7 WEEKS All Channels Off F2M Planet/7us @@@@@
Ein wuchtiges, flammendes und variantenreiches Werk kommt von den französischen 7 Weeks. Die Band, die ihre turmhohen GitarrenwÀnde und
ihren fiebrigen Noiserock mit Stoner-Komponente mit doppelter Gitarrenfraktion erzeugt, dĂŒrfte auf der BĂŒhne loslegen wie ein Orkan. Das jedenfalls kommt mir in den Sinn, wenn ich mir den genialen und drĂŒckenden
Opener "All Channels Off" anhöre. Weitere Highlights sind das darke und runtergetunte "Submarine" und die melancholische Alternativerock-Perle "Whisper (And Dig The Ground)" mit
geschickt eingebauten GitarrenschĂŒben. Rainer GuĂ©rich
AGALLOCH Marrow Of The Spirit Viva Hate Records/Cargo @@@@
Ohne Ăbertreibung kann man die nordamerikanische Formation Agalloch zu den Pionieren des Dark& Black-Metal zĂ€hlen. Nach fast
vierjĂ€hriger Studio-Abstinenz liegt nun ihr neuester Release in meinem Player und sorgt gleich zu Beginn fĂŒr die nötige morbid-dĂŒstere Stimmung. Ich bin mir nicht sicher, ob Agalloch ihren Sound nicht doch um
Nuancen nach unten korrigiert haben, fest steht allerdings, dass ihre Melange aus melodischen Rhythmen in Verbindung mit ultraharten Growl-Vocals einfach nur genial zu nennen ist. Dabei werden die teils ĂŒber
17minĂŒtigen StĂŒcke sicher wieder fĂŒr reichlich GesprĂ€chsstoff in der Szene sorgen. Frank Zöllner
ALLEN & LANDE The Showdown Frontiers/Soulfood @@@@@@
Zum "Showdown" laden Russel Allen (Symphony X) und Jorn Lande (Jorn, Masterplan) auf ihrem dritten gemeinsamen Album ein. Magnus
Karlsson (guitars, bass, keys) hat den beiden herausragenden Rock-Stimmen wieder das passende musikalische RĂŒckgrat geschneidert und die Lyrics zusammen mit Tomas Erlandsson geschrieben. Heraus gekommen ist dabei
eine druckvolle und ĂŒberzeugende Rock-CD mit genialen Arrangements und hochklassigen Gesangsleistungen der beiden Hauptakteure am Mikrofon. Als Anspieltipps unbedingt "Bloodlines" und "The
Guardian" anchecken. David Comtesse
ANGRA Aqua SPV/Steamhammer @@@@
Auf ihrer neuen Scheibe lassen es ANGRA aus Brasilien so richtig krachen. Auf dem Spielplan steht ein kraftvoll-muskulöser und melodischer
Metal mit Dream Theater-Anleihen und ausgefeilten Vocalparts. Als Reinhörtipps empfehle ich mal Songs wie "Awake From Darkness" und "The Rage Of The Waters". Olaf Rominski
GARY JOHN BARDEN Rock ânâ Roll My Soul INAK/in-akustik @@@@@@
Ăber Gary John Barden braucht man wohl keine groĂen Worte zu verlieren: Er zĂ€hlt zur Top-Riege der RocksĂ€nger und hat das auf etlichen
Platten mit den unterschiedlichsten KĂŒnstlern und Bands unter Beweis gestellt. Auf seinem Soloalbum "Rock ânâ Roll My Soul" hat er sich nun zusammen mit musikalischen Freunden wie
Don Airey, Michael Voss, und Ferdy Doernberg Songs vorgeknöpft, die seine musikalische Karriere beeinflusst haben. Freut euch auf geniale Songbearbeitungen von Fleetwood Mac ("Oh Well"), Deep Purple
("Never Before", "When A Blindman Cries"), Spencer Davis ("Iâm A Man") u.v.a. Höchstnote! Rainer GuĂ©rich
SYD BARRETT An Introduction To Syd Barrett EMI @@@@@@
Das Schaffenswerk von Pink Floyd und ihrem GrĂŒndungsmitglied Syd Barrett hĂ€ngt unmittelbar zusammen. Deshalb hat man sich bei EMI dazu
entschlossen, erstmals die frĂŒhen Pink Floyd-Werke (u.a. "Arnold Layne") mit den Songs aus Barretts Soloalben auf dieser Kompilation miteinander zu verknĂŒpfen. Unter der Produktionsaufsicht von
David Gilmour wurden gleich 4 Syd Barrett-Kompositionen (u.a. "Here I Go", "Octopus") und 2 Pink Floyd-StĂŒcke ("Apples And Oranges", "Matilda Mother") neu abgemischt.
Beeindruckend, wie schlĂŒssig und homogen die so entstandene CD wirkt. Tim Beldow
BETTIE FORD Jetzt gehtâs los Punkrock Records/Alive @@@@
Seit 1998 bestehen Bettie Ford bereits als Band und sind mit ihrem kraftvollen und packenden Punkrock durch so ziemlich alle Clubs
getourt. Selbst in Russland waren Bettie Ford bereits unterwegs. Mit "Jetzt gehtâs los" veröffentlicht der Vierer nun sein drittes Albun und legt schon gleich mit dem Opener "Sucker For Love"
entsprechend des Album-Titels mĂ€chtig los. Eine absolute Party und Mitsingnummer, ebenso wie "Judge Me". Bestes StĂŒck auf der Platte ist fĂŒr mich aber das epische "Silver Lining", das die
wahre Klasse von Bettie Ford zeigt. Als Produzent fungierte ĂŒbrigens kein Geringerer als Guido Lucas (u.a. Scumbucket). Yasmin Schmidt
BUCKCHERRY All Night Long Eleven Seven Music/EMI @@@@@
Hardrock-Freunde sind bei der Band um SĂ€nger Josh Todd an der richtigen Stelle. Auf "All Night Long", dem fĂŒnften Studiorelease,
