbrauerei in Berlin, während der Tour zu ihrem letzten Album „Götter auf Abruf“. Die Fans dürfen sich auf Songs wie „Bitter Nacht“,
„Jeden Morgen“ und „Mondfahrt“ in geiler Live-Atmosphäre freuen.Unbedingt anchecken! Conny A. Rettler
Lightwaves V.A. Kalinkaland/Nova Media @@@@@
Ein internationaler Streifzug durch die Welt des Romantic Waves liegt mit dieser Compi vor. Erfeulich dabei ist, dass die
Macher eine Vielzahl von Bands präsentieren, die hierzulande noch weitgehend unbekannt sind (mal abgesehen von Ophelia’s Dream, Black Tape For A Blue Girl und Stoa). So
gibt es aus Frankreich die Gruppen LYS, Rajna und Teradèlie zu entdecken, aus Slowenien kommen Pinknruby, und die bulgarischen Irfan setzen ihren Song „Peregrinato“ in Szene.
Ein Reinhörer lohnt sich auch bei den italienischen All My Faith Lost („Come Close, My Lover“) und den australischen Artemis („Fountain Of
Dreams“). Ein richtiges Schatzkästchen, das sich hier öffnet, wärmstens zu empfehlen! Bernd Oppau
Manticora 8 Deadly Sins Massacre/Soulfood @@@@
Anspruchsvolles, viertes Album der dänischen Power Metaler mit dem Hang zu
epischen Konzeptalben. Diesmal wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der auf dem Sterbebett liegt und sein Leben von 1934 bis 2004 Revue passieren lässt.
Musikalisch sehr variantenreich mit progressiven Schlenkern umgesetzt. Unbedingt reinhören in die Erinnerung von 1944: „Playing God“. Rainer Guérich
Megadeath The System Has Failed Sanctuary/BMG @@@@
Dave Mustaine ist Megadeath. Diesen Umstand stellt er auf dem bereits 10.Studioalbum mal wieder unter Beweis. Der Mann hat in den letzten Jahren an die 150 Songs geschrieben,
von denen er sich jetzt in aller Ruhe 12 für seine brandneue Scheibe aussuchen konnte. Das Ergebnis heißt „The System Has Failed“ und ist vom Start bis zum Finish ein Rockalbum,
das nichts anbrennen lässt, Megadeath halt! David Comtesse
Neal Morse One Inside Out/SPV @@@@@@
Ein Spitzenalbum für alle Freunde des progressiven Rocks legt Neal Morse hier vor! Die 8 Songs, teilweise unterteilt in bis
zu 4 Abschnitte, nutzen die Kapazität einer CD richtig aus. Aber die 80 Minuten sind nicht nur in quantitativer Hinsicht, sondern auch qualitativ ein weiteres Meisterwerk des
ehemaligen Spock’s Beard und Transatlantic-Fronters. Wer auf die beiden Bands sowie die älteren Soloalben des Meisters kann, muss hier unbedingt wieder zuschlagen.
Unbedingt reinhören in „The Creation“ und „The Separated Man“, die beiden Schlüsselstücke auf der Platte. Großes Lob auch an Neal’s
Mitstreiter Randy George (bass) und Mike Portney (drums), die sich ganz in den Dienst der guten Sache stellen. Selten solch genial aufgebauten Progstoff gehört, einfach Klasse!