gibt es eine Menge an kraftstrotzendem Hardrocksound, der euch ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Als Anspieltipp hierzu empfehle ich insbesondere das TitelstĂŒck "All Night Long". Damit es
zwischendurch nicht langweilig wird, streuen Buckcherry zwischendurch auch Gute Laune machenden Partyrock mit Kickfaktor ("Itâs A Party") und wunderbare Rock-Shuffles mit Ohrwurmgarantie ("Oh My
Lord") ein. Eine saubere Leistung, verdiente 5 Punkte! Tim Beldow
THE CARNIVALES While Weâre Young Standstraight Music/Radar @@@@@
Ein Hoffnungsschimmer am Alternative Rock-Himmel erscheint mit dem schwedischen Quintett The Carnivales. "While Weâre Young" ist
ein ĂŒberzeugendes und erfrischendes Statement im Umgang mit Tradition und Moderne. Die Band um den herausragenden SĂ€nger Espen Janson (unverkennbares Trademark!) verdankt es wohl ihrer ungezwungenen Jugend,
dass sie mit StilbrĂŒchen, Tempowechseln und spannungsgeladenen Arrangements nach Herzenslust changieren kann. Herzhafter Rock ânâ Roll ("Let The Good Times Roll"), exaltiert-epische Hymnen
("While Weâre Young"), kunstvoller, mehrstimmiger Britrock mit Heroes Del Silencio-Sidekick ("Lola") - bei The Carnivales ist alles möglich. Unbedingt reinhören! Rainer GuĂ©rich
COSMIC TRIBE The Ultimate Truth About Love,Passion and Obsession Fastball/Sony Music @@@@@
Die aus Hannover stammenden Cosmic Tribe gibt's bereits seit 1999. Mit "The Ultimate Truth About Love, Passion And Obsession" legen
sie nun ihr viertes Album vor. Ergebnis ist eine empfehlenswerte Mischung aus modernem Grooverock, 70er Hardrock, Stoner und Alternativerock. Das Quintett um SĂ€nger und Front-Hippie Olli "Acid Eyes" Busse
ist auf jeden Fall eine dicke Empfehlung wert! David Comtesse
CREATIONâs END A New Beginning Sensory/Alive @@@@
Prog-Freunde dĂŒrfen sich ĂŒber diese Veröffentlichung auf dem Sensory-Label freuen. Creationâs End wurde vom Zandelle-Gitarristen Rudy
Albert (auch Keyboards) und Schlagzeuger Dario Rodriguez ins Leben gerufen. Zusammen mit SĂ€nger Mike Dimeo (Ex-Masterplan), Gitarrist Marco Sfogli (James LaBrie Band) und Bassist Joe Black setzen die Beiden auf
"A New Beginning" ihrer musikalische Visionen sehr gekonnt um. Ergebnis ist ein sehr vielschichtiger, dunkelschöner und kraftvoller Progrock-Metal mit exzellentem Gesang und spannungsgeladenen
Arrangements. Anspieltipp: "Still Life". David Comtesse
DAKRYA Crime Scene Sensory/Alive @@@@@
Irgendwo zwischen Freakshow, Theater und Metal ist der Sound des griechischen Septetts um die beiden hĂŒbschen SĂ€ngerinnen Christina
und Chomais angesiedelt, deren klassisch geschulte Gesangsstimmen immer wieder von der dunklen Stimme des Gitarristen George konterkarriert werden. Die musikalischen Rockvisionen von Dakrya sind auf "Crime
Scene" psychotisch, melodramatisch, progressiv, orchestriert, zappaesk u.v.m. Muss man gehört haben, sehr empfehlenswert! Bernd Oppau
DEFILED In Crisis Season Of Mist @@@@
In Asien zÀhlt der Vierer um FrontkÀmpfer Kenji Soto zu den erfolgreichsten Acts der Death Metal-Szene. Mit "In Crisis" schicken
die vier Japaner nun ihr viertes Album ins Rennen. Den Hörer erwartet ein blutrĂŒnstiges und kompromissloses KnĂŒppelgewitter, wie man es bei einem solchen Hasslappen erwartet. Die Band lĂ€sst es knacken! Man höre
hierzu nur das urgewaltige, aus der Tiefe der Grabeskammer kommende "Unconscious Slavery" mit seinen Thrashsalven und dem röchelnd gurgelnden Frontgesang. Aber auch Tracks wie "Lethal Agitator"
und "Behind You Pray" wissen zu ĂŒberzeugen. Olaf Rominski
DIE SO FLUID The World Is Too Big For One Lifetime Demolition Records @@@
Mit ihrem heiĂen Latex-Outfit macht DIE SO FLUID-Frontfrau Grog auf dem Cover-Artwork schon mal ordentlich was daher. Musikalisch serviert
sie uns zusammen mit ihren beiden musikalischen Mitstreitern Mr. Drew (guitar) und Al Fletcher (drums) einen riffbetonten und sperrigen Alternative-Rock-Metal-Dampframmen-Sound, der allzuoft ĂŒberladen wirkt. Der
emotionale und stimmliche GefĂŒhlsspagat von SĂ€ngerin Grog kommt immer dann am besten, wenn er vom Basissound nicht platt gewalzt wird, sondern genug Luft zum Atmen hat. Das ist allerdings nur phasenweise der Fall.
Schade eigentlich... Rainer Guérich
DIVINE TO THE END Firestrike (Demo) FNR/ www.amazon.de
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Der Vierer um die beiden Masterminds Christian Steinbach (vocals) und Roland Scharf (guitar, vocals) existiert seit 2006 und setzt mit dieser
EP ein erstes Ausrufezeichen. Musikalisch serviert uns die Band einen kraftvollen und packenden Soundmix aus deutsch-englischen Texten (mal hymnisch, mal aggressiv), fetten Gitarren, Metal, Pop und Klassikelementen.
Wer auf Bands wie Korn und Killswitch Engage steht und seinen Klanghorizont erweitern möchte, sollte unbedingt StĂŒcke wie "Firestrike" und "Walk In Line" antesten. Rainer GuĂ©rich
DĂDELHAIE Hai Alarm Impact Records/Broken Silence @@@@
Nicht aus der deutschen Punkrock-Szene wegzudenken sind die Dödelhaie, die ihre Fangemeinde glatte 7 Jahre auf ein neues Studioalbum warten
lieĂen. Die Wartezeit hat sich gelohnt, denn der Vierer kann auf den 12 neuen Songs von "Hai Alarm" ĂŒberzeugen. Als Anspieltipps empfehle ich nur StĂŒcke wie "Molli Lied", "Memmen"
und "Golf Hooligans". Bei der Erstauflage der CD befindet sich ĂŒbrigens auch noch ein Gutschein fĂŒr ein Dödelhai Gratis T-Shirt! Das sollten sich andere Bands mal als Vorbild nehmen! Enzo Bach
DOWNSTAIRS LEFT Waiting For The Golden Age Echozone/Intergroove @@@@
Nach ihrer von der einschlÀgigen Kritik gelobten EP "Nothing But Memories" legt die Dark Gothic-Band um den charismatischen SÀnger
Haye hier ihr DebĂŒtalbum vor. Auf dem Spielplan steht ein eindringlicher und melancholischer Akustik-Gothic-Wave, mit dunklem Glanz versehen und bestens fĂŒr die bevorstehende Jahreszeit geeignet. Die
Digipack-Version bietet zusÀtzlich noch drei Bonustitel, darunter eine sehr gelungene Coverversion von No Comment ("Typewritten Life"). Jörg Eifel
DOWN BY THE KĂTTELBECKE So lange es geht NiWo Music @@@@
Endlich ist sie fertig, die lang erwartete 6-Track-EP der HASS-Nachfolger, auf die sich die Punkgemeinde freuen darf. Peter BlĂŒmer und seine
Ruhrgebiet-Truppe setzen auf bissige und erdige Texte in Verbindung mit reichlich Gitarrengebretzel und jeder Menge Krach. Neu ist dabei, dass die Jungs jetzt mehr Wert auf "Harmonie und Melodie" legen,
was man bei einer Punkband kaum glauben will. Aber keine Bange, "So lange es geht" lÀsst an den genau richtigen Stellen die Sau raus... Frank Zöllner
RORY GALLAGHER The Beatclub Sessions Eagle Records/edel @@@@@
In hervorragender KlangqualitÀt prÀsentieren sich auf dieser CD die zwischen 1971 bis 1972 bei Radio Bremen mitgeschnittenen Beatclub
Sessions von Rory Gallagher. Das spektakulÀre Material war bisher unveröffentlicht und legt den Fokus auf die beiden ersten Soloalben des Bluesrockgitarristen. Als Anspieltipps empfehlen sich Songs wie
"Sinnerboy", "Just The Smile" und "Crest Of A Wave". David Comtesse
GAZPACHO Missa Atropos HWT/Sony Music @@@@@
Ihre Klasse haben die Norweger bereits auf ihren bisherigen Alben bewiesen, wo ihr an Marillion angelehnter Progrock zu gefallen wusste. Mit
"Missa Atrops" legen sie nun ihr als Konzeptalbum angelegtes neues Werk vor, das an epischer Klasse im Vergleich zu den VorgÀngern nochmal deutlich zulegt. Die Band um den charismatischen SÀnger
Jan-Henrik Ohme versteht es, spannungsgeladene Arrangements voller hynotischer Kraft und euphorisrender Wirkung zu entwerfen. Wer auch nut etwas fĂŒr exzellenten Progstoff ĂŒbrig hat, sollte sich deshalb diese
Scheibe schnellstmöglich einverleiben! David Comtesse
GINGER RED Hard As A Rock STF Records/CMS @@@@
Schönes chauvinistisches Coverartwork und eine astreine Hardrock-Mucke, die an die BlĂŒtezeit der 80iger Jahre erinnert. Der Vierer um Olli
Möger (vocals), Tom Weise (lead guitar), FrĂ©dĂ©ric Ulrich (keyboards) und Pat PĂŒtz R. (guitar) löst das Versprechen, das auf dem CD-Titel gegeben wird, schon beim Opener "Odins Hall" ein. Den Hörer
erwartet bei diesem StĂŒck powerful-körniger Gesang und straight rockende Gitarrenriffs, bis die Schwarte kracht. Ginger Red machen aber auch eine gute Figur, wenn sie das Tempo etwas zurĂŒcknehmen und wie bei
"Prisoners Of Lies" verstÀrkten Wert aufs Songwriting legen. Yasmin Schmidt
GROBSCHNITT 2008 Live 2010 Sireena/Broken Silence @@@@@
Seit zwei Jahren lassen Grobschnitt, Deutschlands erfolgreichste Progrocker, die Magie alter Tage live on Stage wiederauferstehen. Die
Höhepunkte ihrer unermĂŒdlichen Tourarbeit fanden sich auf den beiden Doppel-Vinylalben "Live 2008" und "Live 2010". Mit dieser schick aufgemachten Doppel-Digipack-CD sind diese
Konzertmitschnitte nun auch als Silberling in komprimierter Form erhĂ€ltlich. Komplettiert mit der Comebacksingle "Another Journey", die als Bonustrack auf CD 1 draufgepackt wurde. Ganz groĂes
musikalisches Kino! Rainer Guérich
HATRED Destruction Manual SAOL/H'Art @@@@
FĂŒr einen ambitionierten Old School Thrash-Metal stehen die Schweinfurter HATRED um Bacchus (vocals), Maddin (guitar), Kört (guitar), Hudson
(bass) und Evil Ewald (drums). Die Band existiert bereits seit 1998 und hat sich durch etliche Liveauftritte einen gewissen Ruf erarbeitet. Der Sound, der einem auf "Destruction Manual"
entgegenschlĂ€gt, klingt knackig, erbarmungslos und dennoch nie eintönig. Highlights sind fĂŒr mich auf jeden Fall StĂŒcke wie "Ratter Of Hell" und "Moshpit-Ritual". Olaf Rominski
HEROES & ZEROS Simian Vices Modern Devices Redfield Records/Cargo @@@@
Hochdynamischer Indie-Rock mit der richtigen Prise Earcatcher erreicht uns in den trĂŒben Wintertagen aus dem Hohen Norden und bringt
Powerstimmung in die heimischen vier WÀnde. Die Rede ist von dem norwegischen Trio Heroes & Zeros, das hier seinen zweiten Longplayer prÀsentiert. Hans, Simen und Arne servieren uns dabei eine geschickte
Mixtur aus Old School-Elementen, verdrehten Crossover-Rhythmen und freestyligem Indie-Hardrock. Gekonnt kombinieren die Drei die feinfĂŒhlige Basisstruktur mit faszinierenden Grooves, verstörendem
Alternative-Gebolze und rockwĂ€rts gerichteten Melodien. Wohin die Reise dabei geht, ist bei jedem Song eine Ăberraschung... Frank Zöllner
HUNDRED SEVENTY SPLIT The World Wonât Stop Corner House Rec,/Cargo @@@@@@
Verdammt coole Scheibe! Hinter HUNDRED SEVENTY SPLIT stecken keine Unbekannten, sondern Gitarrist Joe Gooch und Bassist Leo Lyons, die ihr
Brot normalerweise bei "Ten Years After" verdienen. Auf den 11 Songs von "The World Wonât Stop" frönen sie ihrer Liebe fĂŒr fesselnd schneidigen Bluesrock, was ausgesprochen viel Freude macht.
Die Beiden verstehen ihr Handwerk und legen mt dem Opener und TitelstĂŒck wie entfesselt los, wobei mich die Stimme von Joe Gooch sehr an Snowy White erinnert. Und deshalb gibt es auch die Höchstpunktzahl von mir,
voll mein Geschmack! Rainer Guérich
INHUMAN This Is Not A Warning Monogenuss/Alive @@@@
Mit einem Live-Kontingent von ĂŒber 180 Gigs haben sich die vier Dreieicher-Coreknaben innerhalb kĂŒrzester Zeit den Ruf als "beste
Nachwuchsband Deutschlands" erspielt. Nach ihrer ĂŒberaus erfolgreichen EP "Silence Is Over" (2009) steht jetzt endlich der langerwartete Longplayer am Start und zeigt die Jungs von ihrer
Schokoladenseite. In den elf Powersongs wird einer Mischung aus Rock, Indie, Punk, Grunge und Metal gehuldigt, dass es nur so raucht. Hier kommt keine Minute Langeweile auf, wenn Timo, Sebastian, Jonas und Christoph
in die Saiten greifen, die Felle bearbeiten und am Mikro die "Frontsau" geben. Mit einem straight groovenden Rocksound besinnen sich Inhuman auf das Wesentliche, und das geht direkt in die Nackenmuskulatur!