Christian Kissel
Jon Oliva‘s Pain Tage Mahal Steamhammer/SPV @@@@
Im Gegensatz zu Savatage kann Jon Oliva auf seiner Soloscheibe frei
experimentieren und auch ungewöhnliche Stilelemente in seinen Sound einfließen lassen. So sind die 13 neuen Songs ein Sammelsurium des Metal und wechseln
ständig zwischen Dark, Gothic-Elemeten, Hardrock mit orchestralen Elementen, Akustikphasen und knallharten Gitarrenwänden. Unbedingt hörenswert! Frank Zöllner
Olympos Mons Conquistador Limb / SPV @@@@
Ein wenig mehr Gitarre und weniger Keyboards, und ich hätte das Debüt der Finnen
rundum empfehlen können. Aber auch so gibt es genug gute Musik, die 4 Punkte rechtfertigt, beispielsweise „Stars“, „Black“, „Cleopatra“ und der fast 11minütige
Rausschmeißer und Titeltrack. Für Freunde von Hammerfall oder Stormwitch sicher eine angenehme Entdeckung... Christian Kissel
Pagan’s Mind Infinity Divine Limb / SPV @@@@
Re-Release des 2000’er Debüts der Norweger. Freunde des progressiven,
melodischen Metals sollten, falls sie es noch nicht getan haben, unbedingt zuschlagen. Als Bonus Songs gibt es King Diamonds „At The Graves“ sowie eine „Version 2004“
von „Embracing Fear“, womit dieser Track zweimal auf der CD enthalten ist. Dafür fehlt leider „Moonlight Pact“ ohne Angabe von Gründen. Christian Kissel
Michael Pinnella Enter By The Twelfth Gate Insideout/SPV @@@@
Der Symphony X Keyboarder widmet sich auf dieser Einspielung weitgespannten und
sphärischen Keyboard-Phasen. Dabei merkt man dem studierten Musiker seine Vorliebe für klassische Komponisten wie Bach, Beethoven oder Mozart an. In den
etwas schnelleren Passagen sind durchaus auch Anleihen von Jon Lord und Keith Emerson zu spüren. Frank Zöllner
Pride Of Lions The Destiny Stone Frontiers/Soulfood @@
Hinter Pride Of Lions stecken die beiden Musiker Jim Peterik und Toby Hitchcock, auf
deren Konten u.a. die Band Survivor und der Soundtrack zu dem legendären SiFi-Zeichentrick Film „Heavy Metal“ ging. Irgendwie sind die beiden „Veteranen“
mittlerweile in der Jetzt-Zeit angekommen und schicken mit „The Destiny Stone“ ihren neuesten Release an den Start. Dabei setzen die Beiden immer noch stark auf den
doch etwas angestaubt klingenden Melodicrock der 80er mit gelegentlich eingestreuten Balladen. Klingt altbacken wie aus einer fernen Vergangenheit... Frank Zöllner
Red Wine Cenizas Arise Records/Point Music @@@@
Mit „Cenizas“ von den Spaniern Red Wine kommt frischer Wind in die europäische
Rock-Szene. Die Power-Truppe um Frontshouter Mario Suarez zeigt sich von ihrer besten Seite. Die Texte werden in spanischer Sprache gesungen, der
Spannungsbogen steigert sich tatsächlich kontinuierlich bis zum CD-Ende. Cooler Headbanger-Stoff! Frank Zöllner
Satureye Where Flesh And Divinity Collide Karmageddon Media @@@@
Erst seit Sommer 2000 im Geschäft, hat sich der Schweden-Vierer in der
Thrash-Metal-Szene bereits einen guten Namen erspielt. Die harten Gitarrenlicks und die Growl-Vocals von Fronter Rogga kommen dabei so schmutzig aus den
Membranen wie das echte Leben. Es ist auch gerade ihr „selbstgemachter“ Sound, der den Songs den besonderen Touch gibt und sich wohltuend von einfallsloser Dutzendware abhebt.
Conny A. Rettler
Seventh Avenue Eternals Massacre / Soulfood @@@@@
Im direkten Vergleich zum Vorgänger “Between The Worlds” haben sich die
Wolfsburger gesteigert wie der VFL, seit Gerets das Training leitet. Sowohl die Härte und das Tempo als auch die Melodien kommen flüssiger, ein einfach besseres,
packenderes Songwriting. Der neue Bassist Markus Beck überzeugt durch solides Spiel und hat sich für die Band durchaus gelohnt. Meiner Meinung nach kackt der VFL
eher ab als Seventh Avenue... Christian Kissel
Seventh One What Shoud Not Be Armageddon / Soulfood @@@@@
Schon das Debüt “Sacrifice” stand für melodischen Metal europäischer Prägung und
war ein durchaus guter Einstand für die schwedisch/norwegische Gruppe. Die 9 Songs des Zweitlings sind insgesamt härter, verlieren aber zu keinem Zeitpunkt das
melodische Moment. Die druckvolle Produktion von Lars Ratz (Metallium) geht ebenfalls in Ordnung, weshalb ich 5 Points vergebe. Christian Kissel
Derek Sherinian Mythology Insideout/SPV @@@@@
Ein starkes, frickeliges Album, das Keyboarder Derek Sherinian hier mit seiner
Mannschaft um Zakk Wylde, Steve Lukather, Simon Phillips, Jerry Goodman und Allan Holdsworth vorlegt. Progressiver Fusion-Jazz-Rock, so unberechenbar wie die Politik
unserer Bundesregierung, improvisativ, psychedelisch, verjazzt, hiebig, organisch... Highlights sind zweifelsfrei der bleihaltige Soundbastard „God Of War“ und das
Keyboard-wabernde, Stromgitarreninfizierte „Alpha Burst“. „Goin To Church“ verbreitet sogar spanisches, karibisches Flair. Leckere Instrumental-Kost mit gelegentllchen
Vocals, vom Feinsten! Rainer Guérich
Silent Force Worlds Apart Sanctuary/Soulfood @@@@@
3 Jahre sind schon seit dem durchwachsenen Vorgänger “Infatuator” vergangen, doch die lange Wartezeit hat sich mehr als gelohnt. Superstimmchen DC Cooper und Mastermind
Alex Beyrodt legen 12 abwechslungsreiche Stücke vor, die keine Konkurrenz zu scheuen brauchen. Auch die Produktion ist gelungen, weshalb jeder Metal-Fan (Ok. Death- und
Black-Puristen können es sich sparen) unbedingt reinhören sollte. Christian Kissel
Slumber Fallout Karmageddon Media @@@@
Slumber kommen aus dem schönen Schweden und legen mit „Fallout“ ihr Debüt vor.
Die Jungs um Mikro-Man Siavosh Bigonah haben sich einem höllisch-groovenden Growl&Death-Metal verschrieben, der allerdings im Gegensatz zu vielen ihrer
Genre-Kollegen mit einer gehörigen Portion eingängiger Melodien arbeitet. Wer etwas Wert auf Melodie, Rhythmus und einen Touch Gothic-Feeling legt, wird bei Slumber fündig.
Conny A. Rettler
Steel Attack Enslaved Arise / Point @@@@@
Eigentlich waren mir die Schweden schon immer ganz gut reingegangen, aber hiermit
haben sie sich übertroffen. Deutlich härter, teilweise schneller orientieren sie sich eher an Power-Bands wie bsp. Jag Panzer als an Hammerfall, Stratovarius & Co. Eine
mutige, aber richtige Entscheidung, die sich hoffentlich auch an der Ladentheke bemerkbar machen wird... Christian Kissel
Straylight Run Straylight Run Victory/Soulfood @@@@@
Straylight Run ist die neue Band von Ex-Mitgliedern der beiden US-Bands Taking
Back Sunday und Breaking Pangaea. Mit ihrem selbstbetitelten Debüt zeigen die Geschwister Nolan John & Michell sowie ihr Kumpel Shaun Cooper und Will Noon
allerdings, dass sie ihren musikalischen Horizont noch erheblich erweitert haben. Die Songs des Albums verfügen über eine ausgesprochen gute Melodie-Balance und
stecken voller Emotionen. Unbedingt in Songs wie „The Perfect Ending“ und „Another Word Of Desperate“ reinhören. Frank Zöllner
The Tangent The World That We Drive Through Inside Out / SPV
@@@@@@
Wer bin ich als dass ich über diese Musiker etwas Schlechtes sagen dürfte. Aktuelle
oder ehemalige Mitglieder von Gruppen wie Flower Kings, Porcupine Tree und Parallel Or 90 Degrees zeigen hier, was progressive Musik ist. Klare Warnung: Um
diese Platte richtig zu hören bzw. genießen zu können, wird Zeit gebraucht. Nur dann entfaltet sich die richtige Wirkung der Musik. Da diese Songs nie im Fahrstuhl laufen
werden, müsst ihr euch schon die CD kaufen, am besten die Special Edition mit Bonustrack. Höchstnote! Christian Kissel
George Thorogood 30th Anniversary Tour:LIVE Eagle Rock/edel @@@@
George und seine Destroyer haben im Laufe der Jahre ihrem harten Rocksound
immer wieder stilistische Updates verpasst. Nachzuhören auf der jetzt vorliegenden Live-CD mit Songs seiner aktuellen Scheibe „Ride ‘Til I Die“ und natürlich jeder