Frank Zöllner
ISSA Sign Of Angels Frontiers/Soulfood @@@@
Ein Neuzugang in der Metal-Queen-Liga: Die hĂŒbsche und gerade mal erst 26jĂ€hrige Norwegerin Isabel Oversveen zeigt auf "Sign Of
Angels" die Bandbreite ihres stimmlichen Könnens, die sowohl zu hartem Rock- und Metal-Sound ("Angels Crying", "Give Me A Sign") als auch zu atmosphÀrisch treibenden Nummern ("River
Of Love") und Up-Tempo-Balladen ("What Can I Do") bestens passt. UnterstĂŒtzt wird der Engel aus dem hohen Norden von einer erlesenen Sidecrew um Peter Huss (guitars), Nobby Noberg (bass), Tim
Larsson (keys) und Uli Kusch (drums). Rainer Guérich
KISKE & SOMERVILLE Kiske & Somerville Frontiers/Soulfood @@@@@
Tolle Zusammenarbeit von Ex-Helloween-Shouter Michael Kiske mit der amerikanischen SĂ€ngerin Amanda Somerville. Und die Beiden laufen auf den
12 Songs zu wirklich groĂer Form auf. Zu den Highlights der CD zĂ€hlen die prickelnde Bombast Symphonic Metal-Ode "Silence", der schneidige Metal-Happen "If I Had A Wish" und die wunderbar
hymnische Ballade "A Thousand Suns". Sparen hÀtte man sich nur das simpel gestrickte "Rain" mit dem schamlos geklauten Hook zu "When The Rain Beginns To Fall" (Pia Zadora). Der
CD-Ausgabe liegt zusÀtzlich noch eine DVD mit 2 Videoclips und Making Of bei. Rainer Guérich
YOGI LANG No Decoder Gentle Art Of Music/Soulfood @@@@@@
Ein schönes Progrock-Album fĂŒr alle Fans von Pink Floyd und David Gilmour kommt vom RPWL-SĂ€nger Yogi Lang. Auf seinem ersten Soloalbum
merkt man sofort, wieviel Herzblut er in das neue Material gesteckt hat. Das fÀngt schon beim toll illustrierten Coverartwork an und geht bei der sorgfÀltigen Auswahl der musikalischen GÀste (u.a. Bassist Guy
Pratt von Pink Floyd) weiter. Einfach Augen schlieĂen und sich unter dem Kopfhörer auf eine packende Klangreise einstellen. Unbedingt als Anspieltipp zu empfehlen ist das neuneinhalbminĂŒtige
"Sacrifice". Absoluter Kauftipp fĂŒr alle Proggies! Bernd Oppau
LEZ ZEPPELIN Lez Zeppelin I Pie Records/Broken Silence @@@@@
Das nenne ich doch mal eine amtliche Rock-Girl-Group! Die vier Ladys von Lez Zeppelin haben sich die Kompositionen des ersten Led
Zeppelin-Albums vorgenommen und dem Songmaterial ihren eigenen weiblichen Charme aufgedrĂŒckt. Vor allem SĂ€ngerin Shannon Conley kann es mit Robert Plant durchaus aufnehmen, was spĂ€testens bei der Interpretation
von "Babe Iâm Gonna Leave You" klar wird. Auch bei der Wahl des Equipments setzt der Frauenvierer auf BewĂ€hrtes: Es wurden die gleichen Vintage-GerĂ€te, Gitarren, Hammond-Orgel, Stomp-Boxen benutzt, die
Led Zeppelin auch 1969 verwendeten. Bernd Oppau
MAYFIELD III Brainstorm Music/Rough Trade @@@
Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist grungiger Alternative-Rock mit Garagenflair immer noch nicht tot oder in
SĂŒdaustralien gehen die Uhren einfach anders. Fest steht jedenfalls, dass sich Mayfield genau diese Adrenalin-lastige Rockmuck aufs Banner gepinselt haben und dabei gar nicht mal so schlecht aussehen. Den geneigten
Hörer erwarten in den elf Songs ungestĂŒmer Kraftrock mit allerlei Ecken und Kanten, harte Riffs, Growlvocals und Drumphasen wie PresslufthĂ€mmer. Frank Zöllner
MOTORJESUS Wheels Of Purgatory Drakkar/Sony Music @@@@
"Wir predigen den RockânâRoll", meint SĂ€nger Christoph Birx selbstbewusst zur neuen Scheibe der Mönchengladbacher Motorjesus.
Ein Glaubensbekenntnis, das man dem Quintett nur zu gerne abnimmt. Die 13 Tracks bieten eine schmackhafte Mischung aus Old School Hardrock, Stoner-EinflĂŒssen und deftigem RockânâRoll. Anspieltipps sind
"Hammer Of The Lord", wo Jesus als moderner Actionheld beschrieben wird und die gelungene Neil Young Coverversion "Old Man", die als Bonustrack auf der Scheibe enthalten ist. Jörg Eifel
MYSTIGMA Andagony Echozone/Sony Music @@@@
Ein Gothic Rock-Werk mit allerlei musikalischen Feinheiten und kompositorischem GespĂŒr legt die Band um den mit einer dunklen und
gefĂŒhlvollen Stimme ausgestatteten Torsten BĂ€umer vor. FĂŒr die saubere Produktion sorgte niemand Geringeres als Vincent Sorg (u.a. In Extremo, Letzte Instanz). Als Anspieltipps empfehlen sich Songs wie
"Vision Incomplete" und "Never Seen Before". Jörg Eifel
OMEGA Rhapsody edel kultur @@@@@@
Die ungarischen Progrock-Dauerbrenner Omega werden im Jahre 2012 ihren 50sten Geburtstag feiern. Bis es soweit ist, veröffentlicht die Band
eine JubilĂ€ums-Triologie, bei der diese CD den Auftakt macht. Janos "Mecky" Kobor, SĂ€nger und Omega-GrĂŒndungsmitglied, hat ĂŒber 600 Stunden intensive Studioarbeit dazu verwendet, erfolgreiche
Bandklassiker wie "House Of Cards" und "Late Night Show" in ein neues, mit klassischem Orchester unterlegtes Soundgewand zu kleiden. Ein Hörerlebnis der besonderen Art, wobei schnell klar wird,
warum Omega auch die Pink Floyd Osteuropas genannt werden. David Comtesse
PAST M.D. Circles Tune Up Records/Bellaphon @@@@
Die beiden Masterminds bei Past M.D. spielten frĂŒher bei der Oberhausener Heavy Metal Band Midnight Darkness und legten mit ihrer neuen
Gruppe bereits 2007 ihr DebĂŒt "Part Time Rebellion" vor. Nun folgt ihr Zweitwerk, das als Konzeptalbum angelegt wurde und sehr progressiv startet. Dann gehtâs aber schnell in Richtung
vorwĂ€rtsmarschierender Heavyrock, schnörkellos gespielt und mit ordentlich Druck. Besonders hörenswert sind meiner Meinung nach StĂŒcke wie "The Devil In Me" und "Contagious", wo die Band ihr
Können zeigen kann. Auch SĂ€nger Josh weiĂ mit seiner Reibeisenstimme zu ĂŒberzeugen. Bernd Oppau
PAVLOVâs DOG Echo & Boo Rockville Music/Soulfood @@@@@
In der Progrockszene ist dieses Comeback-Album von Pavlovâs Dog schon eine kleine Sensation, mit der wohl niemand gerechnet hĂ€tte.