Menge Klassiker wie „Bad To The Bone“. Mr. Thorogood ist live on stage immer noch ein wahres Rockfeuerwerk mit einer Energie, die schon nach den ersten Akkorden auf
die Fans überspringt. Zeitgleich zur hier vorgestellten CD kommt übrigens auch eine DVD in den Handel . David Comtesse
Three.Minute.Poetry We‘re Gonna Need A Bigger Boat Eat The Beat/Sony
@@@@@
Das Band-Info schreibt von Indierock, Powerpop oder Emo um die Genre-Schublade
zu benennen, in die man Three.Minute.Poetry einordnen könnte. Für mich machen die vier Musiker aus Wuppertal in erster Linie erklassigen, handgemachten Rock mit
rhythmischer Feinarbeit, turmhohen Gitarrenwänden und erstklassiger Vocalarbeit. In Zeiten genormter Klänge gehen Songs wie „Party Of One“ und „Your Friends Are
Pigs“ runter wie Öl. Empfehlung! David Comtesse
Tierra Santa Apocalipsis Locomotive / Alive @@@@@
Kaum zu glauben, aber die Spanier versuchen etwas von den Maiden-Vergleichen
wegzukommen und sich mehr auf einen eigenen Stil zu besinnen. Teilweise gibt es sogar hardrockige Passagen, die der Band ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Das
speedige „Kamikaze“ weiß aus diesem guten Werk besonders herauszustechen. Christian Kissel
Twilight Guardians Wasteland Spinefarm / Soulfood @@@@@
Guten, ansprechenden Metal in der Schnittmenge von Stratovarius und Malmsteen
bietet das Zweitwerk „Wasteland“. Mit „Father’s Cave“ gibt es einen echten Übersong (schöne Gitarrentriller), der letztlich dafür sorgt, dass ich sogar (knappe) 5 Punkte
herausrücke. Unbedingt antesten. Christian Kissel
Twilightning Plague-House Puppet Show Spinefarm / Soulfood
@@@@
Das nenne ich einen echten Quantensprung. War das Debüt „Delirium Veil“ noch mit
zweitklassigem Stratovarius-Material vollgestopft, sind heuer einige richtig gute Songs am Start. Besonders das Eröffnungstrio weiß hier zu gefallen, weshalb ich gerne 4
Punkte vergebe. Kompliment, denn beileibe nicht jeder schafft es, seine Punktzahl zu verdoppeln. Christian Kissel
Wasp The Neon God Part 2 The Demise Noise / Soulfood @@@@@
Kollege Rainer hat es in der letzten Ausgabe kurz angerissen, auch der zweite Teil der Rockoper um Jesse ist ein amtliches
Teil. Insgesamt ist die Scheibe härter als der erste Teil, was mir besser gefällt. Songs wie „Never Say Die“, „Resurrector“ und besonders der Rauswerfer „The Last Redemption“ können
es mit den nicht wenigen Highlights aus der Vergangenheit aufnehmen. Erfreulich ist auch die roughe Produktion, die den Sound authentisch wirken lässt. Der Kauf von „The Neon God
Part 2 The Demise“ kann also bedenkenlos empfunden werden. Christian Kissel
The Waxwings Let‘s Make Our Descent Rainbow Quartz/Alive @@@@
Irgendwo zwischen Low-Fi, Garagen-Rock und Sixties agiert der Vierer aus Detroit.
The Waxwings servieren genial brutzelnden Gitarren-Noise mit Garagenfeeling, Collegesound und gefälligem Crossover. So entstehen einfallsreiche Kleinode
zwischen Folk, Rock und Post-Punk, die sowohl mit peitschenden Rhythmen als auch mit wuchtigen Gitarrenfahrten zu gefallen wissen. Jörg Eifel
Wykked Witch Nefret Demolition/Dream Catcher @@@
Bei Wykked Witch empfiehlt es sich erst einmal das Line-Up zu lesen, denn wer sich
den ersten Song „Nefret“ reinzieht, glaubt kaum, dass hier eine Lady die Mikrofon-Growl-Arbeit leistet. Aber es stimmt, Wykked Witch ist eine Gotic/Black
Metal-Band aus Florida, deren Fronter dem „zarten Geschlecht“ angehört. Vorgänger-Alben wie „Something Wykked This Way Comes“ und „Angelic
Vengeance“ sorgten in der Szene für einige Aufmerksamkeit. Mit „Nefret“ geht der Vierer seinen musikalischen Weg konsequent weiter, scheint mir aber in einigen
Momenten den Härtefaktor angehoben zu haben. David Comtesse

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