PrĂ€gnant wie auf den frĂŒheren Alben ist die charismatische Stimme von SĂ€nger, Gitarrist und Songwriter David Surkamp, die in den ruhigen, progressiven und folkigen Arrangements ihre ganze StĂ€rke ausspielen
kann. KernstĂŒck und Anspieltipp ist die intelligent in Szene gesetzte, vierteilige "The Death Of North American Industry Suite", auf der David Surkamp noch einmal sein gesamtes kompositorisches Talent
unter Beweis stellt. Empfehlenswert! Rainer Guérich
THE POODLES No Quarter (CD) In The Flesh (DVD) Frontiers/Soulfood @@@@
Musikalisch wissen die schwedischen Hardrocker The Poodles durchaus zu gefallen: Erstklassiger Mikromann, packende Songauswahl und ein
schweiĂtreibender Rocksound, der gute Laune macht. Nachzuhören auf der Live-CD "No Quarter" und der gleichzeitig veröffentlichten DVD "In The Flesh", die beide wĂ€hrend der letztjĂ€hrigen Tour
mitgeschnitten wurden. Das Können der Band blitzt immer wieder auf, u.a. bei Songgranaten wie "Night Of Passion" und "Flesh And Blood". Beim Anschauen der DVD fand ich das Posergehabe von
SĂ€nger Samuel etwas ĂŒbertrieben und nervig, hat er bei seiner stimmlichen Klasse doch gar nicht nötig. Macht unterm Strich dennoch respektable vier Punkte. Tim Beldow
POWERWORLD Human Parasite SPV/Steamhammer @@@@
Auf ihrem Zweitwerk hat sich die Band um Freedom Call Bassist Ilker Ersin die SangeskĂŒnste des ehemaligen Threshold-Shouters Andrew
"Mac" McDermott gesichert. Der macht im Hördurchlauf seine Sache auch ganz gut, am Spannungsaufbau der Arrangements sollte die Band aber doch noch ein wenig feilen, denn vieles, was einem bei den 12
Tracks entgegen schlÀgt, ist doch allzu vorhersehbar... Olaf Rominski
PRIME SUSPECT Prime Suspect Frontiers/Soulfood @@@@@
Prime Suspect ist ein neues Rockprojekt, das die beiden KHYMERA-Mitstreiter Tommy Ermolli (guitars) und Dario Ciccioni (drums, percussion)
zusammen mit Keyboarder Daniele Liverani und Bassist Mauro Catellani ins Leben gerufen haben. Der Posten vor dem Mikro wurde an Dreamtide-SĂ€nger Olaf Senkbeil vergeben. Ergebnis ist eine gelungene Melodicrock-CD
mit leicht bombastischen Anstrich und einer Menge guter Nummern. Als Reinhörtipps empfehle ich hierzu nur geniale StĂŒcke wie "What Do You Want?" und "It Could Have Been You". Eine saubere
Leistung, bei der ich gerne fĂŒnf verdiente Punkte vergebe... Tim Beldow
QUEEN Singles Collection Vol. 4 Parlophone/EMI @@@@@
Mit dieser aufwÀndigen Box liegt nun der vierte und letzte Teil mit Queen-Singles vor. Der zeitliche Rahmen beginnt mit der "The
Miracle" - Phase 1989 und reicht in die posthume Freddie Mercury-Ăra, in der May & Co. u.a. auch die Abschiedssingle "No-One But You" veröffentlichten. Alle 13 Single-CDs stecken wie schon bei
den ersten drei Boxen in liebevoll aufgemachten Vinyl-Replika-Schubern und ermöglichen es so dem Queen-Fan, seine Sammlung zu vervollstÀndigen. David Comtesse
QUEST FOR FIRE Lights From Paradise Tee Pee/Cargo @@@@
Tolle Psychedelicrock-Scheibe der aus Kanada stammenden Quest For Fire um die beiden Masterminds Chad Ross (guitar, vocals) und Mike
Maxymuik. Beide waren in der aktuellen Tourband von Steve McBeanâs PINK MOUNTAINTOPS involviert und leben bei Quest For Fire ihre Vorliebe fĂŒr eine absolut gelungene und open minded Mixtur aus
kraftvollem Psychdelicrock, fuzzy Gitarrenriffs, exzellenten Vocals und schwelend-fiebrigem Jamrock aus. Sehr empfehlenswert! Bernd Oppau
RANDALE Hasentotenkopfpiraten Newtone/ www.randale-musik.de
@@@@@
Dass kindgerechte Rockmusik nicht peinlich sein muss, haben die aus Bielefeld stammenden Randale bereits auf ihren 4 vorangegangenen Alben
bewiesen. Nun steht mit "Hasentotenkopfpiraten" das neue Werk ins Haus, bei dem auch Mama und Papa mitrocken können. Und die Piraten wildern in allen Stiltöpfen, von Rock ĂŒber Punk bis Reggae reicht der
stilistische Rahmen. Als Anspieltipps empfehlen sich das punkige TitelstĂŒck und das Reggae-infizierte "Unsere neun Planeten", bei dem die Kids nebenbei auch noch astronomisches Wissen frei Haus geliefert
bekommen. Rainer Guérich
RED HOT CHILLI PIPERS Music For The Kilted Generation REL Records/New Music @@@@@
Dudelsackrock fĂŒr die Massen! Mit diesem Credo begeistern die schottischen RED HOT CHILLI PIPERS seit 2002 ihre immer gröĂer werdende
Fangemeinde. Hört man ihr gerade veröffentlichtes viertes Album "Music For The Kilted Generation" wird klar, worin das Erfolgsrezept der Gruppe besteht. Die Truppe versteht es geradezu perfekt, zwischen
ihre traditionellen Bagpipe-Melodien moderne Sounds und rockige Klangzutaten einzuweben. Zudem haben die "Chillis" auf ihrer CD noch eine Reihe bekannter Hits verwurstet, beispielsweise
"Radio Ga Ga" von Queen und das unvergessene "Baba O Riley" von The Who. Ăbrigens sind die Red Hot Chilli Pipers noch bis Mitte nĂ€chsten Jahres live in deutschen KonzertsĂ€len zu bewundern.
Unbedingt hingehen! Jörg Eifel
ROCK AID ARMENIA Smoke On The Water Ear Music/edel @@@@@
Als im Jahre 1988 ein Erdbeben der StĂ€rke 6,9 den Nordwesten Armeniens erschĂŒtterte, startete ein Spendenaufruf mit Hilfe von KĂŒnstlern aus
der Rockmusik: die Geburtsstunde von ROCK AID ARMENIA! KĂŒnstler wie Bryan Adams, Ritchie Blackmore, David Gilmour, Ian Gillan, Keith Emerson, Bruce Dickinson, Brian May, Geoffrey Downes u.v.a. nahmen zugunsten des
Hilfsprojekts den Deep Purple-Klassiker "Smoke On The Water" neu auf, wobei jeder der Beteiligten eine Zeile sang. Der Anniversary Release zum 21. Jahrestag beinhaltet nicht nur eine brandaktuelle
Mixversion des Titels, sondern auch eine Bonus-DVD mit 40minĂŒtiger Doku, Promovideo und Extramaterial. Bernd Oppau
ROOGA Behind The Mirror Artist Station Records/Soulfood @@@@
Neue KlĂ€nge in Sachen Metal kommen dieser Tage von unserem Nachbarn aus Ăsterreich, wo 2006 die Band Rooga das Licht der Welt erblickte. Bis
heute hat sich der Vierer um Frontfrau Kati als Support fĂŒr Dog Eat Dog und Soulfly schon reichlich Stage-Erfahrung erspielt und stellt mit "Behind The Mirror" sein brandneues Konzeptalbum vor. In 12
Songs fusionieren Rooga dabei einen straighten Metalrock-Sound mit reichlich Gitarrenwalzen und deeper Drumarbeit mit eingÀngigem Melodiecore und starken Frauen-Vocals. Ergebnis ist ein grandios angeschwÀrzter
Melodic-Metal mit hörenswerten Texten. Frank Zöllner
STRANGEWAYS Perfect World Frontiers/Soulfood @@@@
FĂŒr ihr siebtes Album haben die Melodicrocker von STRANGEWAYS wieder ihren alten SĂ€nger Terry Brock zurĂŒck geholt, der mit Giant gut im
GeschĂ€ft ist und erst kĂŒrzlich auf Frontiers Records ein tolles Soloalbum veröffentlicht hat. Das musikalische Resultat von Strangeways kann an diese Glanzleistungen leider nicht ganz heranreichen, ist aber wegen
Terrys unverkennbarer Stimme immer noch deutlich ĂŒber dem Durchschnitt anzusiedeln. Als Anspieltipp empfehle ich euch das atmosphĂ€rische und vielschichtig arrangierte "Bushfire" und das bluesig
angehauchte "Liberty". Rainer Guérich
TAZ TAYLOR BAND Big Dumb Rock No Hair Records @@@@@
Taz Taylor (guitar, bass), Bruce Conners (keyboards) und Val Trainor (drums) servieren uns auf dieser Scheibe instrumentalen Hardrock der
Extraklasse. Die Taz Taylor Band sind ĂŒbrigens beileibe keine Unbekannten. Auf ihrer DebĂŒtscheibe "Caffeine Racer" war Graham Bonnet (u.a. Rainbow) und auf dem letztjĂ€hrigen Album "Straight
Up" Don Airey zu hören. David Comtesse
TRACKER How I Became An Alien Sulatron Records/Cargo @@@@@
Verdammt cooler Psychedelic/Krautrock kommt von diesem Trio aus den Tiroler Bergen, hinter dem sich Martin Fuchs (bass, kaossilator), Daniel
Walter (drums, keys, vocals) und Max Muehlbacher (guitar, vocals) verbergen. Die 9 Songs schicken den Hörer auf einen hallizugenen Klangtrip mit fuzzigen Parts, psychedelischem Spacerock und wĂŒstem Krautrock. Als
Reinhörtipp empfehlen sich der achteinhalbminĂŒtige Opener "Tight Fit" und das wabernde mit bedrohlichen Synthesizern angefĂŒtterte "Impregnated Eye". Eine beachtenswerte Band, die live on stage
bestimmt tierisch gut rĂŒberkommt. Tim Beldow
TUSQ Patience Camp Strange Ways/Indigo @@@@
Ihren Longplayer "Patience Camp" hat der Vierer um SĂ€nger Uli Breitenbach in den finnischen Kujalandia-Studios in Lahti
aufgenommen. Die AtmosphÀre des Aufnahmeortes hat sich auch auf die 10 Songs niedergeschlagen, die von einer energiegeladenen Melancholie und sinnierenden Eleganz geprÀgt sind. Kraftvoller Alternative Rock
trifft auf spannungsvolle Rhythmus-Parts und ins Ohr gehende Vocallinien. Man höre hierzu nur das anmutige und catchige "Lovers Reason". Yasmin Schmidt
TWO FIRES Burning Bright Frontiers/Soulfood @@@@@
Wer auf gut gemachten und handwerklich sauberen melodischen Hardrock steht, liegt bei der neuen Scheibe von TWO FIRES goldrichtig. Das Sextett
um die beiden Masterminds Kevin Chalfant (vocals) und Alby Odum (rhythm guitar) weiĂ auf den insgesamt 11 Tracks gut zu punkten. DafĂŒr, dass der Funke ĂŒber springt und die "beiden Feuer" nicht ausgehen,
sorgt die geschmackvolle, musikalische Ausrichtung. Auf dem Spielplan stehen markig marschierender Heavyrock ("Burning Bright"), aber auch hymnische Midtempo-Ballade mit Keyboard-Intro ("Hold On To
Your Dream") und stimmiger Melodicrock mit Aerosmith-Charme ("Lost In The Song"). Empfehlenswert! Rainer Guérich
UNRULY CHILD World Collide Frontiers/Soulfood @@@@
Nach 15 Jahren hat man sich bei Unruly Child dafĂŒr entschieden, den alten SĂ€nger Mark Free wieder in das BandgefĂŒge zu integrieren.
Allerdings ist Mark nach einer Geschlechtsumwandlung nun eine Frau und heiĂt Marcie Michelle Free (kein Witz). Den StimmbĂ€ndern hat dieses pikante Detail jedenfalls nicht geschadet, denn beim Hördurchlauf
merkt man nicht wirklich, dass hier eine Frau singt. Der abwechslungsreich arrangierte Hardrocksound weiĂ nicht nur auf StĂŒcken wie "Show Me The Money" und "Insane" zu gefallen...
David Comtesse
VEGA Kiss Of Life Frontiers/Soulfood @@@@@@
Erstklassigen AOR-Rock bieten Vega, die Band um den ehemaligen Kick-SĂ€nger Nick Wortmann. Ein Dutzend Lieder hat die Truppe auf die Scheibe
gepackt und kann vom Start mit dem tollen Opener "Into The Wild" ĂŒberzeugen. Das geht gut ins Ohr, genauso wie "Hearts Of Glass" und "Another". Da man auch nicht an der Produktion
herummĂ€keln kann und es wirklich keinen Ausfall gibt, kommt von meiner Seite aus die unbedingte Empfehlung, sich diesen Silberling schleunigst zuzulegen. Ihr wĂŒrdet sonst eine ganz phantastische Rockscheibe
verpassen, die ich mir zukĂŒnfig bestimmt noch öfter anhören werde! David Comtesse
WALLACE VANBORN Free Blank Shots G-Records/Intergroove @@@@
Frischen Wind pumpen die drei Belgier seit Anfang des Jahres mit ihrem DebĂŒt-Dreher nicht nur in die Rock-Charts ihrer Heimat. Jetzt liegt
der Silberling auch in deutschen CD-Regalen und lĂ€utet eine neue Ăra des Rock-Pop-Crossover ein. Genial gelingt es Wallace Vanborn Oldschool-Rock, Metal und Pop mit moderner Rhythmusstruktur, progressivem Ansatz,
guten Breakbeat-Grooves und Soundknallern fĂŒr den GroĂraumschuppen zu fusionieren. Das Ergebnis ist eine runde Sache und begeistert mit einem durchdachten und abwechslungsreichen Sound, der zwischen
giftig-bissigem Noize-Core voll tanzbar bleibt. Unbedingt anchecken! Frank Zöllner
ZODIAC MINDWARP & THE LOVE REACTION We Are Volsung SPV/Steamhammer @@@@
Mit "We Are Volsung" melden sich Zodiac Mindwarp & The Love Reaction mit einem deutlichen Ausrufezeichen zurĂŒck. Auf den
10 neuen Songs haben sie sich durch die nordische Mythologie inspirieren lassen und servieren uns unverwĂ€sserten und dreckigen RockânâRoll. Als Warm Up-Vorschlag bieten sich Tracks wie "Tree Rider"
und "Die Pretty" an. Jörg Eifel
NOCH MEHR NEUE CDs
10 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Album wollen es die beiden BrĂŒder Gunnar und Matthew Nelson nochmal wissen und legen mit ihrer Band NELSON den achten Studiooutput
"Lightning Strikes Twice" (Frontiers/Soulfood)
vor. Den Hörer erwartet nichts GroĂartiges, sondern perfekt ins Ohr gehender Gute Laune Rock mit packenden Gesangslinien und geschickt eingestreuten Gitarrenriffs. Zum Reinhören empfehlen sich das smashige und munter voranpreschende "Day By Day" sowie das beherzt rockende "Ready, Willing, And Able". - Ebenfalls von NELSON erscheint das Album
"Before The Rain" (Frontiers/ Soulfood), eine Sammlung von Songs, die zwischen 1986 bis 1990 entstanden sind und die Zeit vor ihrem groĂen Erfolg "After The Rain" beleuchten. Highlights
dieser RaritĂ€tenkollektion sind StĂŒcke wie "Will Ya Love Me" und "Youâre All I Need Tonight". +++ Auf eine erfolgreiche 10jĂ€hrige Bandgeschichte können die aus London stammenden Indierocker ATHLETE zurĂŒckblicken. Die Band, die 2005 mit der Single "Wires" und dem Doppel-Platin ausgezeichneten Album "Tourist" ihren gröĂten Erfolg feierte, veröffentlicht unter dem Titel
"Singles 01-10" (EMI) eine ganz besondere Doppel-CD-Special-Edition. WĂ€hrend CD1 alle ihre Singles aus der Zeit zwischen 2001 bis 2010 (inkl. "Black Swan Song") beinhaltet, gibtâs
auf dem zweiten Silberdiskus noch jede Menge RaritÀten, B-Sides und Remixe (u.a. Dub Remix von "Hurricaned"). Empfehlenswert! +++
Aus Spanien kommen HATENATION, die uns mit "Blacklist" (SAOL/H'Art)
ihr neues Langeisen vorstellen. Der Metal, den die Truppe um SĂ€nger Carlos auf den 11 StĂŒcken zum Besten gibt, klingt sehr groove-orientiert, was zu den Lyrics ĂŒber Themen wie Hass, Zorn und innere Kraft auch ganz gut passt. +++ Mit deutlich mehr Gitarren und aggressiven Electro-Zirpern arbeiten PURE REASON REVOLUTION auf ihrer dritten Scheibe
"Hammer And Evil" (Superball Music/EMI). Ergebnis ist mehr eine Electro-Pop-Scheibe als eine Progscheibe. Da haben mir die beiden ersten Silberlinge doch weitaus besser gefallen. Vielleicht selbst mal
reinhören und sich eine eigene Meinung bilden... +++ Gothic-Rock mit Neuer Deutsche HÀrte-Einschlag kommt von LEICHENWETTER, die mit "Legende" (Echozone/Intergroove)
ihr neues Album vorstellen. Die anspruchsvollen, deutschen Texte stammen u.a. aus der feder von Ernst Stadler, Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine, musikalisch packend mit vielschichtigen Rock-Arrangements umgesetzt. Dazu gibtâs auch noch eine gelungene Coverversion von Falcoâs "Out Of The Dark" zu hören. +++ Ebenfalls dem Gothic-Genre verschrieben haben sich die Schweden THE MIST OF AVALON verschrieben. Die Songs auf
"Dinya" (Echozone/ Sony Music)
arbeiten aber auch mit Dark Wave, Pop und Elektro-Elementen. Wer auf Bands wie The Mission und DE/Vision steht, sollte die ins Ohr gehenden Nummern ruhig einmal anchecken... +++ TRAUMTAENZER ist das Gothic-Wave-Projekt des ehemaligen Garden Of Delight
Gitarristen Tom O Connell, der hier seine musikalischen Visionen umsetzen konnte. Der Sound auf "Der weiĂe Raum" (Echozone/Intergroove)
ist ebenso atmosphÀrisch wie tanzbar, dazu gibt es anspruchsvolle deutsche Texte und verschiedene musikalische GÀste. +++ "Goodbye Cruel World" (Echozone/Sony Music)
heiĂt die dritte Scheibe der Berliner Gothic Rocker TUNES OF DAWN. Musikalisch erinnert die Band immer wieder an Bands wie HIM oder Lacrimas Profundere, hat aber durchaus eine eigene musikalische Handschrift entwickelt. Ruhig
mal reinhören! +++
Das neue Studioalbum von PAVLOVâs DOG haben wir im Rezensionskasten gerade besprochen, da erreicht uns schon das neue Livealbum "Live And Unleashed" (Rockvile/Soulfood). Es ist
ĂŒbrigens das erste, was Pavlovâs Dog in ihrer 36jĂ€hrigen Bandgeschichte ĂŒberhaupt veröffentlichen. Mitgeschnitten wurden die Songs, die einen bunten Querschnitt durch alle Schaffensphasen der Gruppe
geben, auf der 2009er Europatournee. Klarer Fall, dass Klassiker wie "Breaking Ice" und "Looking For My Shadow" immer noch bestens dazu geeignet sind, einem GĂ€nsehautschauer ĂŒber den
RĂŒcken zu jagen. Pavlovâs Dog sind einfach Klasse! +++ Als aufwĂ€ndige Deluxe-Editon mit 2 CDs + DVD erscheint das zweite
JETHRO TULL Album "Stand Up" (Chrysalis/EMI), das 1969 erstmals veröffentlicht wurde. Die Collectors Edition
verfĂŒgt ĂŒber einen hĂŒbsch aufgemachten Pop-Up-Sleeve. Auf CD1 findet sich das remasterte Originalalbum mit etlichen Bonussongs (u.a. von einer BBC Radio Session). CD 2 beinhaltet ein Konzert aus der Carnegie
Hall, das am 04.11.1970 aufgenommen wurde. Die DVD featured den Sound des Konzerts in Stereo bzw. 5.1. Sound, dazu gibtâs noch ein aktuelles Interview mit Ian Anderson. +++ In einem schicken CD/DVD-Set gibtâs
die Essenz des Schaffenswerks von CROWDED HOUSE:
"The Very, Very Best Of Crowded House" (Capitol/EMI). Die CD beinhaltet 19 Bandklassiker, darunter Titel wie "Something So Strong" und "Four Seasons In One Day". Die DVD hÀlt
alle Videoclips plus einen Auftritt von Neil Finn bei den australischen "ARIA Awards" bereit. +++ Die Industrialrocker von
FILTER veröffentlichen mit "The Trouble With Angels" (Rocket Science)
ihr neues Album. Ich finde die Kombination aus ohrgÀngigen Melodien und harten Industrialriffs sehr gelungen, ruhig einmal anchecken! +++
Auf ihrer CD "In Two Minds" (STF Records/CMS) experimentiert der FĂŒnfer KATATURA mit allen möglichen Rhythmus-Konfigurationen, brachialen Riffs, Vocalfragmenten und wuchtigem Coresound. Die Band bezeichnet ihren Sound selbst als "Complex Groove Core", was dem Ganzen auch ziemlich nahe kommt. Auf jeden Falls ein leidenschaftliches und packendes Erlebnis, in das man sich als Hörer fallen lassen kann. +++ Dem Death Metal-Genre zuzuordnen ist das Dreiergespann THY FINAL PAIN, das sein neues Langeisen
"Desire, Freedom And Confusion" (STF Records/CMS)
ins Rennen schickt. HasserfĂŒllter Growlgesang trifft auf ein massives und aggressiv-wĂŒtendes Klanggewitter. Ein derber Nackenschlag fĂŒr alle Death Metal-fans! +++
KYLESA servieren uns auf "Spiral Shadow" (Season Of Mist) eine Wagenladung an anspruchsvollem Hardcore-Metal. Neben Rocknummern wie "Drop
Out" und "Donât Look Back" stehen auch doomige Tracks wie "Distance Closing In" auf dem Speiseplan. +++ Die doppelten tschechischen Grammy-Gewinner SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY veröffentlichen mit
"Nåvaz" (Season Of Mist) bereits ihr sechstes Album. 10 Tracks beinhaltet ihr gelungene Scheibe, welche das Ohr des Hörers mit Streichern aufgepptem Doom Metal verwöhnt. Nicht schlecht!
PANTONĂON ROCOCĂ sind die berĂŒhmteste und rĂŒhrigste Band Mittel- und Lateinamerikas. Mit "EjĂ©rcito De Paz" (Unter Schafen Records/ Broken Silence)
legt die neunköpfige Truppe nun ihr mittlerweile fĂŒnftes Album vor. Auf dem Spielplan steht ein schweiĂtreibender und energetischer Mix aus Latin, Punk, Rock und Ska, der auch eine textliche Message zu transportieren hat. Als Anspieltipps empfehlen sich StĂŒcke wie "Cerdoz" und "Payaso De Mentiras". +++ Einen Live-Doppeldecker veröffentlicht JEFF SCOTT SOTO mit
"Firefest" (Frontiers/Soulfood). Mitgeschnitten wurde der 17gĂ€ngige und gelungene Livemitschnitt beim denkwĂŒrdigen "Firefest" im englischen Nottingham am 25.10.2008. Beste
Hardrockunterhaltung mit Songs wie "Soul Divine", "Drowning" und "Crazy". Sollte man sich unbedingt zulegen! +++ Bevor im nĂ€chsten Jahr das neue Studioalbum von STRATOVARIUS ansteht, gibtâs gewissermaĂen kurz vor Weihnachten noch eine 5-Track EP mit dem Titel
"Darkest Hours" (ear music/ edel). Dieses neue StĂŒck gibtâs auf der CD zusĂ€tzlich auch noch in einer Demoversion. Dazu finden sich auch noch zwei Livetracks von "Against The Wind" und
"Black Diamond". +++
SAINT JUDE kommen aus London und servieren uns auf ihrem Album "Diary Of A Soul Friend" (Saint Jude/ Cargo) souligen Bluesrock, der zu gefallen weiĂ.
Insbesondere die Stimme von SĂ€ngerin Lynne Jackaman ĂŒberzeugt. Man höre sich hierzu nur einmal meinen Anspieltipp "Down This Road" an, eine absolut packende und emotionale Bluesnummer. +++ DAMNATION DEFACED machen ihr eigenes Ding, fernab jeder Trends. Dies zeigt sich auf ihrem aktuellen Silberdiskus
"Beyond The Pale" (SAOL/ HâArt) ganz deutlich. Progressiver Death Metal, der aber trotzdem nicht die Balance zwischen Melodie und HĂ€rte aus den Augen lĂ€sst. +++ Die Frankfurter Metaller SAPIENCY haben sich zwar erst Anfang 2009 gegrĂŒndet, sind aber schon ein eingespieltes Team, das insbesondere im hessischen Raum schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Mit
"Fateâs End" (SAOL/HâArt) veröffentlicht die Band nun ihr beachtenswertes Erstlingswerk, welches in der Schnittmenge zwischen melodischem und aggressiven Metal agiert. +++ PUMPINâ IRON VOL.1 (SAOL/HâArt)
heiĂt der erste Sampler des Heavy-Labels "SAOL", der dem Hörer einen guten Querschnitt ĂŒber die bisher gesignten Bands gibt. Lohnenswert ist ein Reinhören in die Tracks von Bands wie Parity Boot, Cripper, Hatred, Hartmann, Chainfist, Pharao, Musica Diablo u.v.a. auf jeden Fall. Mehr als 75 min. zum "Nice Price".
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